Boerzel muss nicht lange überlegen: "Keine Ahnung! Ich jedenfalls hab' gestern ein Feature über die Literaturpreisträgerin Müller gesehen und spontan zu meinem Vermieter gesagt: 'Nun gebt doch den verdammten Nobelpreis endlich mal Bob Dylan, vielleicht hört er dann ja auch auf Musik zu machen!' Aber das wird Ihnen jetzt wohl nicht sehr weiterhelfen, oder?"
Die Runde erstarrt.
Ist denn dem dreifach verfluchten Boerzel nicht klar, dass er soeben den Hausgott einer gesamten Generation aufs übelste geschändet hat?
Boerzel jedoch durchbohrt in aller Seelenruhe seinen Tetrapack "Amselfelder" mit einem Strohhalm und beginnt ganz entspannt mit der Nahrungsaufnahme - da kann Kulturredakteur Prickler so rot anlaufen wie er will.
Jetzt räuspert sich der Chef. Und er spricht: "Erfreulich pragmatischer Denkansatz. Das Wohl der Bevölkerung stets vor Augen, die Zufriedenstellung des Einzelnen aber immer im Hinterkopf: Boerzel, Boerzel, da hab ich mich wohl ausnahmsweise in Ihnen getäuscht ..."
"Ja, aber, Dylan ...", winselt Prickler noch, aber da kennt der Chef gar nix:
"Hab den Kerl noch nie ausstehen können!"
Zuerst war es ja für manchen das bittere Ende einer Illusion, aber nachher fanden es doch alle schön, dass sie mal drüber gesprochen hatten ...