HOME

 

 

 

Und jetzt auch wieder:

NEUE NACHRICHTEN!

 

 

 

Hier jedoch beginnen:

ALTE NACHRICHTEN!

 

 

 

 

 

17.06.2011

Woher die Erderwärmung wirklich kommt?

Wer weiss das schon! Aber neue beunruhigende Berechnungen zur Klimakatastrophe lassen vermuten: sie ist weitaus hausgemachter als befürchtet! Das Umweltministerium redet erfreulicherweise nicht lange um die Faktenlage herum, schildert stattdessen drastisch die momentane Situation. Demnach ist es so:

Es gibt ca 6 Milliarden Menschen, die unseren Planeten rastlos umwuseln. Und täglich werden es mehr. Jedes einzelne dieser Geschöpfe aber ist eine Wärmeschleuder von 37°. Nun heisst es abstrahieren! Wir komprimieren einfach - aber bitte nur in Gedanken - eine Million Menschen zu einem einzigen, nicht mehr und nicht weniger! Das macht 6000 Erdlinge, die wir nun gleichmässig um den Globus verteilen. Jeder dieser - und jetzt passt es wirklich einmal - Massenmenschen birgt natürlich in sich sämtliche Eigenschaften aller 999.999 mit ihm verschmolzenen - er wiegt sage und schreibe 80.000.000 Kilogramm und strahlt satte 37.000.000 ° Wärme ab. In Celsius! Und das im Schatten! Dass dieser Hitzestau für unser Klima fatale Folgen haben muss - ja, das liegt doch irgendwo auf der Hand ...

 

Die Lösung, weiss allerdings Umweltminister Roettgen sogleich zu beruhigen, liegt zum Glück ebenso auf der Hand: "Eiswürfelfabriken! Und zwar genau da, wo's nichts kostet: in Arktis und Antarktis. Wir können es uns einfach nicht länger leisten, immer nur zu reden! Handeln heisst das Gebot der Stunde! Auch, wenn's weh tut! Denn die Errichtung einer Tiefkühlketten-Infrastruktur dürfte sich selbstverständlich nachteilig auf Strom- und Benzinpreise auswirken. Weil sich <em>alles</em> nachteilig auf Strom- und Benzinpreise auswirkt. Aber das muss man in Kauf nehmen, wenn man die Welt retten will! Wenn aber die Welt erstmal gerettet ist, hat man auch wieder sehr viel mehr Zeit zum Autofahren!"

 

Aber wollen wir das denn überhaupt? Also die Welt retten? Falls ja, kann jetzt ja kaum noch etwas schief gehen.

 

 

 

 

 

11.06.2011

Was ist denn nur mit Merkel los?
Innerhalb kürzester Zeit hat sie es geschafft, mit drei Sätzen die halbe Welt in Angst und Schrecken zu versetzen. Wir erinnern uns: der Satz vom nicht eingestellten Spezialisten (Guttenberg), der Satz vom freudigen Abmurksen unbewaffneter Dritter (Bin Laden) sowie ganz aktuell der Satz vom urlaubsfreudigen Südeuropa! Was geht hier ab? Was liegt hier vor? Etwa eine Frühform der Uckermarker Totaldemenz? Oder ein Rückfall in frühkindlichen Trotzkismus? Selbst Entscheidungen aus Anfangstagen der Legislatuperiode erscheinen nun in gänzlich anderem Licht: Wie etwa konnte M. in einem Atemzug das Wohl des deutschen Volkes zu mehren versuchen und Westerwelle als Aussenminister einstellen? Und dazu Niebel, Schröder, Zu Guttenberg ... plötzlich rührt uns noch im Nachhinein der Donner!

Aber so ist das nunmal: wenn das Kind erst in den Brunnen gefallen ist, wollen es alle immer schon vorher gewusst haben! Ja, es stimmt: wenn man vom Friseur kommt, ist man schlauer - und so sollten wir auch erst anfangen uns Sorgen zu machen, wenn Merkel eines Tages bei Udo Waltz hereinschneit und "Eine Hitlerfrisur, aber zackig!" bestellt. Alles andere ist schliesslich nur aufgewärmter Schnee von gestern!

 

 

 

 

 

02.06.2011

Der Vatertag im Jahr 2011 steht ganz im Zeichen gesunden Delirierens: Väter, die an die Feierfront marschieren, ernähren sich dieses Jahr selbstverständlich im Einklang mit der EHEC-Gesetzgebung - kein Obst, kein Gemüse, nur konsequentes Durchsaufen und hinterher natürlich noch gescheit Auto fahren. Dazu ist übrigens eine CSU-Mitgliedschaft nicht zwingend vorgeschrieben, sie erleichtert die Sache aber doch erheblich.

 

 

 

 

 

 

23.03.2011

Da möchte man nur noch gratulieren: überaus schnell geschaltet hat einmal mehr Umweltminister Röttgen. Natürlich nicht abgeschaltet, sondern umgeschaltet: vom Katastrophen-Voyeurismus speziell der Medienlandschaft auf die Grundstimmung deutscher Befindlichkeit: Dichten und Denken!

In erster Linie aber aufs Dichten:

"Nachdem unsere Kanzlerin gleich zu Beginn des Fukushima-GAUs festgestellt hat, wie alternativlos sicher unsere AKWs sind, werden wir nun, als Höhepunkt einer jäh emporschiessenden Sicherheitsdebatte, eine beispiellose kulturelle Aktion durchziehen: ich erkläre hiermit den Dichterwettstreit "Mein AKW für Standort D" für eröffnet!", betonte Röttgen streng sachlich, der Schwere der Katastrophe irgendwie angemessen.


Und tatsächlich: schon wenige Minuten nach dieser Ankündigung gibt's den ersten Rücklauf: "Hier Biblis, hier Bilbis, melde gehorsamst - alles dicht!" "Achtung, Achtung, hier spricht KKW Neckarwestheim - theoretisch alles soweit dicht, Herr Minister!" "This is Krümmel calling, here are the results from the nordish natures: hier is ja alles sowas von hackedicht ..."


Die Erfolgsmeldungen wollen kein Ende nehmen, doch bereits jetzt fühlt sich Röttgen berufen, ein erstes Fazit der Aktion zu ziehen: "Wie wir alle sehen können, besteht überhaupt kein Anlass zur Sorge. Bis auf die natürlich, dass die Betreiber bei zu früher Abschaltung der Meiler ihre Gewinnmaximierung nicht in demokratisch akzeptabler Höhe absahnen können - was ja völlig indiskutabel wäre!"

Ergänzt der zufällig vorbeischneiende Westerwelle mit präsidialem Schnurren: "Das können und das werden wir nicht dulden - also DAS wird man ja wohl noch sagen dürfen!"

Recht so - der Hochsicherheits-Geldspeicher-Standort Deutschland
- und wieder ist er ein wenig sicherer geworden.

 

 

 

 

15.03.2011

Umsturz im befreundeten Ausland - und die Kanzlerin schweigt?

"Alles nur eine Folge widriger Umstände", stellt die erfolgreiche Realpolitikerin klar. Die leidige HartzIV-Debatte, die Virusgrippe von Maria Riesch - all dies habe leider von einer frühen, eindeutigen Stellungnahme abgehalten, dabei wäre doch klar, wo denn ihre Sympathien lägen: "Schliesslich bin auch ich eine Revolutionärin der ersten Stunde - hatte ja noch nicht mal die Zeit, mein Blauhemd zu wechseln, als ich auf die Barrikaden stieg, damals, in Klein-Machnow ..."

Kaum aber hat Mubarak die Kurve gekratzt, kann's losgehen mit der Verdammung des Despotismus, schnell noch den Uckermärker Verwünschungshut aufgesetzt und: "Ja, es stimmt - der Tyrann wurde verjagt, doch auch ich möchte dem ägyptischen Volk einen letzten Dienst erweisen und klar bekennen: ja, auch Deutschland unterstützt ab sofort jeden westlich orientierten Präsidentschaftskandidaten, der nicht die Nofretete zurückhaben will!"

 

Frau Merkel setzte noch hinzu "Soviel Demokratie muss sein", erläuterte kurz, dass das im Grunde doch eine Selbstverständlichkeit sei, lehnte aber weiterführende Äusserungen ab, da es sich um ein laufendes Verfahren handele.

 

Politische Beobachter stellten abschliessend fest, dass die Lage verworren bleibt, waren aber heilfroh, dass der DAX auf erfreulich hohem Niveau stagniert.

 

 

 

 

 

 

15.02.1011

Erst die Abschaffung der Wehrpflicht - und jetzt auch noch das: am Rande einer Pressekonferenz zu ominösen Vorgängen in der Truppe liess zu Guttenberg die ganz grosse Bombe platzen: "Was ist das A und O unserer Zeit? Gnadenlose Effektivität! Gnadenlos wie eine straff geführte Berufsarmee! Ja, Gnadenlosigkeit steht zur Zeit derart hoch im Kurs - da kann es nur noch eine Marschrichtung geben: den gnadenlosen Gang an die Börse!"

Weiter führte der Minister aus: "Es gibt auf dem Parkett den Begriff 'Jahresendrallye', den wir, mein Wort drauf, nun ganz konkret mit neuem Leben füllen werden, harhar!"

Afghanistan wäre aus dieser Perspektive nur der Anfang, man könne sich sehr gut Ziele wie Sudan, Jemen oder Luxemburg vorstellen, aber wär' ja auch egal, Hauptsache, der Steuerzahler bekäme am Ende des Jahres eine saftige Dividende ausgezahlt!

 Die Bundeswehr auf Beutezug in Liechtenstein? Eine Vorstellung, die der Opposition nicht unbedingt zuzusagen scheint, die spin-doctors der SPD jedenfalls verzogen schon mal bedenklich die Schmollmünder ...

 

Doch das sollte nicht die einzige Überraschung der Pressekonferenz bleiben: so wird für die kommende Profi-Armee kurz- oder mittel-, auf jeden Fall aber langfristig das Adelsprinzip wieder eingeführt, da es in hohem Masse undemokratisch sei, "wenn nur der Minister, also ich, in der Truppe mit Adelsprädikat veredelt ist." Erster Anwärter fürs soziale Sprungbrett ist natürlich Oberst Klein ('Tankbomber-Schorschl'), der "dann ja wohl bald Oberst von Kurz und Klein heissen wird."

 

Der Abschluss der kleinen Minister-Rede blieb indes dem weiteren Schicksal der Gorch Fock vorbehalten. Das Schulschiff dümpelt demnach per ordre de Gutti ab in die Zahnstocherproduktion, sein Kommandant jedoch wird an die Fernost-Front versetzt. Überhaupt, Afghanistan - das Tragen von potentiell tödlichen Waffen ist nach der Knallerei im BW-Camp ab sofort untersagt:

"Der Dienst an der Waffe muss eben für eine begrenzte Zeit ohne dieselbe stattfinden. Wird ja wohl mal gehen!" Den Schutz der deutschen Streitmacht werde, so zu Guttenberg, im fraglichen Zeitraum die afghanische Polizei sicherstellen, die dafür natürlich von innerafghanischen Aufgaben kurzzeitig entbunden werden müsste. "Aber unter guten Freunden kann man das ja mal verlangen, alles andere ist eine infame Unterstellung!"

 

Den Ernst der Lage unterstrich zu Guttenberg, indem er sofort nach Ende der PK die Redaktionsräume der BILD-Zeitung verliess.

 

 

 

 

 

11.02.2011

"Ganz schön kalt heute!" Umweltminister Röttgen stapft durchs Regierungsviertel in Berlin, die Hände im Gucci-Parka vergraben, den wärmenden Pelzhut tief ins Gesicht gezogen - soll ihn ja schliesslich keiner erkennen! Was wäre das auch für ein Umweltminister, der nicht einmal in einem Land von der bescheidenen Grösse der BRD für vernünftiges Wetter sorgen kann!

Genau wie Röttgen nähern sich jetzt andere Kabinettsmitglieder ihren Arbeitsplätzen, wohl wissend, dass dort auch noch Mitte Juni immer gut geheizt ist. Der Minister für Nepotismus, Leidensbereitschaft und allgemeine Askese bringt es auf den Punkt: "Der Wähler hat uns gewählt, damit es uns einmal besser geht als ihm! Ich sehe nicht ein, warum dieser Zeitpunkt jetzt nicht erreicht sein soll!" Dann wendet sich Guido Westerwelle wieder seiner Lieblingsbeschäftigung zu, Nacktwandern mit anschliessendem Schlumpf-Eis essen ...

 

Ja, der Zeitpunkt für einen Kabinettsumbau war tatsächlich gut gewählt, drei Tage nach der NRW-Wahl - und gut eine Woche, nachdem die BILD-Zeitung eine neue Eiszeit auf uns zurauschen sah. "Damit war dann ja auch die Frage geklärt, warum es nie wieder warm werden wird!", raspelt der schwer erkältete Dirk Niebel noch schnell ins teilvereiste Mikro, ehe er zusieht "jetzt aber mal zügig ins Warme zu kommen, Sie müssen schon entschuldigen!" Merkel winkt ihm bereits heftig aus der volkseigenen Wärmestube im Kanzleramt zu, so als wollte sie ihm telepathisch mitteilen, "nun mach doch endlich - soll dir doch nicht ergehen wie dem Brüderle, den ein Bronchialkatarrh hinweggerafft hat!"

 

Berlin, im Kältefrühling 2011 - trotzig hat die Kanzlerin eine aus leergetrunkenen Wärmflaschen zusammengebastelte Skulptur ihrer selbst ins Fenster gestellt - ein schönes Bild, vermittelt es doch auch dem letzten Normalbürger mit aller Entschlossenheit vor allem eins: nicht die Hoffnung - eure Regierung erfriert zuletzt!

 

 

 

 

 

03.02.2011

Da staunten die suburbians rund um downtown Stuttgart nicht schlecht: als sie am Montagmorgen pünktlich zur Kehrwoche antreten, hat der 'Grosse Mappus', Chefillusionist und landestypisches Christencleverle, über Nacht ein Zeichen der Begeisterung an den Himmel malen lassen!

 

"Dieses aber ist ein Zeichen des Gleichklangs zwischen dem Herrn und mir!", erläuterte Mappus, der noch immer an seinem Supertrick feilt - dem Verschwindenlassen eines ganzen Sackbahnhofs - und fuhr schneidig fort:

"Freundlicherweise ans Himmelszelt kondensiert von den tapferen Luftschiffern des Flugkörperverbands Nörvenich!

Damit, so immer noch Mappus, wäre es aber gleichzeitig auch ein Zeichen "zwischen der Frau und mir", denn ohne tatkräftige Mithilfe der Frau Merkel hätte der Herr Guttenberg seine Sturmtruppen sicherlich nicht so flott von der Kette gelassen.

 

Des weiteren erläuterte Mappus, nun augenscheinlich überhaupt nicht mehr zu bremsen, dass die abgebildeten Lichtgestalten Goethe und Schiller die Kräfte der Reaktion ermuntern sollen, ihren Weg der Destruktion und Dekadenz energisch weiter zu beschreiten. Dabei gelte es aber unbedingt folgendes zu beherzigen:

"Es geht nicht nur um Krieg oder Frieden - es geht um Sieg oder Niederlage!"

 

Mappus bedauerte sodann noch kurz die Missverständnisse der Vergangenheit, ehe er zügig zum Tagesgeschäft überging: "Na, Sie wissen schon - Deeskalation!"

Da hatte er die Lacher wieder auf seiner Seite: der 'Grosse Mappus' - ein politisches Multi-Talent, dem noch viel, wenn nicht alles, zuzutrauen ist.

 

 

 

 

 

 

03.01.2011

Welch ein Albtraum: Eine halbe Million im Fernsehquiz gewinnen - und keinen Cent davon behalten dürfen, da kann frau doch wirklich nur noch eines verkünden: "Jetzt brauch ich erstmal ein Bier!" Kaum aber hat Stefanie z.G. , bessere Kriegsministerhälfte und amtierende Frau fürs Mediensoziale, den Schlachtruf der schluckenden Mehrheit getätigt, wird auch schon das grösste Fass der Welt hereingerollt: das aber ist so voluminös, dass es drei Fähnriche, ein Fregattenadmiral und zwei Konterobristen kaum mit ausgebreiteten Epauletten umzingeln können!

Zwar macht sich bei dieser Zurschaustellung altgermanischer Dekadenz durchaus Unmut breit auf den hinteren Rängen der Fernseh-Arena - "Die Kinder! Denkt denn keiner an die Kinder!" - doch der wird ganz schnell von einem erstaunlich lebhaften Günter Jauch  im Keim erstickt:

Der Quotengott  hat von seiner erhöhten Position natürlich alles mitbekommen und deeskaliert, was das Zeug hält!

So treffen denn an diesem denkwürdigen Abend unvermittelt die alttestamentarische Strenge eines Jens L. ("Du sollst keinen anderen Torwart haben neben mir!") auf die Ausschweifungen einer Jet-Set-Politkaste und es verwundert lediglich, dass Guido Westerwelle nicht plötzlich von der Hallendecke geschwebt kommt, mit einem Sechserpack Baileys im Arm und hedonistischem laissez-faire-Blinzeln hinter der Fielmann-Brille ...

 

Schon ist Sendeschluss, immer wenn's am Schönsten ist - und während der Sendeleiter noch eifrig Haftungsausschlussformulare an die glücklichen Zuschauerhorden verteilen lässt, ist man backstage längst bei den wahren Genüssen der herrschenden Klasse angelangt - die aber müssen und sollen ihr ureigenstes Geheimnis bleiben ... verantwortungsvoller Journalismus definiert sich schliesslich durch das Nichtüberschreiten letzter Grenzen.

Und nur ganz schwach noch hört der aufmerksame Chronist das furiose Ministergattinnen-Stimmchen aus dem VIP-Bereich zetern: "Hätt ich malieber auf meine Eltern gehört und den Bohlen genommen ..."

 

Dann schliesst sich auch dieses Mauseloch zum Jet-Set und die Welt ist wieder genauso freudlos wie zuvor ...

 

 

 

 

16.12.2010

Noch sind die Schlagzeilen vom Seoul-Gipfel unvergessen - "Merkel bleibt in koreanischer Spassbad-Röhre stecken - Westerwelle leistet Erste Hilfe mit Flutschi-Finger!" - da ertönt der Gong bereits zur nächsten Runde: CDU-Parteitag in Karlsruhe! Merkel, hin- und hergerissen zwischen hedonistischem Hochgefühl und demoskopischem Quotentief, plant, mit ungewohnt kämpferischen Attacken auf Opposition und überhaupt alles, was irgendwie Recht haben könnte, das sinkende Schiff wieder auf Kurs zu bringen.

 

Freilich ist sie sich gewisser Risiken durchaus bewusst: "Planen SIE mal den aufrechten Gang, wenn pausenlos der Hosenanzug kneift!"

Immerhin - eine gute Nachricht konnte Frau Merkel gleich eingangs den zu allem entschlossenen Delegierten überbringen: "MP Mappus hat grundsätzlich einer vom Kanzleramt vorgeschlagenen Namensänderung zugestimmt, um die Wahlchancen zu erhöhen: ab 1.2.2011. heisst er jetzt hochoffiziell Stefan Mappusle!"

 

Es geht voran!

 

 

 

 

01.12.2010

Snsationelles Ergebnis der S21-Schlichtungsfestspiele: "Ja, wir haben einen Kompromiss erzielt", erläutert ein strahlender Geissler hocherfreut, "mit dem sicherlich alle leben können - ob sie nun wollen oder nicht!"

 

Alles liefe demnach auf einen Teilerfolg für eine unterirdische Teillösung hinaus: "Genau", nickt Landesvater Mappus euphorisch und macht dazu sein schönstes teile-und-herrsche-Gesicht, "man muss nämlich auch mal teilen können als guter Demokrat!"

Der Bahnhof käme zwar nach unten, dafür jedoch - und jetzt wird es wahrhaft sensationell - wird das ehemalige oberirdische Gleisbett zur Landebahn-Mitte des Flughafens umgebaut: "Genau, genau, die totale Synthese von oben und unten, oben die Eisenbahn unten die Landebahn, oder war das jetzt andersrum?"

Die lästige S-Bahnlinie zum Airport entfiele natürlich: "Das bringt Arbeitsplätze, Junge, Junge!" Vollzeit? Wüsste man noch nicht, auf jeden Fall aber: "Teilzeit! Jede Menge!"

Auch die nörgeligen Parkwächter sind's zufrieden: "Da ja jetzt überm Park die vollgesperrte Einflugschneise liegt, ist die Luft hier ziemlich raus!", klingt es teils bedauernd, teils zufrieden - der Gedanke der Teilhaftigkeit herrscht demnach auch hier vor.

Der ganze Trick bei der Sache wäre aber dieser gewesen: "Wenn man die Kontrahenten schon nicht auf einen gemeinsamen Nenner bringen kann, dann halt auf einen Teiler", so Geissler verschmitzt in seinem abschliessenden Statement.

 

Daran anschliessend freuten sich alle gemeinsam, weil ja nun auch das Vorurteil aus der Welt gebracht sei, es ginge "immer nur um Geld".

 

 

 

 

 

 


14.11.2010

Berlin, Olympiastadion: In einer spannenden wenn auch nicht immer hochklassigen Partie 'Glücksbringer gegen Orakel' trennten sich alle Beteiligten mit einem leistungsgerechten 0:1, mit dem besseren Ende für die Wahrsage-Fraktion. Da es sich hierbei um ein Auswärtsspiel gehandelt hat, nahm die erste Analyse der Aussenminister vor: "Der Sieg der feindlichen Gurkentruppe war sicherlich nicht unberechtigt - wenn er auch, nach meinem Dafürhalten, leider etwas zu hoch ausgefallen ist ..."

Herbstmärchen ist vorbei, Wintermärchen fällt aus - nun freuen sich alle wieder massiv aufs Sommerloch.

 

 


 

 

 

31.10.2010

Anlässlich des Artikels ´Im Paralleluniversum verschollen´ (über Dunkelzonen in Adreßdatenbeständen, c´t Nr. 22), schreibt User Matthias W.:

´Meine Adresse ist zum Beispiel der Post unbekannt. Auch brauchte der Rettungsdienst circa 1 Stunde und 30 Minuten, um meinen Vater mit akuten Beschwerden hier abzuholen ...

Die Navigationssoftware des Rettungswagens ortete meine Adresse im Nachbardorf. Meine Nachfrage beim Ordnungsamt ergab, daß dieses Problem dort wohl bekannt, aber bisher nicht gelöst ist. Bei dieser Gelegenheit erzählte mir der Mitarbeiter der Verwaltung, daß eine Landesbehörde von unserer Gemeinde Einwohnerzahlen zu einem Ortsteil erfahren wollte, der schon seit Jahren durch eine gemeindeinterne Gebietsreform nicht mehr existierte ...
In einer anderen Gemeinde im Kreisgebiet führte die Navi-Software die Nutzer anstatt in die ´A-Straße´ in die ´B-Straße´ -  und umgekehrt. Trotz aller Bemühungen wußte man sich am Ende nicht mehr zu helfen und hat nun die Straßennamen an die Software angepaßt ...`

Cool. Warten wir doch schon lang drauf:  die Heisenberg´sche Unschärferelation für den Endverbraucher.

 

 

 

 

 

29.09.2010

"Den Schaumschläger hab ich heute aber mal zu Hause gelassen!", tankt sich Angela Merkel charmant durch die Reihen der Literaturbegeisterten, als sie zum Experten-Podium in einer Berliner Buchhandlung strebt. Die Auguren haben es seit Wochen von den Displays getwittert - nun ist es tatsächlich passiert: Merkel, den Boom der TV-Koch-Shows im Hinterkopf, hat ersatzweise ein Koch-Buch präsentiert! Natürlich nicht irgendeins. Ein Roland-Koch-Buch! Zum Dank hat Roland Koch ihr spontan einen Schinken geschenkt! Natürlich nicht irgendeinen. Einen von den selbstgeghostwriteten!

Doch mit des Geschickes Mächten ... bei Merkels Abgang jedenfalls fällt ein kleiner Zettel aus dem Leseexemplar, was ausser NKN-Korrespondent Boerzel weiter keinem aufzufallen scheint. Und schon schnappt Boerzel zu! Ein kleiner Griff für einen Menschen, aber sooo ein grosser für Boerzel - denn auf diesem unscheinbaren Fetzen Papier steht Ungeheuerliches geschrieben:  


Liebe Frau Merkel, gegen eine kleine Unkostenentschädigung von, sagen wir mal 100.000 €, entsage ich gerne meinem gottgegebenen Grundrecht auf Koranverbrennung im Vordergarten und integriere mich klaglos in den nächsten Dönershop.

brutalstmöglich
Ihr
Roland "Barthel" Koch

 

Skandalös: eine grandiose Geschäftsidee, mit der so mancher Steuerzahler aus seiner persönlichen Misere gerissen werden könnte, bleibt ungedruckt und wieder einmal nur per stiller Post den oberen Zehntausend vorbehalten!

Tröstlich immerhin, dass da nur die Besten der Besten mitswingen ...

 

 

 

 

 

01.10.10

Ursula von der Leyen, Vorzeigegelatina der neuen sozialen Kälte und CDU-Basis-Darling, hat ihre erste CD auf den Markt geworfen. Dem deutschen Abhördienst zufolge soll es sich um eine Mischung aus Retro-Funk und Downtown-Aufbau-Grove handeln, in mässigem uptempo eiskalt durchgezogen und in einem wahren Miasma der Gefühle achthebig auspendelnd - freilich ein wenig statisch und con zoppo, wie Kulturreferent Carpendale einschränkend mitteilte.

Darüberhinaus wusste der rührige Mittsechziger die Weltpresse mit folgenden Worten zu beeindrucken: "Aber bitte feuern Sie mich jetzt nicht, liebe Frau v.d.Leyen, Kultur ist doch alles was ich habe! Und die Wahrheit - sie musste einfach auf den Tisch!" 

Frau Ministerin von der Leyen äusserte sich zu diesem Thema wie folgt: "Die Wahrheit muss natürlich auf den Tisch! Die Wahrheit muss immer und überall auf den Tisch! Vor allem aber in China, Kuba und Nord-Korea. Wir sind hier aber nicht in China, Kuba oder Nord-Korea. Zum grossen Glück für Herrn Carpendale, denn in China, Kuba oder Nord-Korea wäre er für diese Unverschämtheit schon längst ins Arbeitslager gewandert. Nach Sibirien! Dort hätte er sich dann seinen Frühstückskaffee selber heiss machen können - aber unplugged und con zippo!"

Bei all diesem Begleitgetöse wäre fast der programmatische Titel des besprochenen Stücks ins Hintertreffen geraten: "I Hartz 4 Freedom!"

 

 

 

 

 

30.07.2010

Sparmarathon in Berlin: das Merkel-Kabinett tagt jetzt selbst nachts, den fehlenden Milliarden immer hart auf der Spur - und am Ende steht trotzdem statt der Null lediglich die beklemmende Einsicht: "Die Finanzdecke ist einfach zu kurz!" Und: "Man kann einem nackten Finanzminister nicht in die Tasche greifen!".

Da passiert, was in brenzligen Situationen zum Glück immer passiert - vom Himmel fällt plötzlich die Idee des Jahrhunderts: "Lasst uns statt einer Spar- und Streichorgie mal lieber - einen Aktkalender machen  - der geht bestimmt weg wie warme Subventionen!" Weil: "Sowas gab's ja noch nie!"


Sofort werden erste Pläne geschmiedet: "Der Guttenberg muss aber ganz nach vorne! Neben die Schröder!" Doch auch kleinliches Parteiengezänk macht schnell wieder die Runde: "Muss der Brüderle denn unbedingt neben mir stehen?"

Und überhaupt wäre es keine Koalition mit der FDP, wenn nicht unverzüglich eine Neiddebatte losgetreten würde: wohl um eine gewisse Weltläufigkeit zu beweisen, reklamiert der Aussenminister das beste Stück aus der Asservatenkammer unverblümt für sich: "Den Penisköcher darf aber nur ICH tragen!" Wütende Häme bei den Christsozialen: "Ist bei so einer Schrumpfpartei auch dringend geboten!"

Doch letztlich setzt sich wieder einmal gesundes Kompromissverhalten durch: Köcher werden als 'Leitkultur-dekohärent' vom shooting  ausgeschlossen, dafür kommt  bodypainting der Extraklasse zum Einsatz - Udo Waltz macht's glatt zum halben Preis!   

 

Als die Kunde deutscher Sparlust allerdings London erreicht, lacht man sich dort schlapp, dass der Tower bebt: "German fundraising at its best: The naked huns!"

In Berlin freilich sieht Schäuble schon die goldenen Zeiten auf sich zukommen: "DAS sollen uns Nahles und Gabriel erst mal nachmachen!"

Ergänzt Feingeist Niebel, wie stets das Gemeinwohl im halb geschlossenen Auge: "Ach, besser nicht ..."

 

 

 

 

 

In eigener Sache:

18.07.2010

Es ist ein ausgesprochen merkwürdiger Vorgang, der seit einiger Zeit unsere Nachrichtenredakteure beunruhigt: immer wieder wissen die Fachkräfte für Netzsicherheit von Usern zu berichten, die den Begriff "Pandokel" googeln und von einer grossen, mächtigen Suchmaschine - deren Namen wir lieber nicht nennen wollen, weil sie gross und mächtig ist - auf dieser Seite hier angeschwemmt werden, wo sie alsbald hilflos stranden und wild um sich klicken, dass es einen nur so dauert!

Nun ist es aber an dem, dass besagte Suchmaschine zum Begriff "Pandokel" nur auf unsere Seite zu verweisen in der Lage ist - und das weltweit!

Wir haben daher beschlossen, in dieser kritischen Situation umgehend zu reagieren: zunächst enmal wiederholen wir unsere Meldung vom 22.05.2008, damit User künftiger Opfergenerationen sich nicht erst stundenlang durch Textgebirge wühlen müssen, ehe sie doch nicht finden, was sie suchen:

 

22.05.08

Aufruhr bei den deutschen Donaldisten! Nachdem bereits im fernen Polen Donald Tusk sich den Weg an die Töpfe der Macht geebnet hat, strebt nun auch hierzulande ein Mensch wie aus dem Ei gepellt zu höchsten Ämtern und Würden.

Pandokel Plattfuss, Präsidente des Frohsinnvereins, fasst erregt zusammen: "Wie ist es möglich, dass eine Person, die aussieht wie von Barks gezeichnet und die heisst wie von Dr. Erika Fuchs getauft, unter dem Namen Gesine Schwan zu den Spitzen der Gesellschaft vorzustossen versucht, ohne Verbindung zum Entenhausener Kosmos zu haben? Ich will nicht zu viel versprechen, aber möglicherweise haben wir hier den Beweis für die Existenz eines Paralleluniversums!"

Der zufällig anwesende Sigmar Gabriel, glücklicher Gewinner des Franz-Gans-look-alike-contests, bringt es gelassen auf den Punkt: "Also DAS ist ja interessant ..."

 

Zweitens jedoch möchten wir alle Menschen guten Willens, die darüberhinaus auch noch im Besitz eines funktionsfähigen Pandokels sein sollten, darum bitten, umgehend einen eigenen Eintrag zum Thema zu erstellen, denn nach wie vor gilt: lang lebe das ruhmreiche Pandokel!

 

Nur halt nicht unbedingt bei uns ...


 

 

 

 

07.07.2010

So weit ist es also schon gekommen: Roland Koch tritt zurück, weil er jahrelang brutalstmöglich über seine Verhältnisse gelebt hat - und trotzdem erschüttern tagtäglich neue Horrormeldungen aus der Ägäis unser Staatsverständnis!

Täglich prasseln neue Kreditanfragen aus Athen über uns herein - täglich aber auch fragen wir uns, wer sind denn eigentlich diese Inflationstreiber, Schuldenmacher, Kreditversenker vom Peloponnes? Haben wir nicht schon längst verlernt, hinter der amorphen Masse des Grauens den einfachen Menschen zu erblicken? Vielleicht liegt ein grosser Teil unserer Schwierigkeiten, mit der Thematik gelassen umzugehen, ja in diesem Umstand begründet ...

Schauen wir uns also einmal den Menschen an hinter all diesem niederträchtigen Treiben, schauen wir zum Beispiel auf: Niklas Haftopolitis, vereidigter Inflationstreiber (Rentner). Schauen wir in die abgefahrenen Gesichtszüge von Krawallestos Souvlakis, staatlich geprüfter Schuldenmacher (Beamter). Schauen wir sogar noch ins Gesicht von Komdumir Protestos, emeritierter Kreditversenker (Kommunalpolitiker).

DAS sind sie also, die Gesichter der Krise. Jedenfalls drei von acht Millionen ...

 

"Freut mich, Ihnen geholfen zu haben", verabschiedet sich K. Protestos noch überschwänglich, "aber jetzt muss ich wirklich los, der Schampus wird kalt!" Er deutet vage in Richtung Akropolis, da müsse er jetzt unverzüglich hin, alle wichtigen Entscheidungsträger hätten dort heute nacht nämlich eine geradezu existenzielle Ausschusssitzung ... Musik dringt leise zu uns herab aus dem uralten Säulengeviert, das jetzt zu einem Chill-Out-Center für die reichere Jugend umfunktioniert worden ist; wo die bange Frage "Quo vadis, Griechenland?" allen Beteiligten die letzte Ruhe raubt ... Denk ich an Hellas in der Nacht ...

 

Nun, wenigstens die Frage "Quo vadis, Komdumir" wäre fürs Erste geklärt ... wir lauschen noch einen Augenblick dem Gesang der Oligarchen, Plutokraten, Weltniveau-Banker und IWF-Bosse - und das Ende vom Lied ist jedesmal ein dahingedonnertes Statement der puren Lebensfreude: "Zicke-zocke - zicke-zocke - Geld! wie! Heu!" - dann verstehen auch wir:

kein Wunder, dass hier nachts keiner mehr schlafen kann!

 

 

 

 

 

 

28.05.2010

"Ganz schön kalt heute!" Umweltminister Röttgen stapft durchs Regierungsviertel in Berlin, die Hände im Gucci-Parka vergraben, den wärmenden Pelzhut tief ins Gesicht gezogen - soll ihn ja schliesslich keiner erkennen! Was wäre das auch für ein Umweltminister, der nicht einmal in einem Land von der bescheidenen Grösse der BRD für vernünftiges Wetter sorgen kann! Genau wie Röttgen nähern sich jetzt andere Kabinettsmitglieder ihren Arbeitsplätzen, wohl wissend, dass dort auch noch Mitte Juni immer gut geheizt ist. Der Minister für Nepotismus, Leidensbereitschaft und allgemeine Askese bringt es auf den Punkt: "Der Wähler hat uns gewählt, damit es uns einmal besser geht als ihm! Ich sehe nicht ein, warum dieser Zeitpunkt jetzt nicht erreicht sein soll!" Dann wendet sich Guido Westerwelle wieder seiner Lieblingsbeschäftigung zu, Nacktwandern mit anschliessendem Schlumpf-Eis essen ...

 

Ja, der Zeitpunkt für einen Kabinettsumbau war tatsächlich gut gewählt, drei Tage nach der NRW-Wahl - und gut eine Woche, nachdem die BILD-Zeitung eine neue Eiszeit auf uns zurauschen sah. "Damit war dann ja auch die Frage geklärt, warum es nie wieder warm werden wird!", raspelt der schwer erkältete Dirk Niebel noch schnell ins teilvereiste Mikro, ehe er zusieht "jetzt aber mal zügig ins Warme zu kommen, Sie müssen schon entschuldigen!" Merkel winkt ihm bereits heftig aus der volkseigenen Wärmestube im Kanzleramt zu, so als wollte sie ihm telepathisch mitteilen, "nun mach doch endlich - soll dir doch nicht ergehen wie dem Brüderle, den ein Bronchialkatarrh hinweggerafft hat!"

 

Berlin, im Kältefrühling 2010 - trotzig hat die Kanzlerin eine aus leergetrunkenen Wärmflaschen zusammengebastelte Skulptur ihrer selbst ins Fenster gestellt - ein schönes Bild, vermittelt es doch auch dem letzten Normalbürger mit aller Entschlossenheit vor allem eins: nicht die Hoffnung - eure Regierung erfriert zuletzt!

 

 

 

 

28.04.2010

Berlin - Kanzleramt - grosse Lagebesprechung.

"Hach", hört man plötzlich Kanzleramtsminister Schlagmichtot aufjauchzen, "was hab ich heute morgen doch für einen lustigen Verleser gehabt: Da stand 'Erdbeben erschüttert Südspanien' in der Zeitung. Und was hab ich gelesen? Ich hab gelesen: 'Erdbeben verschüttet Südspanien' Fand ich schon lustig!"

Als niemand so richtig mitjuxen will, ertönt plötzlich das zarte Stimmchen der Kanzlerin, die dazu ein Gesicht zieht, als hätte sie soeben in ihre erste Banane gebissen: "Wisst ihr, was ich mal gerne lesen würde? Ich würd' ja gern mal lesen: 'Erdbeben verschüttet Griechenland!'. Tja ..."

Und nach einem Weilchen der inneren Einkehr: "Aber dass mir das nicht morgen in der Zeitung steht!"

"Nein, nein!", beeilen sich alle zu versichern, "ganz bestimmt nicht!"

"Dann ist ja gut!", beendet die Kanzlerin die Diskussion wie gewohnt streng sachlich. Aber nach einem weiteren kleinen Weilchen:

"Und auch nicht im Internet!"

 

Nun, hoffen wir das Beste ...

 

 

 

 

04.04.2010

"Merkel goes to Hollywood" vermelden die Gazetten und tatsächlich - hat Angela Merkel im fernen Los Angeles nicht Arnold Schwarzenegger getroffen? Und Thomas Gottschalk? Und sogar Seal? Der jedoch improvisierte mit der Kanzlerin auf der Stelle ein Interview für sein Haiti-Hilfsprojekt-Internet-Magazin. Thema: "10 things I hate about me!"

Merkel macht tatsächlich gute Miene zum bösen, bösen Spiel und sofort kommt Antwort Nummer eins wie mit der Railgun abgeschossen: "Also zuallererst natürlich diesen ent-setz-lich-en Westerwelle!" Als alle befreit auflachen - es hätte ja auch eine schrecklich peinliche Antwort werden können - wird Merkel übergangslos ernst: "Also nein, jetzt aber mal im Ernst - also zweitens ..."

Selbst im intrigengestählten Hollywood sorgt diese Aussage für bewunderndes Raunen, dann wieder Merkel: "Ja, also, da wird's jetzt tatsächlich schon schwierig ... am besten reduzieren Sie Ihren Fragenkatalog auf einen vertretbaren Umfang, lieber Seal, und legen ihn dann dem Bundesamt für Statistik vor. Nun aber adieu, adieu ..." Sofort übernimmt Regierungssprecher Klaas Hindewitt:

"Ich weiss, was Sie jetzt denken, aber bitte keine Vorschläge! Im übrigen hatten Frau Merkel und Herr Schwarzenegger ein sehr erfreuliches Gespräch und Herr Sauer und Herr Gottschalk haben das Damenprogramm mit grosser Würde durchgezogen."

Angela Merkel jedoch ist schon längst wieder unterwegs in Sachen Showbizz. Zum Trailerpark-Süd, wo sich die Jakob-Sisters extra einen Minivan für diesen grossen Moment gemietet haben ...

 

 

 

 

26.02.2010

Jetzt hat die Krise sogar ihre Gesundbeter erwischt - Weltuntergangsstimmung bei der FDP! Doch besteht nicht auch Grund zur Hoffnung? Gegen Katastrophen jeglicher Art hat ihr Mastermind G. Westerwelle schliesslich immer schon das Wort zu stellen gewusst, das laute im allgemeinen, das inhaltsleere im besonderen, jedoch stets eher das deutsche Wort als das englische ...

So geschah es dann auch, dass ein Interview mit der BBC wieder einmal recht flott zu Ende war. Wunderte sich der Reporter: "That was all, Mr. Fitzekanzler?"

Der so Angesprochene jedoch strebte entschlossen dem Raum mit den zwei Nullen entgegen.
"Sorry", bedauerte Westerwelle streng vertraulich, "but I have a weak bubble!"

 

Ja, wenn einer gut ist im Aufspüren eleganter Ausflüchte und eloquenter Lösungsansätze, dann ist das Guido Westerwelle! Sollte ihm dafür nicht der Oettinger des Monats verliehen werden?

 

 

 

 

 

13.02.2010

Immer öfter hört man jetzt in der FDP Witze folgender Machart: Es waren mal drei Brüder, die hiessen Hippolyt, Trogglodyt und Guido ...

Um solchen defätistischen Tendenzen entgegenzusteuern, hat die Parteispitze ein Grundsatzprogramm beschlossen, das auch sofort umgesetzt werden soll. Denn, so Westerwelle: "Ich will die partei-moralische Wende! Ich will, ich will, ich will!"

Da man heutzutage gar nicht früh genug mit der politischen Willensbildung anfangen kann, findet der erste Auftritt in der parteieigenen Kita "Quakfrosch" statt. Westerwelle spricht, die FDP-Grössen Niebel und Pinkwart müssen als 'Sidekicks' mit.

 

Westerwelle beginnt gewohnt zurückhaltend: "Guten Morgen, liebe Kinder, ich freue mich, dass ihr alle so zahlreich ..."

"Mama, warum schreit denn der Onkel so?", kräht da ein Dreikäsehoch und so etwas wie unterdrückte Heiterkeit greift suchend um sich. Sofort schreitet Niebel ein: "Ssssst!"

"Warst du früher auch ein Quakfrosch?", will jetzt eine aufgeweckte Vierjährige wissen und der erfahrene Politiker tappt tatsächlich in die Falle: "Ich war sogar der allergrösste!"

Gelächter, Ordnungsrufe.

"Nein, ich wollte euch nämlich von einem ganz anderen Frosch erzählen ...", improvisiert Westerwelle schnell und tut so, als hätte er gerade nur einen Witz gerissen, wird aber schon wieder unterbrochen:

"Wie heisst der denn?"

Westerwelle, der erkennbar keine Ahnung hat, beschliesst die Namensfindung zu delegieren: "Na, was glaubt ihr wohl wie der heisst?"

"Lady Gaga!" "Gangbang!" "Atatürk!"

Niebel, der sowieso immer aussieht wie kurz vorm dritten Bier, muss sich den Kragenknopf öffnen, Pinkwart scheint konvulsivisch in seine Hand zu husten.

"Wie heisst der denn nun, Onkel?", wollen die lieben Kleinen wissen und Westerwelle, ebenso humor- wie phantasielos, muss jetzt ganz schnell eine Antwort finden:

"Na, der heisst ... äh ... der heisst Mövenpick!"

 

"Naja", meinte später Niebel beim Absacker, "lief doch ganz gut."

 

 

 

 

 

 

 

02.02.2010

Stuttgart, Ende Januar, in einer verschwiegenen Besenwirtschaft. Soeben ist durchgesickert, dass in der alten Schwabenhauptstadt der modernste unterirdische Bahnhof der Welt gebaut werden soll ...

In einer Ecke, vom trüben Licht kaum noch erhellt, sitzt ein einsamer Gast über sein Glas Wein gebeugt, als könnte er den Trollinger nicht trüben - der 'Schattengast', wie er von der Belegschaft beimahe ehrfürchtig genannt wird.

Zwei Tische weiter entspinnt sich dagegen ein lebhaftes Gespräch zwischen hohen Kommunalbeamten, die ziemlich laut, vor allem jedoch breit herumpolitisieren.

"... und dann fragt mich doch glatt der Oettinger, ob Stuttgart denn auch ein Stadtarchiv besitzt!"

"Hano, wieso denn das?"

"Genau - wieso denn das, hab ich auch geantwortet!"

"Ja - und wieso denn jetzt das?"

"Genau das wollte ich doch auch wissen. Und wissen Sie, was der darauf gesagt hat?"
"Hano!"

"Hano? Nee, der hat glatt gesagt, 'weil doch jetzt so arg viel untertunnelt werden muss, und wir die Fehler aus Köln doch bitte nicht wiederholen wollen, nicht wahr?'"

"Und? Haben wir ein Stadtarchiv?"

"Na, wir sind doch nicht mit dem Klingelbeutel gepudert! Die Abriss- Umzugs- und Neubaukosten sind natürlich längst im 4,5 Milliardenetat für den Bahnhof verbraten, hahaha!"

"Was eh keiner merkt, weil's  hinterher ja sowieso 10 Milliarden kostet, hihihi!"

Und während das Lokal noch vom Gelächter der Verschwender widerhallt, schlängelt sich der dustre Gast beinahe unbemerkt aus seiner Sitzecke und strebt dem Ausgang zu. Nur der Zahlkellner hat wieder mal aufgepasst: "Macht dann Zwölf Fuffzich, Herr ehemaliger Ministerpräsident Oettinger, habe die Ehre."

 

Die Nase im Wind, das Ohr am Volk, die Augen aber immer und jederzeit auf das Böse in der Verwaltungsebene gerichtet: manchmal sind unsere Spitzenpolitiker echten Superhelden viel näher, als wir für gemeinhin wahrhaben wollen! 

 

 

 

 

 

27.01.2010

Nach einem Monat der Schockstarre, einem Monat, der so kalt war wie die letzten 40 Jahre zusammen nicht, regt sich wieder erstes politisches Leben in Berlin: der Verfassungsschutz gibt die Liste der zu observierenden Organisationen bekannt! Natürlich nicht der breiten Öffentlichkeit, sondern lediglich den hohlwangigen Lauschern der Bundeskanzlerin.

"Da hätten wir zunächst mal 'Die Linke'. Muss eindeutig observiert werden", stellt Geheimagent X ("Keine Namen!") klar und schiebt sich für einen Moment der Nähe seinen Schlapphut aus dem Gesicht. Merkel nickt bedächtig, staatstragend.

"Die Scientologen natürlich auch! Oder?"

"Doch, doch", meint Merkel energisch, "die auch!"

"Und dann ...", die bislang so feste Stimme des Beamten wird auf einmal unbestimmt, vage gar ...

"Ja - und dann ... die FDP!", platzt es schliesslich aus ihm heraus.

Merkel belässt es bei einem Augenbrauenhochziehen.

"Der Plan, die Talibane per Gehaltsscheck in aufrechte Demokraten zu verwandeln, verweist eindeutig auf den zugrundeliegenden Glauben, dass mit Geld alles zu regeln sei ... das aber spielt zutiefst ins sektenhaft-menschenverachtende, denn in Wirklickeit ist doch nur mit einer wehrhaften Demokratie alles zu regeln und ..."

"Na - lassense ma gut sein, Mr. X", reisst da die resolute Merkel das Heft des Handelns wieder an sich, "ich hab' hier in meinem Reptilienfonds eine grössere Summe für ein Aussteigerprogramm aus der FDP beiseitegeschafft - damit werden wir im Laufe der Legislaturperiode sicherlich schöne Erfolge erzielen können! Sie wissen doch: Kontrolle ist gut - ..."

"... Bezahlung ist besser!", weiss der Nachrichtendienstleistende elegant den Satz seiner Chefin zu beenden - weil aber keiner dabei war, sind wir leider auch in diesem Fall wieder einmal nur auf Spekulationen angewiesen ...

 

 

 

 


30.12.2009

Nix los zwischen den Jahren!

Kurz vor Toresschluss steht A. Merkel im sechsten Stock des Kanzlerinnenamtes an den schussdichten Panzerglasfenstern und schaut grollend ins verschnupfte Berlin.

"An Tagen wie diesen sollte man wirklich nach der Maxime handeln 'gar nicht erst aufsteh'n und dann gleich ins Bett!'"

"Haben Sie was gesagt, Boss?", meldet sich sofort das eifrige Stimmchen des braven Kanzerinnenamtsministers.

"Ach, Pofi, ich hab' nur laut gedacht ... gibt's denn wenigsten was neues im Rest der Welt?"

"Mal sehen ... hmm, Obama macht wieder Urlaub auf Hawaii, Sarkozy macht wieder Alarm in Paris ... ja, und was neues von Frau Steinbach hätt' ich auch noch anzubieten ..."

A. Merkel hebt die Augenbrauen um einen Millimeter.

"Ach", rudert da Pofalla schnell zurück, "eigentlich ist das doch nichts neues ..."

"Dacht' ich mir ...", stöhnt Merkel und fasst einen Entschluss:

"Ich mach dann für heute mal Schicht und geh mit dem Sauer 'ne Runde World of Warcraft spielen - bis die Tage, Pofi!"

"Verstehe, Boss", antwortet der und noch ehe die Tür ins Schloss gefallen ist, fingert er bereits an seiner Wii herum, die für solche Fälle immer einsatzbereit unter der Abhöranlage postiert ist ...

 

Eine unglaubliche Geschichte finden Sie?

Genau so soll es sich aber zugetragen haben, jedenfalls wenn man den Paparazzo-Snipers von der BILD-Zeitung glauben will ...

 

 

 

 

07.12.2009

Die Zeit: Montag nach dem zweiten Advent, in den frühen Morgenstunden.

Der Ort: eine verwunschene Kantine in den Tiefen des Deutschen Bundestages.

Am Tisch gleich links vom Notausgang: die Altkader ihrer jeweiligen Parteien, Wolfgang Thierse, SPD, und Wolfgang Schäuble, CDU.

Thierse rührt erst lange seinen Kaffee um, dann: "Wissen Sie, Schäuble, manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich fast der Sarah Wagenknecht applaudieren möchte ... geht es Ihnen nicht manchmal auch so?"

Schäuble ölt erst langatmig die Bremsen an seinem Rollstuhl, dann: "Ach wissen Sie, Thierse, ich ertappe mich nicht mehr so oft ... früher ja, aber jetzt im Alter lässt halt doch alles etwas nach ..."

 

Der politische Dialog: sollte er sich also auch im nächsten Jahr der allgemeinen Grosswetterlage anpassen? Erste Zeichen jedenfalls stehen auf Wasserglas, halbleer ...

 

 

 

 

05.12.2009

"Frau Merkel, jetzt entscheiden Sie doch endlich mal!"

Diese mittlerweile schon sprichwörtlich gewordene ambitionsamorphe Verbalkakophonie hat tatsächlich gewirkt: Frau Merkel hat entschieden, eine 32jährige zur neuen Familienministerin zu befördern! Aber das scheint auch vielen nicht so richtig zu passen - die wählerrelevante Zielgruppe der 49- bis 94jährigen jedenfalls zeigt sich nicht sonderlich amüsiert:

"Typ 'Mutter mit 6 Kindern' lass ich ja noch angehen - aber die Sorgen und Nöte des Alters kann natürlich nur jemand ministeriell belabern, der mindestens genauso verzauselt aus der Wäsche guckt wie ich. Oder wie der Ramsauer!" ist nur eine Stimme von vielen.

"Und es werden täglich mehr!", weiss zum Beispiel Johannes Heesters aus eigener Erfahrung zu ergänzen. Aber, wie das nunmal so ist heutzutage: in der Politik und im Krieg ist alles erlaubt und daher scheut sich Frau Merkel nicht, nach einem kurzen Blick auf die letzte demografische Kurve in die Kameras zu grinsen: "Ach, das werden auch ganz schnell wieder weniger ..."

 

Manchmal können sich aber auch hartgesottene Berichterstatter nur noch wundern.

 

 

 

 

 

01.12.2009

Das Drama um den Autounfall von Tiger Woods nimmt immer verwirrendere Züge an: war es zu Anfang nur ein schnöder Crash unter vielen, erlangte er doch eine gewisse mediale Aufgeregtheit durch die Meldung, dass vielleicht - aber auch nur vielleicht (also ganz bestimmt!) - eine eheliche Prügelei auf offener Fahrbahn dahinter gesteckt haben soll ... und die Schlagzeile 'Frau verdrischt Tiger mit Golfschläger' kommt nunmal besser als 'Mann fährt Auto gegen Hydrant'. 

Doch allerneuste Gerüchte scheinen den Medienhype ein weiteres Mal zu befeuern: nach ernstzunehmenden Hinweisen aus der Bevölkerung soll nämlich der Dalai Lama, langjähriger Spiritus Rector und Aushilfscaddy der Woods, vom Beifahrersitz aus den Golfprofi mit einem Schweizer Qualitätsprodukt attackiert haben - dem Prototyp der neuen Baureihe 'Minarette zu Alphörnern'!

 

Schon werden jedoch erste Stimmen laut, die fragen, was denn Ausbrecherkönig Michalski wohl mit der ganzen Sache zu tun haben könnte ... waren am Ende alle drei unterwegs zu Präsident Obama, um diesem eine erfolgversprechende EXIT-Strategie aus Afghanistan zu präsentieren?

Erste Überlegungen von Kanzlerinnen-Flüsterer Pofalla scheinen jedenfalls in diese Richtumg zu deuten.

Wieso aber schweigt Nicolas Sarkozy?

 

 

 

 

25.11.2009

Ein Politiker erzählt einen Witz - und ein anderer hört zu, als wäre nichts geschehen!

Was zu Zeiten der rot-grünen Koalition nicht mal beim MDR in den Spätnachrichten gelaufen wäre, gereicht im Dezember '09 zu einer mittelprächtigen Sensation - vor allem, wenn der eine Politiker zu Guttenberg heisst, der andere aber Westerwelle.

"Wissen Sie", beginnt der erste, "wissen Sie eigentlich, was der Joschka Fischer, als der damals Ihren Tschopp gemacht hat ..."

Hier unterbricht Westerwelle bereits zum erstenmal: " Meinen Was?"

"Ihren Tschopp, der war, falls Sie sich erinnern, auch mal Aussenmini..."

"Ach so", wiegelt Westerwelle ab, als erkläre das bereits alles, "na logisch, weiss ich doch!"

"... ster und ist jedenfalls, als überzeugter Grüner, immer mit dem Bus statt mit dem Dienstwagen gefahren, jedenfalls, wenn er hinterher nicht mehr als 100 Meter hatte laufen müssen - na, jedenfalls, immer wenn der Schaffner beim Einsteigen kassieren wollte, hat DschayEff ..."

"Wer?"

"... der damalige Aussenminister gesagt: 'Joschka zahlt heut nicht!' Und so ging das wochenlang." 

"Aha, verstehe!"

"Bis, eines schönen Tages ..."

"...der Schaffner doch mal fragte, warum ..."

"Aber wo denken Sie hin: DER doch nicht! Das zufällig mitreisende Töchterlein von Bahnwärter Thiel war's, die sich ein Herz fasste und kiekste: 'Warum zahlt denn Joschka nicht?'" Und da sagte der doch glatt: 'Joschka hat Monatskarte!'"

"Interessanter Vorgang, den Sie da so humorvoll vor mir ausbreiten! Aber hat denn die ganze Geschichte auch so was wie eine Pointe?"

"Aber natürlich! Am nächsten Tag nämlich machte Hartmut Mehdorn einen unangekündigten Hausbesuch in der Dienstwohnung der Thiels und jetzt raten Sie mal, wer danach wohl die längste Zeit Bahnwärter gewesen war!"

 

So geschehen im ICE Berlin-München vor zwei Minuten - und schon lässt die mitreisende Journaille die Twitter-Machinerie heisslaufen ... natürlich erst, nachdem sie in aller Form zu Ende gelacht hat!

 

 

 

 

 

11.11.2009

Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erleben! Dieser eherne Grundsatz des philosophierenden Mannes von Welt scheint mittlerweile auch - den GleichstellungsbeauftragtInnen sei ewiger Dank - für reife Damen zu gelten! Wie anders hätte man sich schliesslich die wundersamen Erlebnisse der reifen Dame Merkel im Land der unbeschränkten Haftung erklären können? Im einen Moment noch hochgejubelt als neue Mischung aus Jeanne d'Arc und Hilde Knef und im nächsten schon derart brachial ausgebremst, dass einem im Dienst-Vectra die Air-Bags nur so um die Nase fliegen ...

"Aber weisst ihr, was mich am meisten ärgert?", so Merkel auf dem Rückflug vertraulich zum begleitenden Bildzeitungstross: "Dass der Steinmeier, wäre er denn Kanzler geworden, diese Pleite nicht hätte erleben müssen - der wäre ja schliesslich nie und nimmer zum Reden eingeladen worden!"

"Es trifft eben immer die Falschen!", ruft da euphorisch der ebenfalls mitreisende Spiegelmann Steingart, erntet für diese vergiftete Ergebenheitsadresse aber lediglich einen misstrauischen Seitenblick.

 

 

 

 

07.11.2009

Blanke Verwunderung herrschte jetzt auf der Jahressitzung der traditionell unpolitischen Kleintierzüchtervereinigung Baden-Württemberg. Der erste Vorsitzende Rahn-Pfleiderer zitierte eingangs heftig aus der Vereinspostille "Kleintierbrigadist": "'Wie führende Statistiker festgestellt haben wollen, liegt seit Anfang des Monats eine signifikante Zunahme des Namens "Mappus" bei Hamstern, Meerschweinchen und Katern vor. Eine Erklärung konnte gleichwohl nicht geliefert werden.' Meine Herren, Sie sehen mich ratlos.Wissen Sie vielleicht, was da los ist?"

Ablehnendes Gemurmel macht sich breit: "Nee!", "Noi!", "Hano!" Schliesslich durchbricht Protokollführer Dr. Steidle die Mauer des Schweigens indem er äussert: "Wenn ich das noch kurz erwähnen darf - um 14 Uhr hat sich unser Landesvater zu einem Überraschungsbesuch angemeldet, mitsamt seinem Nachfolger, dem Herrn ... ach, komm grad nicht drauf ..."

"Na, machen Sie sich mal nichts draus, Steinle", tröstet ihn der Vorsitzende, "immerhin dürfte klar sein, dass der einen Namen schon mal nicht trägt ..."

Und mit donnerndem Gelächter fielen alle Versammelten wieder übers kalte Buffet her ...

 

 

 

 

03.11.2009

Nicht mehr miteinander koalieren heisst nicht zwangsläufig, sich nicht mehr über den Weg zu laufen: die Welt ist klein und die Flughäfen sind gross, da ist viel Platz für unverhoffte Begegnungen -  

eine Erfahrung, wie sie jüngst auch Kanzlerin Merkel machen musste.

"Mensch Steini zwo, altes Haus", begrüsste sie daher aufgeräumt ihren alten Kassenwart Steinbrück in der VIP-Lounge des Ronald-Reagen-Airports Washington, "und ich hab mir schon Gedanken gemacht, ob DU vielleicht der deutsche Staatsbürger warst, der da wochenlang im Flughafen von Rio in der Wartehalle gehaust hat! Was treibst du denn so? Immer noch in der Politik?" 

"Ach", erwiderte der so Angesprochene bescheiden, "ich mach jetzt was mit Medien. Ist ja irgendwie naheliegend ..."

"Ja, find ich auch!"

"... und ich hätte da zufällig eine DVD mit deiner umjubelten USA-Rede dabei ... ob du die mir mal kurz signieren könntest?"
"Klar doch, immer her damit ..."

"Und die hier auch?"

"Die hier auch!"

"Und die?"

"Für dich mach ich doch alles!"

"Und jetzt vielleicht noch die hier ..."

...

Aufgrund witterungsbedingter Turbulenzen verzögerte sich der Abflug sämtlicher Maschinen an diesem Tag um mehrere Stunden. Wie angenehm empfand es da dochmal  manch ein Reisender, wenn er (oder sie) die Wartezeit durch sinnvolles Hantieren so kurzweilig wie möglich gestalten konnte ... 

 

 

 

 

 

27.10.2009

Früh am Morgen in der Journalistenklause des deutschen Bundestags: zwei Korrespondenten bedeutender Zeitungen befinden sich auch Stunden nach dem Abschluss der Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, CSU und FDP noch in regem Gedankenaustausch ...

"Weisst du", beginnt  plötzlich der eine zu reden, "manchmal - aber wirklich nur manchmal - ist es richtig schade, wenn der Oliver Pocher mal NICHT da ist ..."

"Im Ernst?", zweifelt der andere noch höflich, da legt der erste schon los:

"Da sitzen die drei BigMacs also auf der Bühne, die Merkel, der Westerwelle und der Seehofer und da sagt doch der Westerwelle plötzlich ' ... und seit 2.14 Uhr sagen wir Horst und Guido zueinander! Ihihihi ...'. Und was sagt mein Seehofer? Der sagt: 'Erst die Arbeit, dann das' ... oha, merkt er jetzt, da lauert ja eine ungeheure Tretmine, also Vergnügen darf er jetzt eher nicht sagen, den Satz zu Ende bringen muss er aber trotzdem, hähä, also nach einer Pause im Millisekundenbereich beendet der dann sein Statement doch tatsächlich mit einem völlig sinnfreien ' ... Spiel!' "

"Spiel? Wieso denn Spiel? Und wann kommt denn eigentlich der Pocher ins Spiel!"

"Genau jetzt: der hätte sich in seiner Niveaulosigkeit nämlich niemals entgehen lassen zu fragen: 'Vorspiel? Hauptspiel? Oder Nachspiel?'  und von soviel politischer Unkorrektheit wär' denen da oben unter Garantie die Pappe aus dem Gesicht gefallen!"

Nun müssen beide so heftig lachen, dass sie fast die Runde der Bundestagsvizepräsidenten aufgeweckt hätten, die drei Tische weiter ihre Ernennung diszipliniert zu feiern versteht.

"Darauf sollten wir noch einen Tequila Sunrise kippen!", beschliessen die Herren von der Presse und das ist ein sehr schöner Ausklang dieser Szene, beweist er doch, dass auch die grössten Zyniker unter den Journalisten auf die Gnade des neuen Tages hoffen.

 

 

 

***

 

 

21.10.2009

"Krise?", winkt Hans-Dietrich Genscher mit grossartiger Geste gleichzeitig ab und den Kellner heran, "Ist doch längst vorbei!"

Seine Kumpane am Polit-Dino-Stammtisch "Alte Nudel" im feinen Pöseldorfer Hof lachen meckernd. Trotzdem kommt natürlich das, was einen alten Fahrensmann wie Genscher nun wirklich nicht mehr aus den Deichmann-Schuhen hauen kann: "Beweise!", klingt es hohl aus der Sozi-Ecke und soweit man durch den Zigarrenqualm die Runde noch überblicken kann, kommt's geradewegs von Jumgdino Struck.

"Beweise? Hier ist der Beweis!", kontert Genscher dann auch milde grinsend, geradezu wie aus der Pistole geschossen, "erst gestern hab ich mir einen Permanentstempel mit der Aufschrift "Finger weg!" gekauft ... "

"Aha!" "Soso!" "Sieh mal einer an!" "Pah - hab ich auch!"

" ... in einem Ein-Euro-Shop ...", führt Genscher aufreizend lässig seinen Gedankengang fort.

"Ist doch nicht zu fassen!" "Bravo, Genscher!" "Omygod!" "Pah - hab ich auch!"

" ... für fünfzig Cent!", lässt Genscher die finale Bombe platzen, lehnt sich weit zurück ...

"Ungeheuerlich!" "Fantastisch!" ""Knorke!" "Pah ... ", versucht Struck den Tiefschlag zu parieren, scheitert jedoch wie jeder gute Sozialdemokrat an der normativen Kraft des Faktischen ...

Genscher jedoch schmunzelt noch lange in seinen Cola-Kölsch-Mix - so, als wollte er sagen: "Nicht mit mir, old boy!"

Wollte er wahrscheinlich auch - die Meinungen darüber gehen jedoch weit auseinander.

 

 

 

17.10.2009

Hat da jemand die Rechnung ohne den Wirt gemacht?

Der neue Vorsitzende der CDU-Fraktion im Kieler Landtag, Christian "Holger" von Boetticher, jedenfalls hat sich weit aus dem Fenster gelehnt. Er scharre nämlich "nicht mit den Füssen", weil er glaube, ein "besserer Ministerpräsident" zu sein. Unklar blieb indes, warum er überhaupt mit den Füssen scharrt - sollte da am Ende jemand planen, das Haus ohne den Maurer zu bauen?

Zwar ist nun offensichtlich, wen Boetticher für den besseren Ministerpräsidenten hält - sich natürlich!Aber der Schuss könnte durchaus nach hinten losgehen ... 

Denn wer mag schon im  Traum daran denken, einen Fisch zu fangen, ohne die Angel auszuwerfen?

Merke: wer ein Bier trinkt, darf sich nicht schon vom Schaum die Nase vernebeln lassen!

 

 

 

06.10.2009

Sigmar Gabriel, designierter SPD-Parteichef und Sturm-und-Drang-man-of-the-year, hat es wieder mal als erster gemerkt, wie er jetzt bereitwillig auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz erläuterte: "Was die Partei braucht, ist - Programmdiskussion hin oder her - zuallererst mal Corporate Identity! Und da haben wir seit der für uns so schmerzlich verlaufenen Wahl tatsächlich schon schöne Erfolge zu verzeichnen ..."

In der Tat: die 'Identitäts-Findungskommission' unter dem in Ehren erzauselten Wolfgang Thierse legt auch gleich den ersten Vorschlag auf den Tisch: "Es gilt zunächst einmal, Hoffnungsträger des politischen Gegners zu demaskieren, diesen Freiherrn zu Guttenberg zum Beispiel. Und das möglichst kurz und knapp, griffig formuliert, doch konkret in der Aussage - die 'grosse Botschaft' eben ..."

Gabriel, schon ganz der Chef, übernimmt schmunzelnd: "Und da hat sich die Arbeitsgruppe Thierse folgenden sehr plastischen Slogan einfallen lassen: der Mann aus dem Süden - dieSuperknalltüte mit der Lizenz zum explosionsartigen Platzen!"

Hätte eine Bombe eingeschlagen - das allgemeine Erstaunen hätte nicht grösser sein können. Nur der TAZ-Korrespondent wendet zögerlich ein, ob mit dem Spruch denn nicht vielleicht eher der Matschie ...

"Mag das jetzt auch noch nicht in den letzten Feinheiten ausgearbeitet sein", redet da Gabriel schnell weiter, "eins sollte jedenfalls klar geworden sein: mit der deutschen Sozialdemokratie ist ab sofort wieder zu rechnen!"

Und sei es im einstelligen Prozentbereich ...

 

 

 

 

03.10.2009

Nach einem ereignislosen September wie man ihn selten erlebt hat, scheint die politische Erregungskurve ab sofort wieder deutlich anzuziehen: goldener Oktober also nicht nur in den Köpfen der Regierten sondern auch im Gemüt der Regierenden? Fast möchte man es glauben ...

Zwei Beispiele für den neuen Schwung sollen diese These erhärten: nicht nur, dass SPD-Coverboy Christoph Matschie durch beherztes Koalieren den alten Satz vom "nomen est omen" nun auch auf den Bereich der Politik ausgeweitet hat: nein, auch in der FDP tut sich Erfreuliches - und wer hätte das noch vor wenigen Wochen auch nur zu hoffen gewagt? Nun jedoch zeigt sie Konstanz, Kongruenz und Nachhaltigkeit auf höchstem Niveau.

1974 war's, Hans Dietrich Genscher soeben zum Aussenminister ernannt, da fühlte sich ein STERN-Karikaturist bemüssigt, ein Genscher-Bildlein mit folgendem Text zu unterlegen: "Ich neues deutsches Aussenminister - nix sprechen Englisch, nix sprechen Französisch!"

Na und jetzt? Sind wir exakt wieder genau so weit ... nur dass der Genscher von damals halt der Westerwelle von heute ist ... der jedoch höchstwahrscheinlich auch noch den Berti Vogts der Bundesregierung gibt - aber das ist nun wirklich eine ganz andere Geschichte ...

 

 

 

 

26.09.2009

Neben den vielen sehr, sehr guten Argumenten, warum man am 27. September Angela Merkel NICHT wählen sollte, hat nun Chefsoziologe Müntefering ein besonders bezauberndes entdeckt und sogleich in den politischen Raum gestellt: Die will doch bloss gewinnen!

Da ist man im ersten Moment sprachlos vor Erstaunen, denkt im zweiten kurz: 'sowas hab ich ja schon immer geahnt', weiss im dritten aber sofort und überdeutlich, wem man denn nun seine Stimme zu geben hat, am Tag der grossen Wahl: 'DemSteinmeier natürlich - der Mann macht ja schliesslich alles, um NICHT zu gewinnen!'

Ja - so soll ein packender Wahlkampf aussehen: überraschend in der Themenwahl, tiefschürfend in den Zwischentönen, aber eben immer auch mit dem kleinen Quentchen innerer Selbstverleugnung, ohne die demokratische Nachhaltigkeit in unserer medialen Umwelt ja überhaupt nicht mehr denkbar wäre ...

Selbst in dieser letzten Septemberwoche nicht, die uns mit Temperaturen bis weit über den Gefrierpunkt für das perfekte Wahldesaster vorzuglühen verspricht!

 

 

 

 

07.09.2009

Offenbar plant Sigmar Gabriel noch vor den Bundestagswahlen den ganz grossen Umweltschlag - jedenfalls, wenn man den Husumer 'Ebb-Tide News' Glauben schenken will. Geplant sei demnach nichts weniger als die gesamte Erde ("...also auch die neuen Bundesländer!") unter Denkmalsschutz zu stellen. Auf diese rigorose Weise wäre - immer laut Gabriel - ökologischer Aktivismus in seiner nachhaltigsten Form umgesetzt und weiteres Abschmelzen der Polkappen auf Generationen hinaus verhindert - das wäre nämlich per ordre de mufti schlicht und einfach verboten, "und wenn man einem den Mufti abnimmt, dann ja wohl mir!" (Gabriel)

Darüberhinaus müsste natürlich noch eine Sicherheitskopie der Welt so wie man sie kennt im Massstab 1:1 erstellt werden, die raumsparend jenseits der Jupiterbahn geparkt werden könnte. Das würde dann noch einmal rund 4 Millionen Arbeitsplätze schaffen  -  angedacht aber wäre die ganze Aktion im übrigen für das Jahr 2067. 

"Auf diese Weise würden wir eine Fliege mit zwei Klappen schlagen", erläuterte Gabriel weiter, "und soll mir jetzt keiner kommen und sagen, das wäre nicht machbar! Für einen Sozialdemokraten ist alles machbar, nicht wahr, Frank-Walter?"

Wenn damit mal nicht der Herr Gabriel seinem Genossen Steinmeier eine Steilvorlage für die Bundeskanzlerwahl gegeben hat ...

 

 

 

 

20.08.2009

Heute ist 'heissester Tag der Welt' - auch und gerade in Berlin! Da kocht der Teer auf den Strassen, da schmilzt das Eis selbst noch im Kühlschrank, da biegen sich sogar im Kanzleramt die Balken, dass es nur so ächzt und stöhnt bis weit über den Landwehrkanal - und ausgerechnet heute soll Kanzlerin Merkel eine hochrangige Delegation gemässigter Talibane aus dem fernen Afghanistan empfangen?

"Aber ja!", stellt Merkel klar, "da hilft ja alles nix!" 

Und ehe man sich's versieht, ist auch schon ein Freudscher Lapsus produziert! Denn Merkel, in Gedanken wahrscheinlich gerade im heimeligen Schwimmbad irgendwo in der Uckermark, beginnt das Gespräch folgendermassen: "Mööönsch, ist das heiss heute, also nee, und Sie sind also alle vom Stamme der Platschtunen?"

Der geistesgegenwärtige Dolmetscher weiss Schlimmeres zu verhindern und so wird es doch noch ein gemütlicher Abend ...

Nur der daueroppositionelle Gregor Gysi hatte natürlich wieder was zu meckern:
"Na, nur mal gut, dass die die nicht am Christopher Street Day empfangen hat ..."

Freilich ist das ein Scherz, der, um verstanden zu werden, ein Minimum an Intelligenz voraussetzt; vielleicht mit ein Grund, dass sich bis Samstag letzter Woche noch niemand aus den Reihen etwa der CSU beschwert hat.

 

 

 

~~~

 

 

 

10.08.2009

Offensichtlich plant nun auch Niedersachsens Ministerpräsident Wulff, etwaige Wahlmüdigkeit seiner Untertanen schon im Ansatz zu verhindern. Tatsächlich überraschte das umtriebige Multitalent jetzt während einer Klausurtagung in Wildbad Knesebeck seine Ministerriege mit der Aussage, dass es  "in Hinblick auf Corporate Identity und so" nunmehr angemessen sei, eine zeitgemässe Version des Niedersachsenliedes unter die Leute zu bringen, "die dann natürlich noch begeisterter CDU wählen würden als ohnehin schon!" Er habe auch gleich einmal die ersten Zeilen mitgebracht, die seien ihm letzte Nacht einfach so zugeflogen und jetzt möge man doch einfach mal zuhören ...

Darauf begann Wulff zu deklamieren:

 

Holland kommt von 'Hölle'

England kommt von 'eng'!

Rußland von 'Atomkraftwerk

das in die Luft fliegt: Peng!'

 

Alle diese Länder sind so gross und schön ...

doch so was wie uns

das hat die Welt noch nicht gesehn:

 

Ich bin ein Niedersack

aus Niedersachsen ...

 

Weiter ginge das Lied leider noch nicht - aber mit tätiger Mithilfe "der lieben Parteifreunde" könnte man ganz sicher noch vor den Wahlen einen echten Kracher abliefern ...

Zeigten sich führende Demokraten nach dieser Offenbarung noch verhalten optimistisch, überschüttete die Opposition den Plan - wen wundert's - mit Hohn und Spott. Sigmar Gabriel (SPD) etwa schlug vor, "zur Vertonung des Machwerks" die Bassline vom Horst Schlämmer Hit 'Peinlichkeit kennt keine Grenzen' zu benutzen ...

Ganz andere Gedanken macht man sich freilich im fernen Berlin: sollte da jemand etwa die günstige Gelegenheit nutzen und sich als Pappkamerad für die Zeit nach Merkel aufzubauen versuchen?

Holzauge, Gleitsichtbrille und Bypass - seid bloss wachsam ...

 

 

 

 

 

02.08.2009

Lange, lange hat die Suche gedauert - nun aber gab Kulturstaatsminister Bernd Naumann anlässlich eines Bunten Abends in der Altentagesstätte "Penunse" endlich das Ergebnis bekannt:
"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, der beste deutsche Film aller Zeiten heisst: 'Otto ist auf Frauen scharf'! Zu diesem eindeutigen Votum kam ein hochkaratig besetztes Expertenteam aus Bund und Ländern. Wem diese Entscheidung nicht auf Anhieb verständlich ist, dem möchte ich sie mit einem kleinen Kalauer erläutern: da der Rechtsweg selbstverständlich ausgeschlossen war, einigte man sich einfach auf den gesunden Mittelweg, haha! So, nun muss ich aber wieder regieren, tschüssi, ihr Lieben!"

Wie hinter vorgehaltener Hand aus ministeriellen Kreisen zu vernehmen war, soll insbesondere die Szene, in der es beinahe sämtliche Protagonisten in den "Hippi-Keller" verschlägt (wo Rex Gildo einen feurigen Hit singt!), entscheidend zur Urteilsfindung beigetragen haben.

Ausserdem würde durch diese Ehrung nunmehr auch dem breiten Publikum verständlich, wieso 'Otto ist auf Frauen scharf' mindestens einmal im Monat von den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten gesendet werden muss ...

Endlich einmal eine Wahl, die aufhorchen lässt!

 

 

 

27.07.2009

Der Kölner Ballprophet Lukas Podolski hat sich jetzt anlässlich einer scharf getretenen Flachbombe auf das gegnerische Fussballtor den Glutaeus Maximus gezerrt. Auch diesen recht komplex daherkommenden Sachverhalt wusste das Balltretergenie in seiner unnachahmlichen Art auf den Punkt zu bringen: "Trainer - mich tut der Arsch weh!", informierte 'Prinz Poldi' seinen interessiert aufhorchenden Coach, dessen Namen hier in Kölle allerdings niemand kennt.

Nebeneffekt der Aktion: Lukas P. hat einen neuen Spitznamen weg: Popo Podolski!

Die Euphorie des traditionell anal fixierten Kölner Fachpublikums kennt nun tatsächlich überhaupt keine Grenzen mehr ...

 

 

 

 

20.07.2009

Aus dem Tagebuch von Hubertus Heil:

" ... abends mit Münte in der Kamasutra-Klause Iserlohn schnell noch einen picheln. Am Nebentisch erregtes Politisieren, zwei alte Männer unterhalten sich lautstark. Sagt der erste: 'Da hab ich meine grossen Hoffnungen auf die anarchistische Pogo-Partei gesetzt - und dann wird die vom Wahlleiter nicht zur Bundestagswahl zugelassen!' Antwortet der zweite: 'Na, und ich? Was hab ich mir nicht alles von der PARTEI von Scherzkeks Sonneborn versprochen - abgelehnt!' 'Na und jetzt?', sagt wieder der erste und der zweite zuckt nur die Schultern: 'Ich kann's ja selber kaum glauben, aber wird wohl wieder mal alles auf die SPD rauslaufen ...'

Da stiehlt sich ein Schmunzeln über Müntes ausdrucksstark volle Lippen und er haucht mir fast unhörbar ein paar Worte zu, so ähnlich wie 'Vitamin B, mein guter Heil, Vitamin B ..' aber das kann ja wohl nicht sein!

Oder etwa doch?

Von Münte lernen, heisst siegen lernen!"

 

 

 

 

16.07.2009

Donnerstag früh um sechs in der Kanzlerbaracke - alles ist wie immer: Angela Merkel lümmelt im Morgenmantel über ihrer Muckefucktasse ab und raschelt missmutig mit der Weltpresse, der lüsterne Sauer schmiert sich das siebte Croissant mit der Halbfettmargarine "Lätta", der Bildreporter wühlt sich durch seine Spesenabrechnungen. Dazu lärmt das Frühstücksfernsehen und die Klimaanlage verwirbelt die letzten Spuren des nächtlichen Eisbein-mit-Sauerkraut-Gelages in die Nachbarschaft ... Da fährt Merkel urplötzlich die Lauscher aus: "Was hat die da grad im Fernseh'n erzählt? Die CDU Schleswig-Holstein stellt einen Dämlichkeitsantrag?" Sauer zuckt nur träge mit den Schultern - dieser Mann ist wahrlich Ärger gewohnt! Aber der Bildmann hat wie üblich aufgepasst:

"War ein Dringlichkeitsantrag!"

"Ach so ...", meint Merkel cool und kaut noch eine Weile auf ihrem Original Uckermark-Brötchen Marke "Schrippe" herum, dann: " ... aber Dämlichkeitsantrag hätte auch gut gepasst!" 

Wo sie recht hat ...

 

 

 

 

14.07.2009

G8-Gipfel in L'Aquila - und ein Bild geht um die Welt! Auf diesem Bild aber sieht die wie üblich gut unterrichtete Öffentlichkeit zwei Staatsmänner von höchstem Niveau, die, während des lästigen Junior-Gipfels für jede Ablenkung dankbar, der brasilianischen Jungpolitikerin Mayora Tavares aufs ausladende Hinterteil starren, dieweil ein sinistres Lächeln ihre Lippen umspielt ... angeblich!

Denn der zufällig ebenfalls anwesende Volker Kauder fühlt sich augenblicklich berufen, die ganze Sache sofort richtigzustellen: "Ist doch alles Blödsinn! Klar - da standen die zwei heissesten Feger der freien Welt auf der Bühne, der Sarko und der Barack, aber die haben doch nicht die kleine Tavares angeschmachtet, die doch nicht! Da kann man mal sehen, wie die Presse manipuliert - hätte der

Fotograf den Weitwinkel nur bisschen mehr aufgezogen, wüssten wir jetzt alle, dass in diesem Moment Angela Merkel gleich neben der Brasilianerin ..."

Leider wird Kauder hier durch eine dringende Twitter-Nachricht kurzfristig aus dem Takt gebracht, aber er fängt sich erstaunlich schnell und redet einfach immer weiter:

"Ja - die Kanzlerin hatte nämlich wieder ihr norwegisches Opernkleid an! Hat aber keiner gemerkt - hat die nämlich einen Tag vorher noch schnell schwarz-gelb gebatikt! Tja, wer aus dem Osten kommt, der schmeisst halt nicht einfach alles so weg ..." 

Kauder wedelt jetzt wie wild mit seinem Asti Spumante Glas herum, was sicherlich nicht weiter schwer fällt, ist es doch schon wieder leer ... und:

"Nein - zu sexuellen Verwicklungen ist es dann leider doch nicht gekommen, aber was heisst hier schon leider ..." und schon ist er verschwunden, wie ein Spuk im Sommerloch.

Die Weltpresse ist unschlüssig: "Well, könnte natürlich so gewesen sein ... humm ... aber mal ehrlich: 

Die andere Version gefällt uns einfach wesentlich besser!"

Und so ....

 

 

 

 

06.07.2009

Letzter Arbeitstag im Kabinett Merkel vor den grossen Sommerferien - ehe sich jedoch die neue Leichtigkeit des Seins breitmachen kann, gilt es noch in Würde die Abschlusszeremonie abzuarbeiten.

Minister Scholz darf die einzelnen Punkte abhaken und verkündet stolz: "So, Freunde der Macht, nach dem erquickenden Paragrafenreiter-Quiz, dem fröhlichen Ministerklopfen und der Reise nach Jerusalem wäre der nächste Punkt: lustiges Spitznamenraten! Also bitte: wer ist Ayrton?"

"Das ist leicht", krähen alle ausgelassen, "der Schäuble natürlich!"   

Scholz blickt auf sein Blatt, macht ein Häkchen mehr und verkündet: "Korrekt. Bliebe als letzter Punkt der Tagesordnung ("Oooooch!", rufen da alle): Gedichtaufsagen! Ulla - are you ready?"

"Und wie!", antwortet Gesundheitsministerin Schmidt, "Hört mal alle gut zu, hab ich selber gemacht:

 

Vom Sagen und Sägen

~

Der Chefarzt griff zur Säge

und sagte laut: "Nur Mut!"

Dann sägte er das Bein ab

und alles war wieder gut."

 

Der Beifall will nicht enden, doch schliesslich ergreift die resolute Merkel das Wort und spricht die magischen Worte: "Ja, wenn doch nur alles so einfach wäre! Jetzt aber - ab in die FERIEN!!"

Und wie ein wilder Wirbelwind rennen, springen, rollen alle den schönsten Wochen des Jahres entgegen, werfen ihre Aktenberge in die Luft, schwenken wild die Leitz-Ordner, bewerfen sich mit Tintenkillern - aber nur bis zur Ausgangstür des Sitzungssaals, dann verfallen sie wieder in den seriösen Wiegeschritt des gelernten Volksvertreters ... allzeit bereit, die nächste Bank zu retten, stets bemüht den Weltfrieden zu wahren und immer auf dem Sprung, die Wirtschaft anzukurbeln  - und sei's auch nur die kleine, unscheinbare gleich gegenüber mit der grossen "Warsteiner-Werbetafel" im Fenster ...

 

 

 

 

 

01.07.2009

Grosser Jubel im Hofbräuhaus! Die CSU-Wählerschaft jedenfalls kann befreit aufatmen - nach abgrundtief gründlichen Reihenuntersuchungen der britischen Psychologin Rosalind Arden vom King's College in London steht ein für allemal fest: es gibt einen unleugbaren Zusammenhang zwischen hohem IQ und körperlicher Gesundheit!

Und plötzlich verstehen wir auch, wieso Horst Seehofer mit seinen unleugbaren 59 Jahren noch so frisch dahergedackelt kommt wie ein rüstiger 68er. Es ist die unbändige Intelligenz, die in den Genen dieses gebenedeiten Faktotums wütet!

"Das - und ein guter Schuss Humor!", ergänzt Seehofer charmant und brät dem Wirtschaftsminister gekonnt eins mit dem Gummihuhn über die Birne, wirft ihm eine Sahnetorte ins Gesicht und lässt ihn dann an seiner Plastikblume-im-Knopfloch riechen, die mit einem kräftigen Wasserstrahl alles wieder reinwäscht.

Und wie so oft sind es auch in diesem Gesamtzusammenhang die Feinheiten im Agieren, die zwischen billigem Klamauk und feingeistigem Witz unterscheiden ...

 

 

 

 

 

 

29.06.2009

Jetzt ist es raus: Oliver "Olli" Kahn wird immer mehr zu Deutschlands 'Botschafter der guten Laune' Nummer eins! Hat der Mann nicht erst letztens eine eigene TV-Show in Fernost bekommen? Kenner der Szene kann das freilich nur peripher überraschen:

"Wenn überhaupt", ergänzt Trainerlegende Dettmar Cramer, "das war schliesslich schon immer ein Mann wie ein Sack Reis - wenn der umfiel, läuteten in China die Glocken!"

"Da wackelte der Reispudding in der Mingvase!", meint Kulturminister Naumann zum gleichen Thema und der unvermeidliche Boris Becker gibt sogar zu bedenken: "Da haut's den Glückskeks durchs Pagodendach!"

Den Schlusspunkt aber setzt wie üblich Franz Beckenbauer:

"Da geht der Kaiser zu Fuss auf den Lokus!"

Sagt's und strebt festen Schrittes der Tür mit den weltberühmten zwei Nullen entgegen ...

 

 

 

 

 

26.05.2009

Michael Jackson dahin - da hat selbst ein Entertainment-Urgestein wie Jopi Heesters schwer dran zu knabbern!

"Wenn's jetzt schon Jungspunde wie den dahinbröselt -  kann man sich ja seines Lebens überhaupt nicht mehr sicher sein ...", raunt der Altmeister des amtlichen Behörden-Swing und giesst sich erst mal einen Genever Marke "Oude Moppertje" hinter die Binde. Da fragt ein Journalist scheinbar ganz arglos:

"Jopi, weisst du eigentlich, wer auch als Jungspund abgetreten ist? Adolf Hitler ..."

"Jaaa, der Adolf Hitler ... ", beginnt Heesters feurig und schnell reicht ihm Ehefrau Simone einen Zettel. Heesters liest nun vor: " ...ähhh ... der grösste Verbrecher aller Zeiten ... jajaja ... " Heesters lässt den Zettel gedankenschwer sinken:

"Aber wisst ihr was? Damals konnten sich grosse Künstler wie ich ihres Lebens verdammt sicher sein ... "

Da fragt sich doch der aufmerksame Beobachter: sollte die Revisionismusdebatte jetzt gar in die Niederlande übergeschwappt sein?

 

 

 

 

 

23.06.2009

Grosse Aufregung im Kanzleramt: Wirtschaftsminister zu Guttenberg hat beim Studieren der Internet-TAZ das 'Entscheidung-des-Tages-Quiz' entdeckt und gleich auf den Ergebnis-Button gedrückt, "um mal kurz die Meinung der Linkschaoten abzuchecken." Thema der heutigen Aktion: 'Soll die Rente mit 67 wieder abgeschafft werden?'

Postwendend kommt die Rückmeldung: "Sie müssen eine der Antworten auswählen."

"Na gut", brummelt der gutmütige Guttenberg und stimmt glasklar mit NEIN ab. Weil: "Ist mir doch sowieso scheissegal, höa, höa, höa!"

Unverzüglich erscheint eine weitere Meldung auf dem Flatscreen: "Jede Person hat nur eine Stimme." Und die scheint Guttenberg bereits mit seinem ersten Klick verbaselt zu haben ...

Guttenbergs Zornesschrei sorgt für Aufsehen im Führungszirkel - nun will das aber jeder mal ausprobieren und unter viel Gekreische und Gelärme versuchen alle Anwesenden, den strengen Taz-bot auszutricksen: allein, keinem will es so recht gelingen.

Zu Guttenberg, der sich mittlerweile vom ersten Schock erholt hat, grummelt halblaut: "Das kann kein Zufall mehr sein!" und zückt seine weiss-blaue Frajo-Bibel "Was hätte Strauss gemacht?".

Nach kurzem Blättern hat er das Kapitel 'Umgang mit Presse, linker' gefunden und ist sofort wieder auf Kurs: "Meine Damen und Herren - wir befinden uns vor einem Abgrund an Volksvertreterverarschung! Herr Innenminister - setzen Sie Ihre Greifertrupps in Bewegung!"

Der will gerade zum Telefon greifen - da ertönt der schrille Aufschrei der IT-Expertin von der Leyen: "Ich hab's! Ich hab's!"

Und tatsächlich hat die schlaue Ministerin entdeckt, dass eine Eingabe möglich ist, wenn als erstes eine der vorgegebenen Antworten angeklickt und dann erst abgestimmt wird. Schäuble lässt den Hörer sinken.

Etwas kleinlaut meldet sich von der Leyen noch einmal: " ... hab nur vor lauter Aufregung auf die Antwort 'Ja' geklickt ..."

Schäuble greift erneut zum Hörer ...

 

 

 

 

21.06.2009

Bild meldet es als erste: "Umweltprämienminister Gabriel plant gigantische Eiswürfelfabrik in der Antarktis!"

Welt, Faz und Spon ziehen nach und innerhalb eines halben Tages hat der Newsflash sogar die Heute-Nachrichten erreicht: in einem Kommentar wird dort der Grundgedanke der Nachhaltigkeit gelobt und das Prinzip Hoffnung kurz gestreift. Am Abend sieht sich dann auch der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg genötigt, auf die Meldung einzugehen: "Die Idee der Produktion von Eiswürfeln in ihrem natürlichen Umfeld ist ein ernsthafter Beitrag zur CO2-Verminderung, zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und darüber hinaus als natürlich-flankierende Massnahme für eine darbende Getränkeindustrie angedacht, die über kurz oder lang auf dem Trockenen sitzen müsste, würde ihr nicht mit einem Konjunkturpaket energisch unter die Arme gegriffen."

Wie schon bei der überaus gelungenen Abwrackprämienaktion zöge man es jedoch vor, auf direkte Hilfen zu verzichten, "das muss voll über den Markt reguliert werden!"

Ausgaben für den Steuerzahler: 100 Milliarden Euro.

Freut sich der Minister: "Ein Schnäppchen. Und das Schönste - die Lagerkosten tendieren gegen Null ..."

 

...

 

 

 

19.05.2009

Bevor uns alle die Schweinegrippe dahinrafft, sollten wir zumindest ein Rätsel noch schnell aufgeklärt haben: die Sache mit dem Tamiflu.

Wenn man 'Tamiflu' rückwärts liest, ergibt sich nämlich überraschenderweise 'Ulfimat', und das hört sich ja schon ganz anders an ...

Tatsächlich ist Tamiflu eine Erfindung des Ausdauerchemikers Ulf Matussek ("Auf gar keinen Fall verwandt mit dem gleichnamigen Spiegel-Zampano!") und hat seinem Schöpfer schon so manchen harten Euro eingebracht.

"Kann man momentan auch wirklich gut brauchen!", sagt Matussek noch rasch, dann muss er uns auch schon erklären, woher denn das "i" im Produktnamen stammt.

"Ach das", Matussek lächelt jetzt versonnen. "Also, mein Mutterl hat mich als Bub ja immer 'Ulfi' gerufen ...", wird da der knallharte Chemiker plötzlich butterweich, "und weil man nicht immer nur nehmen, sondern auch mal geben soll ... und weil doch grad erst Muttertag war ..."

Auch wir haben verstanden. Und aus diesem Grunde bieten wir unseren Usern einen Muttertagsservice der gehobenen Art: das netSkater.net Ganzjahres-Muttertagsüberraschungsposter!Das kann das Mutterl dann von ihrem Flachbildschirm abmalen, durchpausen oder ausstanzen und auf Dachpappe löten!

Denn wie sagte schon der Champion im Steherrennen, der grosse Boerzelius: "Na bitte - geht doch!"

 

Gehet nun auch Ihr und bedenket stets: was für den Papst das Kondom, ist fürs Virus allemal ein frischgebügeltes Tempotuch - die Hölle auf Erden!

 

 

 

 

 

18.05.2009

Silvana Koch-Mehrin sitzt nach erfolgreich abgeschlossenen Europa-Wahlen gelassen in ihrem Büroloft in der 34. Strasse (mit Blick auf den Central Park) und verfasst energisch doch mit der inneren Ruhe einer Liberalen von Weltrang einen Leserbrief an den SPIEGEL:

Zwei beliebte Zeitgeisttemen waren im SPIEGEL doch immer "Verschwörungstheorien" und die "Geschichte des Tüdelbands" - mindestens einmal im Jahr MUSS das einfach wiedergekäut werden. Und wenn ich mich nicht ganz fürchterlich täusche, ist beides genau jetzt wieder mal fällig: also, falls da was in Vergessenheit geraten sein sollte in den unermesslichen Weiten des Info-Imperiums - genau jetzt, wo uns doch allen soo kalt ist, wäre der perfekte Zeitpunkt, den ganzen Kram zum 25sten mal zu bringen und uns das Herzerl zu erwärmen ...

Sie überlegt einen kleinen Moment und beendet dann ihr Werk mit einem sympathisch dahingeletterten " :) "

"Na also", murmelt sie jetzt in ihren Latte Macchiato, "das war doch schon mal wieder eine Aktion von geradezu parteiübergreifender Wichtigkeit! Und da sagen die Leute immer, ich wär' faul!"

Doch damit nicht genug: kaum ist der Schrieb an die Vorzimmerdame raus, die dann ein email draus fabrizieren wird, wie es "die Welt noch nicht gesehen hat", greift Koch-Mehrin zum Strickzeug und legt letzte Hand an den 'Liberal-Schal XXL', Schriftzug: "EIN EUROPA DER FREIHEIT FÜR DIE WELT DES 21. JAHRHUNDERTS!"

"Der ist für Parteifreund Guido. Damit sahnt der im bürgerlichen Lager voll ab ..."

 

Womit auch die Frage nach Schuld oder gar freiem Willen der FDP-Klientel endlich als geklärt gelten dürfte: die können gar nicht anders, die müssen da einfach durch!

Genau wie wir ...

 

 

+++++++++++++++++++

 

 

 

16.05.2009

Noch ist es nur ein Gerücht - doch wenn DA was dran sein sollte ...

Im Zuge einer konzertierten Krisenbewältigung erwägt Aussenminister Steinmeier angeblich einen Rundumschlag der gehobenen Mittelklasse, raunt es im Kanzlerviertel: Autokrise, Kaufhauskrise, Demoskopiekrise - alles kommt in den selben Sack, wird kräftig gebeutelt und fertig ist die ganz grosse Lösung!

Aus 'KARSTADT' würde demnach 'CARSTADT - ihr Umweltprämienkaufhof', verkauft würden Neuwagen jeglichen Alters und finanziert würde der ganze Spass durch ein Verlängern der Abwrackprämie bis Ende des Jahrtausends! Steinmeier plane darüberhinaus - so munkelt man - sein Vorgehen in einem 'Dreisatz der Vernunft', einem bewegenden Appell an den Wähler, ungefähr so zusammenzufassen:

Der Umwelt zuliebe - kauf Autos!

Den Arbeitsplätzen zuliebe - kauf bei Carstadt!

Dir zuliebe - kauf mir den perfekten Kanzler ab!

 

Da könnte die politische Konkurrenz aber schwer in die Bredouille geraten - doch wohlgemerkt: NOCH ist es nur ein Gerücht ...

 

 

~~~

 

 

15.05.2009

Mit einem Donnerschlag wird der Papst heute früh gegen 9.45 Uhr aus den Federn gerissen: "Herrgott, Ratzinger, jetzt übernehmen Sie doch endlich mal Verantwortung!", explodiert eine Stimme in seinem gebenedeiten Grosshirn. Ein Wunder? Alles nur ein böser Traum? Oder war's gar ein Wink von ganz hoch oben?

Eher unwahrscheinlich wäre dann allerdings die recht förmliche Anrede per 'Sie', überlegt Ratzinger noch im Nachthemd, zumindest die 'Big 3' dürften sich in diesem Fall zu einem vertraulichen "Du" durchgerungen haben. Bei den zigtausend Heiligen dagegen kann man sich schon nicht mehr so ganz sicher sein - wer da so alles im 'Holy-Men-Kataster' rumschwirrt: das weiss Benedetto nur allzu gut ... aber ein Mirakel war's ganz ohne Zweifel!

"... und zweifeln hab ich mir ja schon lange abgewöhnt!", teilt Benedetto noch kurz seinem überraschten Adlatus mit, dann hüpft er auch schon schnell unter die Dusche.

Und auch Pustekuk, der teuflische Fensterputzer, zieht ein Häuschen weiter ...

 

 

 

 

14.05.2009

Angela die Erste und ihre beste Freundin Pofalla fanden letzten Samstag trotz Krise, dringender Amtsgeschäfte und bayerischer Imponderabilien ein gutes Stündchen Zeit, über den Altberliner Flohmarkt zu schlendern. Mit tief ins Gesicht gezogener Basecap und mühlradgrossen Sonnenbrillen mischten sie sich unters irritierte Volk.

Doch schon bald bewegt sich ihr Gespräch, das anfänglich noch lockeren Charakter besitzt ("Trägt meine Capri-Jeans auch nicht zu sehr auf?"), in Richtung hohe Staatskunst - man kann eben auch als Politprominenz nicht aus seiner Haut!

"Vielleicht sollte es die SPD mal mit einem neuen Slogan versuchen", überlegt Angela laut, als sie an der Werbeinsel eines grossen schwedischen Möbelherstellers vorbeiflanieren, "'Weisst du noch - oder glaubst du schon?' wär doch ganz gut ..."

"... wäre aber auch ein guter Anreisser für die Zeugen Jehovas ..."

"... die ja mittlerweile eine ähnlich grosse Glaubensgemeinschaft wie die Sozen stellen ..."

"... nur einen Tick politischer, hahaha!"

"Na, lass mal gut sein, Pofi, sollen die sich ihren Spruch schön selber zurechtbasteln - sonst werden die am Ende noch Zweite Kraft!", zieht da die resolute Merkel die Spassbremse, "Und du weisst doch, Pofi: Sozialdemokrat sein, heisst, eine Sache um ihrer selbst Willen vergeigen!"

Humor ist, wenn man trotzdem regiert!

 

 

 

 

10.10.2009

Es stand im NKN nach einer fulminanten Bayern-Wahl: "Beckstein platt - Huber breit!"

Doch was damals Sensation ohnegleichen war, löst heute nur noch folgenden müden Reflex aus: "Beckstein? Huber? Hä?"

Manchmal hilft eben tatsächlich nur ein Blick in die Geschichte: noch vor einem halben Jahr war die damalige CSU-Führungsriege gern gesehener Gast in den Talkshowrunden der Republik - und heute? Schon tauchen Fragen auf wie: was macht denn eigentlich Vroni Haderthauer? Ach, der geht's gut, hört man dann für gewöhnlich, die hat ja ein gutgehendes Standing als Angelina-Jolie-Doublette, die schlägt sich schon durch, irgendwie ...

Ja, und der Huber? Und dieser andere da - der Beckstein? Der hiess doch Beckstein, oder? Ist doch alles schon so lange her ...

Auch hier signalisieren notorisch gut informierte Kreise Entwarnung: Der Huber konzentriert sich ab sofort nur noch aufs Wesentliche, also seine Masskrugsammlung, Beckstein dagegen - die nötige Dulder-Physiognomie hat er ja bereits - wird aussenpolitischer Chefberater von Sarah Palin.

Aber ist doch trotzdem komisch, dass man sich an die Loser von gestern schon heute kaum noch erinnert ...

 

Umm ...

Hmm ...

Sarah Palin ... ?

 

 

 

                                                               +++++++++++++++

 

 

08.07.2009

Am Tag Null nach der Europawahl:

"Suppose they give a wahl - and no one comes!", kalauert Kandidat Steinmeier sinnend in seinen Telefon. Am anderen Ende der Leitung nickt ein verdruckster Gordon Brown kontemplativ ins Gerät, was wiederum auf der deutschen Seite als nachdrückliches Schweigen wahrgenommen wird.

"Was soll man denn noch alles machen?", stellt gar Franz Müntefering eine rhetorische Frage in den Raum und Steinmeier drückt schnell auf die Lautsprechertaste an seinem Handy. Und tatsächlich - Gordon Brown hat auch diesen Satz mitbekommen, wenn auch wohl nicht ganz verstanden.

"Sometimes I just don't know ...", quäkt es noch schnell aus der Downing Street, dann - lähmende Stille, die schliesslich abrupt von einem entsetzlich nervenden "Tuut-tuut" unterbrochen wird; weil es aber ein englisches Tuten ist, hört es sich an wie "Beep-beep".

Jetzt liegt es einzig an Hubertus Heil, Schaden von der Partei zu wenden ... hat denn nicht erst letztens noch in Süd-Korea ...

"Meine Herren, liebe Freunde, Genossen: soeben erhalte ich eine SMS von Andrea Nahles, dass sie in 5 Minuten hier eintreffen wird ..."

Doch weiter kommt Heil nicht - plötzlich muss der eine Spitzengenosse noch "dringend an meiner Kanzlerrede feilen", der andere merkwürdigerweise auch - und ehe Heil es sich versieht, steht er allein auf weiter Flur.

"Sozialdemokrat sein, heisst ...", beginnt er frustriert - weil ihm aber selbst dazu nichts passendes mehr einfallen will, macht er einfach das Licht aus und verkrümelt sich.

 

 

 

07.07.2009

Dass der grosse Philosoph Sokrates auch ein begnadetes Sprachgenie war, wissen heutzutage leider nur noch die wenigsten.

Altgriechisch, Lateinisch, Ägyptisch und selbst Persisch kamen ihm ebenso leicht über die Lippen wie so manch guter Tropfen Retsina oder Ouzo. Nur mit dem Spanischen wollte es einfach nicht hinhauen ...

So konnte es dann auch kaum verwundern, dass Sokrates, nachdem er lange einem iberischen Zwischenhändler über die Vorzüge des Gedankens der permanenten Unmittelbarkeit zugehört hatte, unvermittelt loslegte: "Hää ... Gedanken weswegen ... no comprende ... ayayayay!"

Erst viel später wurde daraus das noch heute geflügelte Wort "Ich weiss, dass ich nichts weiss!", das immer noch für einen Lacher gut ist, besonders wenn es der Chef äussert.

In diesem Sinne: Hauptsache Gesundheit und die ewig währende Hoffnung: vielleicht wird aus deinem Gerede ja auch noch mal was, lieber Leser!

 

 

 

 

 

06.06.2009

Wenn man Heidi Klum heisst und im Grunde auch so aussieht, hat man es nicht unbedingt leicht im Leben, äusserte gestern auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung im Zuge der Europawahlen Heidi Klum.

Stimmt das? Wir haben natürlich sofort nachrecherchiert und können nun behaupten: das war nicht immer so! So gelang beispielsweise noch vor gut hundert Jahren einer gewissen Mata Hari der Sprung von der Tanzmaus zur Superspionin ohne nennenswerte Schwierigkeiten. Sogar Kaiser Wilhelm soll sich kurz vor ihrer Exekution noch anerkennend geäussert haben!

Nun, das ist lange her - unser Kaiser Wilhelm heisst heute Angela Merkel und eine Superspionin ist die, nach allem, was man so weiss, eher auch nicht. Und dennoch könnte eben diese Angela Merkel, träfe sie heute auf Heidi Klum, genau dasselbe sagen, wie damals der Kaiser zu Mata Hari: "Gnädigste haben vielleicht keine Zukunft, aber janz bestimmt eine prächtige Vergangenheit!" "Komisch", würde Heidi Klum dann vielleicht antworten, "aber bei Ihnen ist es irgendwie genau anders rum ..."

Und die Grenzen der offenen Gesellschaft wären wieder einmal glänzend bestätigt ...

 

 

 

 

05.06.2009

Gut lachen hat neuerdings der sympathische Wahldebakler Roland Koch. Nicht nur, dass er quasi mit links seinen Quälgeist Ypsilanti eingetütet hat, hat er auch noch beim Hessischen Spadaka-Wettbewerb für den eifrigsten Jungspekulanten ein Sparbuch auf Lebenszeit gewonnen! Einlage: 20 Euro. Koch, der sich diebisch über seinen gelungenen Coup freute: "Da hat wohl jemand vergessen, eine Altersgrenze in die Regeln zu schreiben. Das konnte ich mir natürlich nicht durch die Lappen gehen lassen!"

Im Übrigen sei "Geld immer gut", es sei zwar nicht alles, würde doch ungemein beruhigen, "das Gewissen und so, Sie wissen schon ..."

Grosse Worte eines gelassenen Politikers. Die gesamte CDU freute sich denn auch mit Koch und das aus gutem Grund: nach dem unblutigen Machterhalt am Main und der erledigten K-Frage für 2009 gilt es jetzt nur noch, eine einzige Personalie abzuarbeiten: die Wahl des Frankenstein-Darstellers für die laufende Legislaturperiode. Und auch da ist Koch Favorit: "Sicherlich - die Konkurrenz ist riesig: Oettinger, Laumann, Kauder, der grosse Laurenz Meyer - das wird nicht einfach, aber es soll ja nicht der bessere gewinnen, sondern ich!"

Wir jedenfalls drücken die Daumen!

 

 

27.05.2009

Bis Mitte letzter Woche war die Welt noch recht überschaubar gestaffelt: die drei unbeliebtesten deutschen Unternehmen waren - in dieser Reihenfolge - Telekom, Bahn, Post. Wir wollen nun nicht zuviel verraten - aber sie sind es natürlich immer noch. In exakt derselben Reihenfolge. Nur: der Widerstand gegen diese fast schon naturgegebene Rangordnung wächst. Der Bedienzuschlag bei der Bahn, leider inzwischen wieder verworfen, war ein guter Anfang; und auch die Strategie der Post, Kunden, die sich eine Stunde durch die Warteschlange bis zum Schalter durchgeschlagen haben, mit einem knappen "Briefmarken? Nur am Automaten!" abzuspeisen, könnte langfristig zum Erfolg führen. Wir sehen: überall werden alte Hierarchien aufgebrochen, drängt Neues unaufhaltsam nach vorne, werden festgefügte Strukturen, die doch für die Ewigkeit bestimmt schienen, von kreativem Denken herausgefordert - mit einem Wort: steht uns etwa ein Umsturz in Sachen Beliebtheitsranking bevor?

Doch  noch scheint alles wie in Stein gemeisselt - wäre es da nicht an der Zeit, diesen Umstand mit einem Denkmal zu feiern? Wo doch momentan sowieso an allen Ecken und Enden gefeiert wird?Aber das Monument eines Beamten, der einen Beschwerdebrief an die Telekom schreibt und obendrein noch die Toter-Mann-Schaltung seines ICC bedient  - ein ermutigenderes Fanal als Pausenbild, Screensaver oder Oberarmtattoo ist doch wirklich kaum vermittelbar!

 

 


25.05.2009

Heldengedenktag: Ein halbes Jahr erst ist es her, da betrat ein gewisser Schäfer-Gümbel, wie aus dem Nichts geperlt, die politische Bühne, um sie - so schien es jedenfalls - nachhaltig und langfristig zu verändern und nicht wenige Zeitgeistexperten hätten am liebsten Titelschutz beantragt für folgende Begriffe:
Gumbomat, Gumbomania, Minigumbar, Gumbojet, Gumbomobil, Gumbier, Gumbetten, Gumbienen, Gumbinos, Gumbokel-Gumbakel!
Und heute? Der Reiz des Neuen ist dahin, der Charme der Tappsigkeit verbraucht, die Lust am Untergang längst dem Gefühl einer bleiernen Konsolidierung gewichen ... schade eigentlich!
Doch man bedenke: hat es das Wort 'gümbeln' nicht in den Wortschatz einer aufgeklärten Führungselite geschafft? Wo es so gut wie alles bezeichnen, alles bedeuten kann, damit aber für nichts spezifisches mehr steht - genauso wie übrigens die Partei seines Namensgebers?
Jede Zeit, sagt man, findet ihren Ausdruck in ihrer eigenen Ästhetik, jede Organisation, sagt man, schafft sich ihre eigene Symbolik - aber dass es gleich so knüppeldick kommen kann, macht einem doch, so sagt man jedenfalls im Grossraum Hamburg-Vegesack, auf einen Schlag klar, wie hilflos wir alle im Grunde dem wilden Wüten eines heillosen Schicksals ausgeliefert sind ...

 

 

 

 

29.04.2009

"Mein ist die Rache!", spricht der HErr Hoeness, aber nicht etwa laut in die Mikrofone der Journaille, sondern ganz heimlich, still und leise in seinen Rasierpinsel aus reinem Gamsbart beim morgendlichen Shaver-Stündchen. Er sagt es nicht öffentlich - aber er guckt ganz offen so, auf seiner Pressekonferenz zum Klinsmann-Rausschmiss - so triumphierend, so siegreich, so sehen Erfolgsmenschen aus!

War das jetzt aber die Rache für Olli Kahn? Sozusagen "alle für einen und Ulli für Olli"? Kahns und Klinsmanns Rausschmisse fanden schliesslich unter sehr ähnlichen Umständen statt: der Delinquent wird erst vor ein Konsortium finster blickender Dunkelmänner zitiert, wo er alsbald seinen Dolchstoss empfängt ...

Oder war es doch nur die späte Rache eines Putativ-Losers (Elfmeter '76!), der es einfach nicht verwinden konnte, dass damals, vor vielen, vielen Jahren, der Stürmer K. den Manager H. so gnadenlos über den Tisch gezogen hatte? Und weil ein Elefant niemals einen Porzellanladen vergisst? Doch ob so oder so: zumindest eine essentielle Lebensweisheit kann Frühheimkehrer Klinsmann seinen kalifornischen Mitbürgern nun mit über den grossen Teich bringen: "Don't mess with Hoeness!"

Das ist kurz, reimt sich und birgt vielleicht sogar den Keim für Klinsis nächste grosse Karriere: die des polyglotten Verschwörungstheoretikers, der allen Fährnissen zum Trotz doch stets der Stuttgarter Lausbub geblieben ist: "I am the man, where from the swabia-country came ..."

Sodalad!

 

 

 

28.04.2009

Der analoge Abhörexperte Swartebohm schweift wieder einmal durch die Flure des Bundestags - da versetzt ihm ein Dialogfetzen von schräg hinten so etwas wie einen akustischen Keulenschlag:

"... der Mann macht einen derart noblen und distinguierten Eindruck - wir mussten ihn einfach adeln ... ja, und jetzt heisst er eben Jürgen von Trittin ..."

Blitzschnell dreht Swartebohm sich um - entdeckt jedoch lediglich hinter einem Gummibaum zwei achtlos deponierte Kaffeebecher aus Hartplastik ... auf einem erkennt er einen Lippenstiftabdruck, im anderen ist eine Kippe der Marke "Karo" ausgedrückt.

"Ostmarke!", erkennt der Fachmann auf den ersten Blick, "Gibt's heute gar nicht mehr! Da muss jemand riesige Restbestände gebunkert haben!"

Wenig später laufen Frau Merkel und Herr Olaf Scholz an ihm vorbei: "Jetzt hab ich doch glatt meinen Miniwecker mit Snoothtaste in der Kantine vergessen, sowas!"

Die Stimmen wollen Swartebohm bekannt vorkommen - doch weiss auch er nur zu gut, dass Merkel nicht raucht und Scholz keinen Lippenstift benutzt ... und andersherum wär's ja sowieso völlig lächerlich.

"Man weiss eben nie, was diese Politprofis so veranstalten, wenn gerade keiner hinguckt", murmelt Swartebohm noch in sein Diktiergerät, dann ist er auch schon zwischen all den Sicherheitsbeamten in der Lobby des Hohen Hauses verschwunden ...

 

 

 

28.03.2009

CSU-Exjungspund Markus Söder hat ein Problem: seit mit dem schneidigen Lothar-Matthäus-Verschnitt zu Guttenberg ein noch jüngerer, noch spundigerer Voralpenländler die Massen reinweg narrisch macht, droht er in die Reihen der Arrivierten abzurutschen. Und dort macht es sich natürlich alles andere als gut, wenn Sätze fallen wie: "Neue Hüfte? Wovon träumst du denn nachts, Gross-mutterl?"

Um also alte Vorurteile und neue Irritationen auszuräumen hat er sich jetzt einen Mentalcoach zugelegt, natürlich nicht irgendeinen, sondern den Fachmann auf dem Gebiet, seinen CDU-Kollegen Missfelder. Der hat ihn erst mal auf die Schweinetour geschickt: "Holz hacken für Senioren, Weissbieranstich bei den Pius-Brüdern, wir machen hier praktisch das ganze Aufbauprogramm! Darum sind wir auch heute im Altersheim von Pullach-Süd, hier gilt es für Söder, Vertrauen zu generieren. Sehen Sie, da betritt er gerade das Podium."

Tatsächlich fackelt Söder nicht lange, sondern legt sofort los: "Verehrte Anstaltsleitung, liebe Zausel und Zauselinnen ..."

Missfelder zuckt zusammen, macht hektische Zeichen in Richtung Bühne ...

"'tschuldigung. Ich meinte natürlich: 'liebe Zauselinnen und Zausel ..."

Missfelder atmet tief durch, puh, gerade noch mal gut gegangen ... 

 

 

*

Ja - es verfestigt sich in mir der Eindruck einens grossen Verhuschens!

*

 

 

26.02.2009

Als gebürtiger Bayer verfolgte in diesen Tagen Papst Benedikt der so-und-so-vielte mit ausgesprochen hingebungsvoller Freude die Übertragungen der Nordischen Weltmeisterschaften in Liberec. Dabei konnte ihm natürlich auch die allgegenwärtige Bandenwerbung nicht entgehen. Und immer wieder entriss es ihm spitze Schreie der Begeisterung, wenn die Werbebahnen der "bet-at-home"- Gruppe auf seinen inneren Bildschirm geriet. Benedikt: "Zwar fände ich es besser, wenn die Leut' in unseren Kirchen beten würden, aber zu Hause ist schon gleich auch nicht schlecht!" Nur über den "fast babylonischen Sprachwirrwarr" zwischen Deutsch und Englisch zeigte er sich leicht irritiert, befand dann jedoch: "Wahrscheinlich muss das aber heutzutage einfach so sein!"

Wo der Mann recht hat ...

 

 

 

08.01.2009

Aus dem Tagebuch von Miss Y., der Frau von Mr.X:

Ein uralter Witz unter Katzenfreunden geht so: "Mein Kater heisst Bofinger und wenn ich ihn rufe, kommt er nicht!" Katzenhalter lächeln dann wissend, Katzenhasser grinsen bestätigend und manch einer lacht auch nur, weil er den Namen so bescheuert findet. Nur Wirtschaftswissenschaftler lachen in der Regel nie über diesen kleinen Scherz, warum auch immer.

Nun heisst mein Kater natürlich nicht "Bofinger" sondern "Empedokles", wie es sich für einen Katzenjüngling von Geblüt gehört. Aus gewissen Gründen jedoch, die ich hier nicht näher erläutern möchte, da sie zu sehr ins politisch-provinzielle spielen, habe ich in letzter Zeit begonnen, meinen Kater "Gümbel" zu rufen ...

Das hört sich dann ungefähr so an: "Gümbelchen, kooomm, fressi-fressi!" Oder, ganz aktuell: "Neein, Gümbel, nicht die Tiffanylampe umwerfen!" Nun, wir alle kennen diese Einweggespräche zwischen Mensch und Tier - der eine redet und der andere macht, was er will.

Nur mein Kater nicht: es ist fast schon paradox, aber wenn ich ihn "Gümbel" rufe, kommt er tatsächlich und verwässert damit mein festumrissenes Weltbild! Was geschieht hier? Ist das einer der Fälle, bei denen sogar das Tierreich der Magie des Wortes verfällt? Gibt es tatsächlich Worte, die mehr Macht über Wesen (und vielleicht sogar Dinge) haben als andere? Ist es ... Zauberei? Muss man sich Sorgen machen?

Denn was würde geschehen, wenn es dereinst einen Menschen geben sollte, der sich "Gümbel" rufen liesse, nur um auf den Flügeln angewandter Poesie die höchsten Höhen des politischen Lebens zu erreichen? Würde er in NullKommaNix zu den Spitzen der Gesellschaft vorstossen? Oder würde er doch nur grandios scheitern, weil der mündige Bürger sich einfach nicht verhexen lassen will?

           Wir werden es wohl nie erfahren ...

 

 

14.11.2008

Ein neues Periodikum macht die Runde durch die Medienlandschaft: die "Nachrichten aus der Welt der Zusammenhänge" werden seit heute aus Ilse Aigners Verbraucherministerium auf die Bevölkerung losgelassen. Ein kurzer Auszug:

Wie kommt das Salz ins Meer? Um Fragen wie diese zu enträtseln, gab es bislang nur zwei Möglichkeiten: dicke Bücher schreiben - dicke Bücher lesen! Ganz anders verhält es sich dagegen bei folgendem Problem: Wie kommt der Zucker in die Cola? Diese Frage dürfte über kurz oder lang allerdings nur noch akademischen Wert besitzen, denn die Cola-Vorräte der westlichen Welt neigen sich ihrem Ende entgegen! Die Colabohrtürme rund um Atlanta, die bislang das Herzblut der amerikanischen Zivilisation zu Tage förderten, pumpen immer öfter nur noch heisse Luft zu Tage. Schon machen Gerüchte die Runde, dass ganz Atlanta auf eíner riesigen Colablase gebaut ist - und wenn die platzen sollte ...  Zwar hat die Deutsche Getränkebörse in einer Blitzaktion 30 Milliarden Barrel 'Jägermeister alkoholfrei' in den US-Getränkemarkt gepumpt, aber, so führende "wet-market"-Analysten: "Das ist doch nur ein Tropfen auf eine durstige Kehle!"                                                

Einige allerdings verstehen die ganze Aufregung überhaupt nicht: "Zucker? Gehört doch in den Kaffee!", sagt J.R. Starbuck und gondelt gemütlich im Rolls Royce zur Frühschicht in sein Kaffeerösterimperium an der Lower East Side. Manch ein Colabaron mag da allerdings auf den naheliegenden Gedanken verfallen, dass Zucker manchmal und bei manchen Leuten eher in den Tank gehört ...

Und wieder ist die Welt ein wenig unverständlicher geworden ...

 

 

 

 

 

10.11.2008

Rocky und Rambo werden 65 und müssen in Rente gehen! Was für Hardcorefans und Strenggläubige den Untergang der Welt bedeutet, erleben andere als das krasse Gegenteil - verstehe einer die Menschen! Und was sagen die Betroffenen? Die sagen natürlich das hier:

 

"Sie bleiben uns erhalten?"
"Im Warmen wie im Kalten!"
"Im Grossen und im Ganzen?"
"Mit Keule, Schwert und Lanzen!"

 

Na, dann ist ja gut ... das wird sicher auch Peter Struck gerne hören, der demnächst seine Pension durch hat. Wäre ja auch zu schade, wenn Kreativität und emotionale Intelligenz einfach so, quasi per amtlichem Knopfdruck, ein Ende haben sollten.
Ja - wir sagen es klar und wir sagen es laut: wer kreativ ist, hat mehr vom Geld!

Und nun Vamos, ihr drei ...

 

 

 oh, yes I know ... ist's da time, baby

 

 

 

02.11.2008

Wo steckt denn bloss Hubertus Heil? Seit den Iden des letzten SPD-Parteitags galt er als parteiintern verschollen ... und jetzt weiss man auch warum! In aller Stille nämlich hat das sozialdemokratische Multitalent einen Schritt der inneren Reifung vollzogen, "sozusagen vom Spannungsprüfer zum Stimmungsmacher", erläutert Kollege Müntefering.  

"Und einen neuen Slogan hab ich euch auch mitgebracht!", freut sich Heil, "nämlich den hier: 'Yes-Pe-De - we can, olé!'"

"Eine glasklare Weiterentwicklung des Obama-Standards", glaubt Frank Walter Steinmeier. Oskar Lafontaine freilich nimmt's von der heiteren Seite: "Harhar - we can auch!" 

 

 

 

 

 

29.10.2008

Ein journalistischer Coup ohnegleichen gelang unserem verdienten Redaktionsmitglied Börzel gestern in den späten Abendstunden: während alle Welt noch wie blöde auf die "Weltwirtschaftskrise" starrte, nutze er die Gunst des Augenblicks und nahm blitzschnell am SPIEGEL-online-Maradona-Wettbewerb teil! Um auch für spätere Generationen identifizierbar zu bleiben, klickte er sich in Spalte drei ein, die bislang noch vollständig unbeackert war. Auf diese Weise hat Kollege Boerzel nicht nur alles richtig gemacht, sondern darüber hinaus auch noch seiner Überzeugung in nicht nachvollziehbarer Weise Ausdruck verliehen!

Selbst für einen Mittwoch wie heute ist das ein wahrer Knaller - Boerzel, Boerzel: á la bonne heure!

 

 

 

 

27.10.2008

After Hours im Bundeskanzleramt - die sanfte blaue Stunde nach Dienstschluss, eingewoben zwischen Schein und Sein, mit anderen Worten: Zeit fürs Aktenstudium, Schweinerunde im BKA!

Nach 30 Minuten schweigenden Durchforstens alter, längst vergessener Tatbestände ergreift Angela Merkel das Wort: "Sag mal, Fatty, kannst DU mir eigentlich erklären, wieso wir damals Mazedonien anerkannt haben?" Darauf Steinmeier: "Tja, Kilopatra, das musste damals alles so verdammt schnell gehen ... aber vielleicht weiss ja Nero mehr?"

Ministerialkollege Steinbrück jedoch tut so, als hätte er nichts gehört, stösst vielmehr den neben ihm leise hin- und herrollenden Schäuble an: "Heda, Ayrton, hast du noch den Vorgang 'Nutzhölzer der Voralpen, oberhalb Baumgrenze'?" Tut mir leid", antwortet der gedehnt, "aber vielleicht krieg ich ja von Ghandi endlich mal meine Memos zur Kubakrise '62 zurück ..."

Doch der steht wie üblich über den Dingen und hat darüberhinaus soeben mit Mutter Theresa den restlichen Verlauf des Abends klargemacht.

Wenig später verlassen Verteidigungsminister Jung und Justizministerin Zypries als erste den Raum der Erleuchtung und mischen sich elegant unters feierwütige Berliner Publikum ...    

 

 

 

 

06.10.2008

Meisterleistung der vorauseilenden Krisenbewältigung: da ein Wahlsieg des dynamischen Duos McCain/Palin in weite Ferne gerückt scheint, haben die beiden Sympathicos kurzerhand beschlossen, noch enger zusammenzuarbeiten und auch namentlich zu fusionieren. Unter dem bereits als Marke geschützten und kaum misszuverstehenden "McPain" wollen sie nun versuchen, die Welt auch weiterhin mit ihrer Präsenz zu beglücken.

"Vielleicht machen wir aber auch eine Hähnchenbrater-Kette auf", fügt McCain jovial hinzu.

Ergänzt Palin: "Yap! Gewählt wird schliesslich nur alle vier Jahre. Oder waren das jetzt fünf? Egal: gefressen wird immer!" 

 

 

 

 

05.10.2008

Berlin: "Das ist der Durchbruch!", kann ein sichtlich aufgewühlter Staatssekretär seinem Umweltengel Gabriel schon vor dem zweiten Frühstück eine gute Nachricht servieren, "wir haben mit unseren energischen Umweltgedanken endlich die grossen Firmen erreicht: die POST zieht voll mit!"
Dazu wedelt er mit einer Doppelseite "Die Gewinner der Umweltidee 2008" herum, herausgegeben von keinem Geringerem als der Deutschen Post AG.
"Hammer!", findet Gabriel die einzig richtige Antwort quasi im Handumdrehen, aber wozu ist man schliesslich Minister?

 "Jetzt zeigense halt mal her den Schrieb und hampelnse hier nich' so rum, macht mich ja ganz wuschig!"
"Sorry, Chef, aber hier sind die Gewinner des grossen POST-Umwelt-Wettbewerbs aufgelistet! Die besten zehn von 11250!"
"Tatsächlich!", muss selbst Gabriel staunen, der weiss Gott schon viel erlebt hat in dieser Legislaturperiode, aber das überrascht sogar ihn: "Das haut konkret voll rein!"

Und recht hat er, denn Gerhard Grosse-Loescher, Sachbearbeiter aus Braunschweig, hat ganz offensichtlich die Umweltidee des Jahrhunderts gehabt:

 

HEIZUNG AUSSCHALTEN IM SOMMER!

 

"Da muss man erstmal drauf kommen! Das ist ja nun wirklich jede Prämie wert!", kommentiert der Sekretär sachlich korrekt und schüttelt immer wieder den Kopf über soviel Sachkenntnis eines Sachbearbeiters.
"Alte Zumwinkelschule", knurrt Gabriel nur, "da kann man mal sehen, was die deutsche Wirtschaft mit dem Mann verloren hat! Jetzt machen Sie aber mal schnell ein Fax von dem Wisch hier und schicken das dem Mehdorn!"

"Der platzt bestimmt vor Neid!"

"Na, vielleicht schaltet er vorher wenigstens noch den Tiefkühlcharme seiner Bahnsteig-hiwis im Winter ab, wuahaha ... ", freut sich der Minister, und:. "Ja, wir schaffen das schon, Knuffke", schwirrt noch kurz sozialdemokratisches Gedankengut durch seinen Rundschädel, "irgendwann hat jeder so eine schöne Klimaanlage wie wir hier!"
Dann ist es aber doch Zeit für einen kurzen Gang zur Brötchentheke im Ministerhinterzimmer ...

  

 

 

 

 

20.09.2008

Berlin scheint immer mehr zum Gedenkstättenstandort Nummer eins in Deutschland zu mutieren. Neuestes Beispiel: das Mahnmal des 'Unbekannten Discounters' an der Kanzler-Strauss-Strasse Ecke Weltmeister-Ballack-Stiege. Kommentiert Ex-Bürgermeister Diepgen gewohnt somnambul: "Det is schon wahr - die grossen Herrschaften im Hintergrund zeigen sich ja nie. Oder haben SIE schon mal den Herrn Aldi mittenmang seiner Kundschaft gesehen? Na bitte!"

Gregor Gysi ist da freilich ganz anderer Ansicht: "Ach wissense, im Grunde sind doch diese ganzen Discounter, ob die jetzt LIDL, PLUS oder sonstwie heissen, nichts anderes als die Rache des Sozialismus am ach so freien Westen: jetzt  fressen hier alle den gleichen Einheitsbrei und halten sich auch noch für die Speerspitze der Meinungsvielfalt!"

Diesem Verdikt steht allerdings das jüngste Gerücht entgegen, wonach die beiden unbekannten Herren Albrecht ihre Milliarden testamentarisch an Kim Il Sung vermacht haben sollen - weshalb man ihn neuerdings auch nicht mehr so häufig sieht.

Das heisst, wenn man es genau bedenkt, steht es ihm eigentlich doch nicht entgegen ...

Oh, du flirrendes, verwirrendes Berlin!


 

 

 

 

19.09.2008

Die Bayernwahl wirft ihre Schattenmänner voraus und alle stimmberechtigten Mitbürger fragen sich und leider auch uns, welchem dieser Zausel man denn zünftig sein Stimmerl aufs Wahlzetterl pappen soll. Der eine sieht aus, als würde er gleich sein HarzIV versaufen wollen und der andere, als hätte er diesen Vorsatz bereits hinter sich. Selbstverständlich täten beide hinterher noch gescheit Auto fahren, denn für mehr als zwoa Wiesn-Mass reicht's halt eh nicht, das HarzIV-Gelump ...

Marktbeschickerin Resi bringt das Problem kernig auf den Punkt: "Joa Kruzifixamol, hoabt's denn doa koan feschen, so wie den Beckenbauer-Bazi? Den dät mer fei glei wählen, hoabe die Ehre!"

Die Wähler und die Uhren, sie ticken halt anders in Bayern, in einem Land vor unserer Zeit ...

 

 

 

..................................da Time ...............................

 

 

 

14.09.2008

Einen überraschenden, für manch Parteigenossen freilich leicht beunruhigenden Einblick in ihren inneren Kosmos gewährte jetzt Angela Merkel anlässlich einer Pressekonferenz zu diesem und jenem. Gefragt, ob sie denn "den Spitznamen von Steinmeier" kenne, antwortete sie wohlgemut: "Na klar, wie war der doch noch mal gleich - Dödel? Schwengel? Ach nee - Prickel!"

Daraufhin entfuhr dem Korrespondenten der Londoner "Times" ein donnerndes: "What?"

"Yes, Prickel - that means little prick in english!", tappte Merkel ganz tief in den Fettnapf. Ach, hätte man ihr doch nur ein englisch-deutsches Wörterbuch in die Handtasche gelegt!

So jedoch träumte der Auslandsredakteur der "Sun" noch vor Ort von der Schlagzeile: 'Miss World and her little prick! ', in Grossbuchstaben neben einem Bild von Kanzlerin und Vizekanzler.

Nicht, dass er's irgendjemandem gesagt hätte, aber man konnte es ihm förmlich von den rosigen Hängebäckchen ablesen, als er eilig dem Ausgang entgegenstrebte ... 

 

 

 

 

10.09.2008

Das waren noch Zeiten: kaum hatte Hegel 1802 in sein Bier gebrummt: "Alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen ereignen sich sozusagen zweimal ..." wusste Karl Marx auch schon zu entgegnen: "... das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce!"

Lang ist's her, aber dass die beiden Kreuz-und Querdenker immer noch nicht so ganz unrecht haben, erwies sich wieder einmal diese Woche. Zwar weit entfernt von aller welthistorischen Relevanz, hatte der Rausschmiss von Kurt Beck doch auch den gewissen Charme des Tragischen an sich; wohingegen die Abwatschung des Friedbert Pflüger durch seinen Berliner Heimatverein manch launigen Kommentar nach sich zog. So meinte etwa Klaus Wowereit aufgeräumt: "Ja mei, der Pflüger, aber wenn's als Politiker nicht mehr so hinhaut, kann er ja immer noch als Heintje-Double durch die Lande ziehen!"

Für alle Jüngeren, die nicht wissen, wer Heintje ist: Heintje war in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts der Erfinder der akustischen Darmspiegelung und erhielt völlig zu Recht im Jahre 1999 den Nobelpreis für Inhumanmedizin zugeschanzt.

 

 

 

 

 

03.09.2008

Grosse Aufregung in der SPD-Grundwertekommission: immerhin geht es um nichts Geringeres als den kommenden Wahlkampfslogan! Wie üblich führt Andrea Nahles das grosse Wort: "Es gab doch mal diese Ruck-Rede von diesem alten Bundespräsidenten da - fanden damals alle Spitze! Da könnt' man sich doch prima dranhängen: 'Es muss ein Beck durch Deutschland gehen!'. Damit sahnen wir auch im bürgerlichen Lager fett ab! Mit 'Es muss ein Steinmeier durch Deutschland gehen!' funktioniert's natürlich nicht, kein Wiedererkennungswert, you know?"

Seeheimer-Kreis-Sponti Kahrs wehrt entschieden ab: "Ich denke da eher an eine Galionsfigur ganz anderer Art: Olli Kahn! Der hat mal gesagt: 'Wir brauchen Eier!'. Und jetzt überlegt mal: wenn der dann im Fernsehspot noch cool hinterherschieben würde: '...Steinmeier!' ist die Wahl so gut wie gewonnen! Geht aber leider nicht mit Beck. 'Wir brauchen Eier, Beck!' klingt irgendwo nur noch merkwürdig!"

In die aufgeheizte Patt-Stimmung hinein murmelt Ostexperte Bullerjahn: "Also ich find' 'Es muss ein Steinmeier durch Deutschland gehen!' richtig gut, vor allem, wenn der dabei dauernd rufen würde: 'Wir brauchen Eier, Beck!' ..."

Kahrs explodiert: "Du und deine Haubentaucherphysiognomie!" Nahles nickt kräftig bestätigend: "Verarschen können wir uns in letzter Instanz immer noch selbst am Besten!"

So geschehen letzten Montag - und tatsächlich war das einer der wenigen Fälle, in denen selbst der sprichwörtliche politische Gegner Andrea Nahles Recht geben musste!

Wenn wir schreiten Seit' an Seit' ...

 

 

                                                         ..... oh what a time  ....

 

 

24.08.2008

Während des Rückflugs aus der chinesischen Hauptstadt Peking schreckt IM Schäuble plötzlich aus tiefstem Schlaf auf!

"Was ist denn mit Ihnen schon wieder los?", sorgt sich der mitreisende Geheimdienstleistende Mister X.

"War das ein Traum!", beginnt der beliebte Politiker, "In Baden-Württemberg wurde eine neue Währung eingeführt, der Schäuble! Ein Schäuble hat übrigens 100 Häberle, dabei ist der Häberle doch gar kein Staatsmann von Weltniveau, so ein Unfug!"

"Sondern?", hakt X, der seinen Beruf wieder einmal nicht verleugnen kann, konsequent nach.

"Karl Häberle? Hinterbänkler im bayerischen Landtag! SPD!"  

Unruhig knetet der Unionspolitiker seine Finger durch. Dann gelangt er zu einer Entscheidung: "Am besten schlaf ich noch mal ein, ist ja auch ein langer Flug. Und wenn ich dann wieder aufwach', haben wir vielleicht sogar die Mark wieder eingeführt, hahaha!" Auch Mister X muss jetzt lachen: "Ja - und eine Mark hat dann 100 Merkel!"

Den On-board Kameras zufolge soll Schäuble den Rest des Fluges dann aber doch nicht mehr eingeschlafen sein ...

 

 

 

 

18.08.2008

Am Tag, als die Kanzlerin nach Moskau jettet, sitzt der beliebte CDU-Moralist Eckard von Klaeden noch lange nach Bundestagsbetriebsschluss in der Volksvertreter-Kantine und studiert auf seinem Laptop das Neueste aus aller Welt. Eine Meldung bei SPIEGEL online fesselt seine Aufmerksamkeit ganz besonders: Medwedew will Merkel Gräuelfotos zeigen! Fast reflexartig kommentiert er diesen Sachverhalt halblaut vor sich hin: "Ha! Und danach geht's wahrscheinlich gleich in die Kiste!" Der zufällig vorbeistreunende Guido Westerwelle schreitet sofort ein: "Von Klaeden, Sie haben ja 'ne ganz verkommene Phantasie!" Dann jedoch beugt er sich doch leicht nach vorne und fragt höflich, wahrscheinlich um seinen Fauxpas wieder gutmachen zu wollen: "Werden denn schon Gräuelfotos im Internet angeboten?" Von Klaeden jedoch schaltet auf stur: "Ausser den üblichen Hochglanzbildern von Ihnen leider nicht!" Sagt's, klappt sein High-End Gerät zusammen und geht. 

Summertime Blues an der Spree ...

 

 

 

 

 

30.07.2008

Grosses Promitreffen an der Kerpener Cartbahn anlässlich des 100sten Geburtstags von Peter Struck! Alle, alle sind gekommen und so schlendert denn auch Roland Koch freudig erregt durch die Massen der Stars und Superstars: Tine Wittler ist genauso anwesend wie Fernsehrichter Hold, Jan Hahn vom Sat1-Frühstücksfernsehen fehlt ebensowenig wie Manuel Neuers stellvertretender Torwarttrainer beim FC S04. Und dann trifft RK auf zwei absolute Megastars, die sich scheinbar prächtig unterhalten: Dieter Bohlen und Dita von Teese. "Wie schön, dass sich hier zwei mit dem gleichen Namen gefunden haben ...", beginnt er, wird jedoch brüsk von Bohlen unterbrochen: "Ey, Moment mal, Typ, wieso denn das?"

"Naja, Dieter und Dita ..."

"Dann heisst die Tante hier also Dieter Bohlen?"

"Nein, natürlich nicht ..."

"Na, dann ist ja gut und jetzt mach mal flott die Fliege hier, Alter, zack das Lammragout!" 

"Oh, hat hier nicht gerade jemand nach mir gerufen?", mischt sich urplötzlich ein Urgestein des öffentlich-klerikalen Fernsehens in die Diskussion, doch die scheint augenblicklich beendet zu sein.

"Wie schade!", raunzt Pfarrer F., ruft dann den Hinfortstrebenden aber noch hinterher: "Passen Sie gut auf sich auf!"

Nicht wenige nun wollen diesen Satz als letzte Warnung verstanden haben ...

 

 

 

 

27.07.2008

Neue Zeiten verlangen neue Lösungen; neue verzweifelte Zeiten verlangen neue verzweifelte Lösungen. Und schon sind wir wieder bei Kurt Beck.

Nach vielfachem Begutachten der Obama-Rede auf seinem grundsoliden Beta-Videorecorder wird ihm schlagartig klar, was ihn und die gesamte Partei aus der Malaise führen kann: Eine Rede vor der Siegessäule! Natürlich auf englisch! Denn: "Heutzutage muss es ja englisch sein!"

Auch das Thema steht angeblich schon fest: "Once upon a time in the old SPD-Barrack ..."

O-Ton Müntefering: "Das wird der Knaller!"

 

 

 

25.07.2008

Der Tag nach der Obama-Rede - ist nicht plötzlich alles ganz anders? Erstrahlt nicht die Ariel-gewaschene Wäsche in noch strahlenderen Farben? Ist CocaCola über nacht nicht noch spritzig-erfrischender geworden? Und die Hoffnung auf eine grandios-westliche Zukunft nicht noch hirnverschlingender? Aber ja, meinen Spitzenpolitiker aller Parteien und überbieten sich mit hymnischen Lobgesängen; ja dieser Kandidat hat wirklich 100 Punkte ... Dann jedoch passiert das, was alle Politiker hassen, der Rest der Menschheit aber heiss und innig liebt: die Mikrofone bleiben offen! Obama-Ton Merkel: "Man stelle sich bloss mal vor, Helmut Kohl hätte diese Rede gehalten - der wär am nächsten Tag ja sowas von verrissen worden ... " Stoiber springt bei: " ... und selbst der hätte dafür nicht mal einen Redenschreiber gebraucht ..." Steinmeier setzt sogar noch eins drauf: "Bei uns wäre er damit nicht mal Juso-Chef geworden!" Westerwelle gibt zu bedenken: "Der andere ist aber noch schlechter ..." Und Claudia Roth fasst dann mal zusammen: "Also ich denke, das ist genau so 'ne Knalltüte wie wir auch!", womit sie tosendes Gelächter erntet..

Ja, der transatlantische Geist weht, wo er will!

 

 

17.07.2008

Urlaub in Cochem an der Mosel - kann man sich etwas Entsetzlicheres vorstellen? Kurt Beck jedenfalls kann’s: das fängt dann mit "grosse" an, hört mit "Koalition" auf und sieht ungefähr so aus wie Angela Merkel ... Diese Sicht der Singe erscheint logisch, selbst wenn man nicht 14 Tage in Cochem abhängt. Und wenn doch? Dann gibt’s am 15. Tag eine Pressekonferenz. Der grosse dicke Mann der Sozialdemokratie sitzt nun hinterm Mikro wie ein Fels in der Brandung, so rund, so abgeschliffen, so kantenlos ...

"Also bin ich einfach mit dem Cochemer Sessellift zum Pinner-Kreuz hochgefahren", erzählt Beck ungefragt, "und wenn man da scharf rechts abbiegt, kommt man schon nach wenigen Kilometern  zur Ritterburg des "Weisen am Bergl"! Den hab ich dann gefragt, wie es denn möglich sei, dass eine gelernte Kommunistin sich erst die CDU unter den Nagel reisst und dann mit originärer SPD-Politik sämtliche Wählerschichten verzaubert! Da hat der geantwortet: junger Mann, ich kann Ihnen vielleicht einen günstigeren Optiker als Fielmann nennen, aber zaubern kann auch ich nicht!" 

Der BILD-Journalist hakt wie immer als erster nach: "Und?" 

Darauf Beck: "Also, falls Sie mal ein neues Kassengestell brauchen ...“ 

Alles wird gut!

 

 

 

 

 

13.07.2008

"Klinsmann krempelt Bayern um!", liesst man neuerdings in nicht wenigen Gazetten rund um das Erdinger Moos. Dabei  handelt es sich allerdings um eine Nachricht, die sich irgendwie selbst schon wieder überholt hat: denn natürlich heisst der Traditionsverein nicht mehr FC Bayern sondern FC Players. 1. FC Players München, um ganz genau zu sein! Wer jetzt aber an ein besonders kühnes Manöver der Werbeindustrie denkt, wird von Klinsi sofort kräftig ausgebremst: "Mit dieser marginalen Namensänderung wollen wir doch lediglich die Produkt-Akzeptanz im asiatischen Raum erhöhen; wer hier eine Verbindung zu einer gewissen Tabakmarke herstellt, ist ja sowas von schief gewickelt ..." Zeugwart Hoeness (die "lebende Toblerone") nickt verbissen und mit hochrotem Kopf, kommt aber nicht umhin, noch schnell seinen Senf dazuzugeben: "Ausserdem zieht der Chines' an sich auch mal gerne eine durch!"

Na also!

 

 

 

 

13.07.2008

Eine alte Politikerweisheit besagt: "Wichtig ist vor der Wahl und vor der Wahl ist immer!" Was Wunder also, dass heute selbst in der alten CDU-Baracke helle Aufregung herrscht: schliesslich steht nicht weniger als die Präsentation des neues CDU-Wahlkampfsongs ins Haus! Max Mutzke und die Mutzelbacher Ministrantenchöre springen auch sogleich auf die Bühne und beginnen zu singen:

 

Auf, auf zum Kampf

zum Kampf sind wir geboren,

auf, auf zum Kampf

zum Kampf sind wir bereit,

dem Ludwig Ehrhardt haben wir's geschworen,

der Konrad Abenauer starb durch Mörderhand ...

 

BK Merkel jedenfalls ist begeistert: "Das ist nicht nur frisch, verwegen und emotional aufwühlend, das ist auch noch in hohem Masse historisch korrekt und politisch aussagekräftig, das ist grassroot-cdu at its best! Echt knorke!" Lediglich Parteivize Bosbach schaut leicht konsterniert in die Röhre, aber wann tut er das schliesslich nicht?

 

 

 

 

08.07.2008

Sommerloch im Bundeskanzleramt - schwer lastet die Verantwortung auf den wenigen Daheimgebliebenen; schwerer noch lastet nur die Langeweile ... BK Merkel stützt sich in Erinnerungen versunken aufs Fensterbrett in der very-impertinent-people-suite und fragt in die Runde hinter ihr: "Was wohl der Kauder Volker gerade so treiben mag? Der war immer so lustig ... wo hat der eigentlich hingemacht diesen Urlaub? Und warum schreibt der mir denn gar nicht?"

In ihrem Rücken werden jetzt hektische Blicke ausgetauscht, doch als Frau Chefin sich umdreht, tun alle so, als wüssten sie von gar nichts - der Schäuble Wolfgang, die Koch Ulla, der Glos Michi ...

Ein Anblick, der allerhöchste Normalität signalisiert. Verdrossen wendet sich Merkel wieder ihrem Sudoku zu ...

Spät in der Nacht jedoch erhält sie eine verdeckte e-mail: "Klickstu HIER: http://www.stern.de/reise/deutschland/:Schlagermove-Kinder-Liebe/626237.html?cp=10"

Wer da wohl wieder nicht dichtgehalten hat?

 

 

 

 

07.07.2008

Die letzten Arbeitslosenzahlen machen die Runde im politischen Teil Berlins und erreichen daher mit einer gewissen Zwangsläufigkeit auch Kanzlergeheimkandidat Steinmeier. "Lass mal sehen ...", wirft der sich sofort auf den Bericht und kommentiert ihn dann folgendermassen: "Nicht uninteressant, aber das sollten wir in aller Ruhe erstmal mit dem Arbeitsminister besprechen, wer ist denn das jetzt noch mal gleich?" "Ich!", antwortet Olaf Scholz, der sich schon längst daran gewöhnt hat, dass sich das einfach keiner merken kann. "Analyse?", beweist Steinmeier ungerührt Richtlinienkompetenz. Scholz antwortet gewohnt zackig: "Wenn das so weiter geht mit dem Sinken der Arbeitslosenzahlen, dann ist demnächst überhaupt keiner mehr arbeitslos! Das erscheint auf den ersten Blick zwar sehr erfreulich, verbirgt aber bei genauerem Hinsehen unerhörten sozialen Sprengstoff: erste Hochrechnungen belegen nämlich, dass ab 2018 die bundesweite Pflicht zum Zweitjob eingeführt werden muss, um den Bedarf an Arbeitskräften zu decken!"

"Ja, Olaf", entgegnet Steinmeier schneidend, "man kann halt seinen Job manchmal auch zu gut machen, nicht wahr? Nur mal gut, dass der Kurti keiner von denen ist ..." Bösartig lachend entfernt sich Steinmeier sodann und allen Kennern der Materie will es scheinen, als spiele er in Gedanken soeben sein ganz persönliches Job-Ensemble durch - Aussenminister UND Bundeskanzler ...

 

 

Yapp, it's da time, ole chap ...

 

 

 

30.06.2008

Die neuesten Geheimdienstberichte aus aller Welt treffen im Bundeskanzleramt ein. IM Schäuble freut sich: "Na, dann fangen wir doch mal ganz locker mit Italien an!" Und schon überfliegt sein wacher Verstand die eng beschriebenen Seiten des Reports.

"Laut vorlesen!", herrscht ihn BK Merkel ungnädig an, relativiert die Attacke jedoch mit dem Zusatz: "Wir woll'n doch schlíesslich alle was davon haben!" Schäuble beginnt sogleich mit dem Vortrag: "Jaaa ... der Berlusconi ... der plant wohl demnächst, alle gewählten Regierungen durch sogenannte Patenschaften zu ersetzen ... um 2014 will er sich dann zum europäischen Kaiser proklamieren lassen ... und hier, das ist auch gut: ab 2016 verbleibt der Titel Fussballeuropameister als unveräusserlicher Erbbesitz auf immer und ewig in Italien!"

"Es gibt nichts Neues unter der Sonne!", weiss Merkel zu entgegnen, "Sowas hatten wir doch grad gestern erst im Bericht aus Paris! Nur dass der Sarkozy statt der Patenschaften Bruderschaften installieren wollte ..."

"Na und der Kaczynski in Polen ...", beginnt FM Steinbrück und schon müssen alle lachen, denn die Vorstellung eines polnischen Fussball-Europameisters ...

Nur der besonnene VM Jung mag nicht so recht mitjuxen. Hat er doch als einziger das verräterische Aufblitzen in den Augen des AM Steinmeier bemerkt ...

 

 

 

 

18.06.08

Unverhofft kommt oft! So auch bei der Fussballpartie Deutschland gegen Österreich, als urplötzlich zwei der drei höchsten Spitzen der hiesigen Gesellschaft nebeneinander im Ernst-Happel-Stadion sitzen: Bundeskanzlerin und Bundestrainer. Fehlt eigentlich nur noch der Bundespapst, aber "der hat in Rom grad Kehrwoche!", wie Olver Bierhoff charmant zu witzeln weiss. Entlarvend jedoch verläuft der small-talk zwischen den beiden Respektspersonen. "Was ist passiert?", soll BK Merkel aufgeregt gefragt haben. Nun, das hätte wahrscheinlich jeder gefragt! Ein guter Bundeskanzler dagegen hätte folgendes Statement von sich gegeben: "Herr Jogi Löw, die Mannschaft in der derzeitigen Aufstellung funktioniert nicht! Ändern Sie das! Augenblicklich!" BT Löw wäre daraufhin derart verblüfft gewesen, dass er auf der Stelle seinen Kaugummi verschluckt und das Ruder energisch herumgerissen hätte. So jedoch segelt die deutsche Auswahl weiterhin beamtenakkurat ihrem Untergang in den portugiesischen Untiefen entgegen ...

Meint BP Benedetto römisch-gelassen: "Bis hierher sollst Du kommen und nicht weiter; hier sollen sich legen deine stolzen Wellen!"

Und dann, schmunzelnd: "Gottja, der Hiob ..."

 

 

16.06.08
Ist Osama Bin Laden jetzt unter die Fussballkommentatoren gegangen? Steht ein terroristischer Schwenk ins Epizentrum des Westens, seine Unterhaltungskultur, unmittelbar bevor? Jedenfalls macht nach dem imponierenden 2:3 Sieg der Türkei ein sehr eigenartiges Video die Runde im politischen Teil Brüssels. Krächzend und knarzend in bester Edi-Finger-Manier spricht angeblich der Godfather aller Terroristen folgenden Text zum Spielgeschehen: " ...zwei zu drei ... Tor! ... Tor! ...Tor!  I werd islamistisch! Der Herr Muktata bin Sadr und i busseln uns ab ..."

Für Hans-Gert Pöttering, Godfather aller Christenmenschen, ist der Fall klar. "Das ist ein erster kleiner Vorgeschmack auf das, was wir bei einem Beitritt der Türkei zur EG erwarten dürfen!", schwadroniert er gekonnt in die Mikros der Weltpresse. Etwas merkwürdig berührt nur der Abspann des kleinen Filmchens. Heisst es doch dort rätselhafterweise: "made and synchronized by the High Level Expert Group on Administrative Burdens chaired by Mr Stoiber."

Der Einfallsreichtum der Herren Terroristen scheint so langsam wirklich jedes menschliche Mass zu sprengen!

 

 

 

13.06.08 

Der bekannte Komiker HapeKerkeling benutzte unlängst die Fussball-EM, um unter anderem dem weltweit geschätzten Expertenduo Netzer/Delling einen köstlichen Streich zu spielen: als Angela Merkel verkleidet betritt er die Kommentatorenkabine und beginnt sofort, Anekdoten aus ihrem Leben zu erzählen. So habe sie beispielsweise erst vor wenigen Tagen einem alten Mann und einer jungen Frau in den Katakomben des Letzigrundstadions gegenübergestanden. "Das ist doch der Dr. Theo Zwanziger", habe man ihr den Herrn vorgestellt, woraufhin sie geantwortet habe: "Dann ist das da wohl seine bessere Hälfte, die Magdalena Neuner?" Blitzdenker Delling kontert elegant: "Jetzt ist mir endlich klar, warum Ihre bessere Hälfte "Sauer" heisst ...". Der dröge Netzer jedoch merkt zum wiederholten Male nicht, was gespielt wird und muss nun einer Abmahnung seines Arbeitgebers wegen "Unlust am Arbeitsplatz" förmlich entgegensehen.

 

 

 

 

 

05.06.08

Immer häufiger sitzen Kanzlerin und Vizekanzler im Kanzleramt und wissen nicht wohin mit ihren überschüssigen Regierungskräften. Gerne vertreiben sie sich dann die Zeit mit witzigen Ratespielen. Heute begann die Kanzlerin mit folgender Frage: "Wenn Hillary Clinton Robert Kennedys Ermordung als Grund genannt hat, um eine aussichtslose Kandidatur durchzuziehen, wessen Ermordung wird sie wohl als Grund angeben, wenn sie das Amt des Vizepräsidenten anstrebt?" Minutenlanges Schweigen. Dann hebt der Vizekanzler an zu sprechen: "Eine sehr gute Frage! Doch ehe ich mich ihr mit aller Kraft widmen werde, möchte ich mein heutiges Rätsel stellen: Wenn Robert Kennedys Ermordung Hillary Clintons Grund für die ewig lange Kandidatur war, für welches künftige Amt mag dann wohl erst John F. Kennedys Ermordung der Grund sein?" Nach mehreren Stunden produktiven Schweigens betritt der Regierungssprecher den Raum, wird aber gleich wieder fortgeschickt, da "wichtige Fragen in den transatlantischen Beziehungen noch einer abschliessenden Diskussion bedürfen ..." 

Recht so: man kann heutzutage gar nicht vorsichtig genug sein!

 

 

 

... time, time, what a time ...

 

 

 

03.06.08

Als Huberta Heil früh am morgen die Tageszeitung durchblättert, trifft sie beinahe der Schlag: "Rihanna, Duffy und Amy Winehouse planen eine Feministen-Tour!", brüllt ihr auf Seite 75 der Husumer Glücksbote entgegen. "Hubertus!", schrillt es daraufhin fast bis ins ferne Aurich, "Hubertus, komm sofort her! Warum machst DU denn nicht auch mal so was? Krall dir den Sigmar und den Peer und dann ..." "Geht leider nicht", antwortet Hubertus Heil bedrückt, "der Peer hatte in Musik immer 'ne sechs und der Sigmar hat sogar beim Tanzen zwei linke Holzbeine!" "Schade!", donnert Huberta dezent zurück, "Feminismus ohne Shobiz geht natürlich nicht in der SPD ... aber was haben wir denn hier? 'Ex-Kanzler Schröder und Frau Doris suchen sich ein grösseres Haus in Hannover' ... Hubertus! Komm sofort wieder her ..."

Altkanzler Schröder bekommt als erster Wind von der Angelegenheit: "Hubertus und Huberta", keckert er fröhlich ins Abendrot, "... das sind mir schon zwei richtige Experten!" 

Ergänzt Feierabendgast Tony Blair: "Quod erat demonstrandum, erat non?"

Und schon kreist wieder die Flasche ...

 

 

 

 

30.05.08

"Josef Fritzl isst gern Schnitzel, isst gern Speck und du bist weg!" Dieser Abzählreim, der verantwortungsbewusste Eltern immerhin die Augenbrauen empört emporziehen lässt, treibt Ösi-Metzgereiinnungsmeister Baron Bollmann regelrecht die Palme hoch: "Nein, wir können nicht tolerieren, wann unsere Fleischwaren in Verbindung mit Verbrechern gebracht werden! Ja, wir werden gegen den Initiator dieses Verses mit aller Härte des Gesetzes vorgehen!"

Eine Reaktion, die beispielsweise der Obmann der Wiener Backwaren-Pressure-Group für radikal überzogen hält: "So schaffen sich die Kollegen von der Fleischfraktion jedenfalls keine neuen Freunde!", empört sich Brazzo Böhmackl.

Später dann, als Böhmackl zu einem wichtigen Termin mit Kanzlergattin Gusenbauer eilt, hört er zufällig den letzten Teil eines weiteren Kinderverses: " ... isst gern Brot und du bist tot!"

Noch später am Tage schliesslich sieht man einen nachdenklichen Böhmackl die Stufen zur Anwaltskanzlei Schicklgruber hinauflaufen.

Der zehnjährige Marc-Sören Zapotek lebt seitdem in Angst und Schrecken: "Hoffentlich kriegen die meinen Namen nicht raus!", bangt der Kleine.

Ganz felix Austria bangt mit dir, Marc-Sören!

 

 

 

 

23.05.08

Nach endlosen Jahren des Herumsingens hat es Ozzy Osbourne endlich auch zum eigenen Buch gebracht. Spontan entschliesst er sich dazu, jetzt ebenfalls eins zu schreiben! "Den Titel hab' ich schon!", kräht er ein ums andere Mal in jedes sich darbietende Mikrofon: "Guide to the other side!" 

So geschieht es auch bei seiner Antrittsvorlesung im Deutschen Bundestag, aber da gerät er an den Richtigen: Wolfgang Thierse kratzt seine letzten Englischkenntnisse zusammen, fragt Osbourne knallhart: "What other side, Ozzy?" Ozzy behält den Überblick: "Other side of the street, man!" Ehe tosender Szenenapplaus sich breitmachen kann, bringt es die quicke Claudia Roth noch schnell auf den Punkt: "Eins zu Null für Ozzy, yo man!"

 

 

... da time, baby, da TIME ...

 

 

 

22.05.08

Aufruhr bei den deutschen Donaldisten! Nachdem bereits im fernen Polen Donald Tusk sich den Weg an die Töpfe der Macht geebnet hat, strebt nun auch hierzulande ein Mensch wie aus dem Ei gepellt zu höchsten Ämtern und Würden.

Pandokel Plattfuss, Präsidente des Frohsinnvereins, fasst erregt zusammen: "Wie ist es möglich, dass eine Person, die aussieht wie von Barks gezeichnet und die heisst wie von Dr. Erika Fuchs getauft, unter dem Namen Gesine Schwan zu den Spitzen der Gesellschaft vorzustossen versucht, ohne Verbindung zum Entenhausener Kosmos zu haben? Ich will nicht zu viel versprechen, aber möglicherweise haben wir hier den Beweis für die Existenz eines Paralleluniversums!"

Der zufällig anwesende Sigmar Gabriel, glücklicher Gewinner des Franz-Gans-look-alike-contests, bringt es gelassen auf den Punkt: "Also DAS ist ja interessant ..."

 

 

 

 

 

 

19.05.08

Kylie Minogue zieht es in die Politik! Anlässlich eines besonders bunten Abends in Chemnitz trifft sie mit Gesine Schwan zusammen und ist sofort begeistert von deren staatsbürgerlichen Ambitionen. "Das will ich auch!", bricht es für alle überraschend aus ihr heraus, "Ich will  sofort australische Bundeskanzlerin werden!" "Da scheint mir aber ein kleiner Irrtum vorzuliegen", gluckst Schwan, wird aber sogleich von Boris Becker, der bei solchen Veranstaltungen niemals fehlen darf, überboten: "Also ich sehe da gleich zwei Irrtümer ..." "Wenn nicht gar drei!", klinkt sich Verona Pooth ins Gespräch ein. Eilig kommt nun Kurt Beck hinzugelaufen, weiss wie immer alles besser: "Vier! Vier!"

Und ehe sich auch noch der bedächtige Herr Wowereit ins Getümmel stürzen kann, steht Kylie schon längst wieder auf der Bühne und singt ihren neusten smash-hit "Gimme five!"

"Hätt' ich ja fast!", grummelt Wowi-Bär noch kurz vor sich hin, dann ist aber aller Streit vergessen und alle zusammen feiern eine richtig schöne Maiennacht in Neufünfland.

 

 

 

Yepp, it's da time ...

 

 

 

14.05.08

Grünen-Ikone und Politputte Bütikofer hat von einem neuen IT-Hype gehört. Um der Sache auf den Grund zu gehen, hämmert er innerhalb von 35 Sekunden wild entschlossen "find Chuck Norris" in seine Svarovski-Tastatur. "Warum passiert denn da gar nichts?" fragt er dann erstaunt, empört, verblüfft - eben wie man als Bütikofer so fragt. "Ja, Büti, alte Pfeife, das musst du auch im Google-Suchfeld eingeben!", leistet Daniel Cohn-Bendit erste Medienhilfe. Gesagt - getan: doch nach ausführlichem Studium der Antwort ist Bütikofer nicht mehr derselbe - ständig blickt er jetzt wie gehetzt in alle Richtungen, er wirkt hektisch, nervös, gestresst. "Und dann ständig diese Fragen: 'Ist er jetzt da? Ist's nicht der da hinten? Der da könnte es auch sein ...', entsetzlich!", beschwert sich Fritz Kuhn. Zwei Fragen wirft dieser Vorfall nun auf: die nach dem feierabendlichen Fernsehkonsum des Herrn B. und die nach dem Grund seiner Besorgnis: was hat er denn jetzt nur wieder angestellt? Und auf beide Fragen werden wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit niemals eine Antwort erhalten ...

Schade eigentlich!

 

 

 

 

            13.05.2008

"Bill Kaulitz heiratet Natascha Kampusch!", meldet eine grosse deutsche Tageszeitung, deren Name gleichwohl aus wettbewerbsrechtlichen Gründen hier nicht genannt werden soll.

Ob's aber stimmt?

 

 10.05.2008

                  Vor den Folgen exzessiver Süßigkeitenwerbung kann nicht eindringlich genug gewarnt werden!

             http://www.focus.de/panorama/welt/koeln-schulkind-entfuehrt-pinguin_aid_300875.htmlomiid=rss

 

           

 

 

09.05.08

Wie so vielen Spitzenpolitikern, die bei ihrer Suche nach etwas Zerstreuung schliesslich auf den Seiten des NKN landen, erging es auch Angela Merkel im Anschluss an ihre letzte WLAN-Party. Und sie staunte nicht schlecht: "Pimp my bones? Das wär doch auch mal was für mich!", entfährt es der resoluten Lebefrau nach Durchsicht des 'Knochenorakels'.

"Immer nur als 'Fruchtbarkeitsgöttin aus der Uckermark' durch norwegische Opernhäuser schlunzen bringt's doch auch nicht! Übrigens wär das auch mal was für dich!", legt sie nach einem schrägen Seitenblick auf ihre beste Freundin Pofalla nach, dann wird aber doch noch ein bisschen regiert ...

 

 

 

... that's the time and the time is now ....

 

 

 

07.05.08

Wie sieben Tage Regenwetter läuft Kanzlerin Angela Merkel zur Zeit durch die Welt und vergrätzt damit Freund wie Feind. Grund: Die Eine-Million-Euro-Wette von Kurt Beck, der für eben diese Summe seinen Bart scheren will, um mit dem Erlös den Ärmsten der Armen auch mal "ein Tässchen Muckefuck" kredenzen zu können. Wie, fragt man sich nicht nur in der Spin-Doctors-Group der CDU, soll Merkel diese Wette toppen? "Was hab ich schon gross zum Abschneiden?", zitiert Reinhold Pofalla seine Chefin hinter vorgehaltener Hand und verkneift sich gentlemanlike ein Grinsen. Offiziell wird natürlich alles abgestritten. So Merkel heute im Bundestag: "Es gibt ja nun wirklich Wichtigeres als das Erscheinungsbild von Kurt Beck! Ich komme daher sofort zu meinem derzeit dringendsten Anliegen zurück, der Bildung eines nationalen Sicherheitsbarts!"

Na, da war vielleicht was los ...

 

 

 

  ~~~~~~~

 

 

05.05.08

Neue Erkenntnisse im Zugunglück von Fulda!

          Aufgrund einer kompletten Nachrichtensperre der Bahn wurde ein

          Bekennerschreiben der Öffentlichkeit bisher vorenthalten.

          Dieses Schreiben liegt jedoch inzwischen in Auszügen der NKN-Redaktion

          vor, die sich verpflichtet fühlt, diese Information allen Bahnkunden zur Verfügung

          zu stellen!

          Der Text lautet:

          „Määähdorn!= = = =dich gewarnt = = = = weitere Ääähktionen =  = geplääähnt = = = = =

          Brüder und Schwäääähhstärn = = =  = nicht umsonst gestorbäääähn = === = = =

          Volksfront zur Befreiung der Umwääääählt von durchrääääähsenden  Killerzügen -

          VBUduKiZ“

          Terrorexperten des BKA sprechen von einer ernstzunehmenden Drohung.

          Von Herrn Mäh....äh...Mehdorn gab es keine Stellungnahme zu diesem Vorgang....

          Määährdalors!

 

                                                         = = = /`l´\ = = =

 

 

01.05.08  Nach den Vorfällen von Amstetten und dem Fall Kampusch macht sich Ösi-Boss Gusenbauer vermehrt Sorgen um das ramponierte Image der Alpenrepublik. Zu Unrecht, befindet freilich eine flugs eingesetzte Expertenkommission. Denn: Wenn es gelänge, diese entsetzlichen Ereignisse als perverses Echo jener Zeit darzustellen, als jeder Österreicher einen Juden im Keller versteckt hielt, um ihn vor Nazi-Besatzern zu retten, wäre eine moralische Aufarbeitung zumindest im Ansatz möglich. Darüberhinaus prüfe bereits eine weitere Expertenkommission unter Leitung von Baron Haider die Copyrightfähigkeit dieses erhabenen Gedankens. Ergänzt Professor Doktor Puvogerl noch schnell, ehe ihm das Mikro abgedreht wird: "So dürfte vermieden werden, dass ins Bewusstsein der Bevölkerung einsickert, dass ja auch der Hitler Adolf aus Ö..."

 

 

 

 

30.04.08 Während Jacques Rogge noch überlegt, ob “Fackellaufen im Bus“ als olympische Disziplin zugelassen werden soll, ist man in China wieder einmal den entscheidenden Schritt weiter. “Lassen wir den Dalai Lama am Fackellauf in Tibet doch einfach teilnehmen!“, macht der Ministerpräsident ein sensationelles Angebot, “Und zwar nicht irgendeine, sondern gleich die Königsetappe am Himalaya! 1000 Meter sollten doch wohl drin sein!"

Freut sich der Sicherheitsminister: “Genau, und zwar die letzten tausend am Mount Everest! Aufwärts!“ Auch der Verteidigungsminister hat einen Plan: “Und falls das immer noch nicht reicht, muss er die Fackel an den Yeti übergeben!“

“Vielleicht frisst der ihn ja auf!“, ergänzt der Propagandaminister unter Tränen des Lachens, wird aber vom Fleck weg wegen Geheimnisverrats verhaftet.

 

 

 

A propos China ...

Die chinesische Führung ärgert es nicht unerheblich, dass das Image ihres Landes in der restlichen Welt wegen andauernder Produktpiraterie grossen Schaden genommen hat. Für die westliche Hemisphäre wird deshalb ab nächster Woche eine gross angelegte Goodwill-Kampagne durchgezogen, um zu retten, was zu retten ist. Sympathieträger der Aktion ist übrigens die chinesische Reisschnapsikone Johnny Walkel.

 

 

 

That’s the time, baby!

 

 

 

25.04.08

Einen recht ordentlichen Scherz brachte gestern Forschungsminister und CSU-Allzwecklackerl Glos auf den Weg: während einer TV-Diskussion zum Thema "Ist die Zukunft des Fernsehens hochauflösend?" gelang es ihm nicht unelegant, die Fragestellung ins Leere laufen zu lassen.

"Die Fragestellung ist nämlich vom Ansatz her bereits völlig verfehlt", erläuterte Glos seiner verblüfften Zuhörerschaft, "selbstverständlich muss es richtig heissen: 'Ist die Zukunft der SPD hochauflösend?'"

Der ebenfalls anwesende Kurt Beck erzeugte daraufhin aus Protest ein merkwürdiges Geräusch mit dem Mund.

 

 

          

 

 

 

 

22.04.08 Bill Kaulitz und seine Tokio-Hotel-Rocker gelten mittlerweile nicht nur als begnadete Musiker, sondern auch als weltweite Botschafter der deutschen Sprache und haben einen regelrechten Run auf good old german-lessons ausgelöst, wie man ja merkwürdig oft lesen kann. Kaulitz selbst reagiert gelassen: "Alles easy, mann, deutsch rulez!" Längst jedoch kann er den Hype nicht mehr alleine befriedigen und so werden jetzt auch Bands, deren Zenit seit geraumer Zeit überschritten scheint, international hoch gehandelt, was nicht ohne Folgen bleibt. So wurden letztens erst Katie Holmes und Tom Cruise bei folgendem heftigen Monolog ertappt: "You call ME herzilein? I call YOU herzilein!"Freilich scheint der Ausdruck bei seiner Reise übern Grossen Teich einen radikalen Bedeutungswandel durchgemacht zu haben ...

Kommentiert der "National Disruptor": Holmes and Cruise going to split! They even called each other herzilein ...”

Nun warten in den Staaten alle gespannt auf den nächsten Clinton/Obama Showdown.

 

 

****°****

 

 

21.04.08 München leuchtet  -  aber Hamburg strahlt:  30 Jahre und einen Fischer hat es immerhin gebraucht bis die Grünen da angekommen sind, wo sie qua Jahreseinkommenssteuerbescheid auch hingehören - bei der CDU. Und in Hamburg passiert's wieder mal zuerst! Das freut die Nordlichter und löst bei

den anderen Parteien hektische Betriebsamkeit aus; speziell in der Linken macht man sich so seine Gedanken: "Ham wir denn nich auch so'n Fischer oder Kaufmann oder von mir aus wenigstens 'nen Metzger?", stöhnt Lothar Bisky. Da kommt Gregor Gysi eine Idee: "Sag mal, Oskar, deine Frau, die heisst doch noch Müller, oder?"  Dann klappt die Tür leider zu und die Presse ist wieder mal auf Spekulationen angewiesen: wird Frau Müller als fünfte Kolonne aufgebaut, um die Kapitalisten erst zu umgarnen und dann als Koalitionspartner zu gewinnen? Oder lieber nicht? Lafontaine schweigt und geniesst.

 

 

 

... da time, it's da time ...

 

 

 

18.04.08: Endlich!

Angela in der Oper, in Norwegen....das wurde aber auch mal Zeit! In legerem Outfit (bitte dazu auch TvTs "Boudoir News" beachten) läßt es sich wunderbar repräsentieren und auch sehr entspannt wichtige politische Kontakte pflegen! Zumal das Gegenüber nicht von irgendeinem modischen Schnickschnack abgelenkt wird - bravo!

 

 

 

 

 

17.04.08 Ein gern gesehener Gastredner bei den alljährlichen Arbeitsessen der Deutschen Industrie- und Handelskammer ist - natürlich - Guido Westerwelle. Der liberale Freidenker versuchte auch diesmal, seine Rede durch eine gewisse Weltläufigkeit aufzujazzen. Da passiert es: bei einem Kennedy-Zitat kommt Westerwelle einfach mit den Argumenten leicht durcheinander und erzählt: "Frage nie, was Du für dein Land tun kannst, frage stets, was dein Land für dich tun kann!" Donnernder Applaus belohnt diese Fehlleistung.

"Ich glaube, die haben gar nichts gemerkt!", freute sich der talentierte Herr W. hinterher im Kreis ausgewählter Unternehmerfreunde. " Die bestätigten verschmitzt lächelnd.

 

 

 

 

 

16.04.08 Nach den russischen Milliardären drängen nun auch die chinesischen Plutokraten in den fernen Westen und gehen in Europa auf Einkaufstour. Im Unterschied zu den Protzkis aus der Putin-Entourage halten jedoch die neuen Söhne der Sonne ihre Deals megageheim. Das musste jetzt auch die Speerspitze des investigativen Journalismus, die Frankfurter FAZ, zerknirscht einräumen: "Sie sind da, aber keiner weiss, wo!" titelt das Blatt ungewohnt kleinlaut auf Seite eins, gleich nach dem Aufmacher: "Wer verhindert jetzt noch die Weltherrschaft des Dalai Lama?"

 

 

 

............ yep: it's about time, baby ....

 

 

 

14.04.08 Ganz Deutschland sucht den "Annoncengangster", seit diese Anzeige in der BILD-Zeitung erschienen ist:

"Taufbecken, spritzwassergeschützt, umständehalber günstig abzugeben! Rom, Via del Vaticano 1, dreimal klopfen, dann nach Benedetto fragen ..."

"Das war bestimmt wieder dieser Beck!", röhrt daraufhin Lafontaine aus dem Heute-Magazin und scheint damit einen Nerv getroffen zu haben. Laut einer eilig nachgeschobenen TED-Umfrage halten es 63% aller Deutschen für sehr wahrscheinlich, dass tatsächlich Genosse Beck dem Papst diesen unheiligen Streich gespielt hat. Die Umfragewerte der SPD verändert das freilich nur marginal: Stand letzte Woche: 17%. Stand heute: 18%. Kommentiert Commandante Münte Fering streng sachlich: "Die Sonntagsfrage ist nun mal keine Glaubensfrage." Wer's glaubt ...

 

 

 

-ööö-

 

 

 

25.03.08 Ostern schon im März und die Christenheit dreht völlig durch!

Ostern auch im eher unterkühlten Hamburg - selbst im Reihenheim von Exkanzler Schröder. Plötzlich klingelt es! "Verdammt, wer versaut mir denn da meine Osterfeierlichkeiten?", fährt Schröder beinahe aus der Haut. Auch Doris Köpf weiss es nicht, muss raten: "Münte?" "Ach Quatsch, der doch nich'!", versucht GS seine Gattin zu beruhigen. Was nun? Auch die zufällig anwesende Weltpresse ist ratlos.

"Ich bin es doch, dein Freund Vladi!", dringt da das wohlbekannte Organ Vladimir Putins durch die Tür. "Ach der!", freut sich Schröder, "na, dann mal immer rein in die gute Stube, gute Freunde und gute Demokraten sind recht gern gesehene Gäste!" Und der verblüfften Journaille diktiert er druckreif in die Stenoblöcke: "Jungs, jetzt wird's gemütlich!"

Homo hominem lupenrein est!

 

 

§§§§§

 

 

21.03.08 Jetzt brechen wirklich alle Dämme: nach der Rassismus- und der Patriotismuskarte spielt Barack Obama nun sein Trumpfass aus: die Krankenversicherungschipkarte! "Mit meinem Amtsantritt erhält jeder US-Bürger kostenlosen Zugang zur Obama-Ersatzkasse!", trompetet die allerneuste Hoffnung der Menschheit neuerdings in jede Kamera. Bei einem internationalen Power-Girlie-Treffen löste er damit allerdings zwiespältige Reaktionen aus. "Also bei uns wäre er mit diesem entsetzlichen Kalauer sofort weg vom Fenster!", befand Minnie Merkel schmallippig. Ergänzte Hillary Clinton ungewohnt patzig: "Bei uns aber nicht!"

 

 

 

 ....it's about time, baby - and the time is NOW ...

 

 

 

22.03.08 Amüsanter Zwischenfall am Rande: der berühmte Volkstribun Fidel Castro reist seit seinem revolutionären Ruhestand viel und zügig durch die weite Welt. Am Wochenende nun machte er in Berlin Station. Bei der Führung durch den Reichstag äusserte er plötzlich und unerwartet: “Jetzt würde ich aber auch noch gerne Ihren berühmten Linkspolitiker kennenlernen, diesen ... Gregor Gucci!

Was so ernst begonnen hatte, löste sich nun schnell in Heiterkeit und Wohlgefallen auf.

Am lautesten über diesen kleinen Fauxpas lachten übrigens die Kräfte Schäuble, Gabriel und Lafontaine. Am zweitlautesten lachten: die MdBs Nahles, Bütikofer und Gysi.

 

 

+++++++

 

DAS wird diesen Sommer aber eine ganz heisse Kiste: u-boot-modding! Der Papst  marschiert wie immer kräftig vorne weg: mit seinem kreuzförmigen u-boot, laut Schifffahrtsregister Rom getauft auf den namen "Heilix blechle II". Meint Exkardinal Parcincus leicht enttäuscht: "Mir hätte Vatikahn aber besser gefallen!"

Gut im Rennen jedoch auch Pete Doherty mit “Absacker“, einer tütenförmigen light-metal Konstruktion. Auch nicht schlecht: Dieter Bohlen mit seinem dieter-bohlen-förmigen Partyscaph. Der Star der boot’09 dürfte jedoch Vladi Putins Kreation werden: u-boot im u-boot im u-boot ... Kalauert der sympathische Würdenträger jovial: “Wenn man schon aus Russland kommt und put-in heisst, liegt das doch ziemlich nahe ...“ Recht hat er!

 

The time is NOW, baby ...

 

12.03.08 Die SPD-Ortsgruppe München fährt bei den bayerischen Kommunalwahlen sagenhafte 66,7 Prozent ein. Meint Bürgermeister Ude: “66,7%? Das sind ja bayerische Verhältnisse in der Münchner SPD!“
Parteifreund Maget stutzt einen kurzen Moment, beschliesst dann aber medienneutral, sich doch lieber fast kaputtzujubeln.