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 T.S. - das Maschinengewehr Goethes?

 

N24 presents: TAG DREI NACH DER GROSSEN WAHL - LIVE AUS BERLIN!


... wir geben nun ab zu Thorsten Schwarzkopf, der vor dem Reichstag in Berlin steht. Wie ist die Lage, Thorsten?

"Tag drei nach der Wahl: Stahlgrau gestimmt und herbstlich kühl streben sozialdemokratische Kader mit verkniffenen Mienen ihrem Willy-Brandt-Haus entgegen, die Mäntel aufgebauscht von einem ahnungsvoll orgelnden Septemberwind, die Laptops mit den neuesten Strategiepapieren wild schaukelnd in ihren verkrampften Arbeiterfäusten - nur gut, dass man heutzutage keinen Hut mehr trägt: wäre der doch lediglich ein Spielball entfesselter Elemente, gefundenes Fressen für Spreebewohner: Bisamratten, Kanalpiraten ... Doch es weht ja nicht nur dieser heftige, dieser ganz andere Wind heute in Berlin - es scheint ja auch die Sonne herab und giesst einem Füllhorn gleich das pure Glück über denen aus, die ein offenes Auge für die Lebendigkeit des Seins sich bewahrt haben, die so viel soziale Wärme verströmen in ihrer heiteren Gelassenheit wie sie gerade noch erübrigen können: hüpfende, Konfetti streuende Freidemokraten blockieren im Minutentakt das geregelte Durcheinander auf den Strassen und Kreuzungen der Hauptstadt, mischen sich kess unters Volk, das auf die nächste S-Bahn wartet, wechseln freudig 100€ Scheine in Kleingeld, nehmen dann doch lieber den Dienstwagen ... Doch Sonne und Wind sind ja bei weitem nicht alles, was diese Stadt am Tag 3 nach der Wahl zu bieten hat: wer Ohren hat zu hören, der hört's - die Signale natürlich, die unaufhörlich vom Fernsehturm-Ost herabtrompeten auf die Völker dieser Welt ... die neuen Muezzine der noch unvereinigten Linken, die Gysis und Biskis, sie beschallen die ehemalige Frontstadt mit beinahe jerichoischem Glücksgelächter ... diese Art der Lärmbelästigung aber finden die einen ganz allerliebst, die anderen höchst unpassend, noch andere jedoch würden am liebsten mit dem Hamster das Laufrad bohnern - mit dem Goldhamster der Überhangmandate-Regelung, jawohl, das würden sie bestimmt sehr gerne, die ordnungspolitischen Verwaltungskünstler der CDU, brauchen sie aber nicht, reicht ja auch so ...  Grünen-Grufti Volker Beck hingegen versucht die Lage seiner Partei mit einem verzweifelten Kalauer zu pimpen: "Denn siehe - dies ist mein Haus!" weist er kongruent auf die Mauern des irgendwie abwesend wirkenden Bundestagsgebäudes. Und tatsächlich: über dem Eingangsbereich des Reichstags prangt unübersehbar die Inschrift "Dem Deutschen Volker" - irgendein Scherzkeks, wahrscheinlich Beck selbst, muss in der Nacht das zusätzliche "R" im Fries des Gebäudes angebracht haben - ein mehr als zweifelhafter Akt der Frustbewältigung, wie ich meine. Fehlt noch jemand? Bayrische Politbürozombies vielleicht? Die drängen in geordneter Formation über die Zebrastreifen rund ums Regierungsviertel und tun so, als ob sie zünftig auf die Kacke hauen - üben sich jedoch nur in hehrem Verzicht, denn sie kriegen ja nicht mal mit, wie die vorbeizischenden Taxifahrern sie volle Kanne beleidigen: sie, die Zuagroasten, die den eigentümlichen Singsang der Ortsansässigen zu dechiffrieren einfach nicht in der Lage sind, Sackerlzement ..."

Danke, Thorsten Schwatzkopf, für diese erste Einschätzung aus der Hauptstadt und nun schnell weiter nach Kiel, da steht Mick Locher und ...


 

 

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