MadStop@Loser's_Paradi.se

nach einer wahren Geschichte aus der nahen Zukunft

(c)2008 by Sebastian Swampdiver

weitergesponnen und zu Ende erzählt von Rüdiger Schnürschuh

zu Teil eins

eine Folge zurück

 

21


Eine wahre Hitzewelle war mittlerweile über die Insel hereingebrochen und vor dem Hotelpool hatten rüstige Pauschaltouristen die ersten Sonnenliegen in Stellung gebracht. Vierundzwanzig Grad im Februar waren schliesslich kein Pappenstiel! Auch Wilma hatte sich ihren Platz an der Sonne erobert und räkelte sich faul im Badeanzug auf einem grün-gelb gestreiften Deckchair. Ich beobachtete das Lool-life von meinem Balkon aus und hatte gerade meine Kamera in Handy Nummer zwei in Anschlag gebracht, als Handy Nummer eins klingelte. Nummer eins war Clara-Vera.

"Hallo, Süsser", gurrte es freisprechend von der Balkonbrüstung, auf der Handy Nummer eins lag, mit metallischen Schwingungen vom Stahlgeländer unterlegt. Tatsächlich schien die ferne Stimme mich vollständig umzingelt zu haben.

Claras Stimme im Telefon war nicht der gewohnt kleine Geräuschpunkt, den man nach Belieben von sich entfernen konnte, der kleine Punkt war plötzlich ich, umspült von einem lauen, stahlblauen Stimmenmeer. Niemand ist eine Insel? Ich schon - und das auch noch mitten auf einer Ferieninsel!

"Ich war die letzten Tage fürchterlich im Stress", begann sie ohne Punkt und Komma, "nur falls du versucht haben solltest mich anzurufen. Ich muss auch gleich weiter, wir sind hier einer Bombensache auf der Spur. Geht’s dir gut?"

"Naja, was heisst schon gut, ich wollte ja nicht hierher", antwortete ich. Vier Fotos von der Anlage hatte ich mittlerweile gemacht. Und drei von Wilma. Und noch eins.

"Was? Ich versteh dich so schlecht! Vielleicht versuch ich’s besser nachher noch mal, ich muss jetzt sowieso wieder los. Also dann! Bis ganz bald!"

Eine Bombensache? Einer Bombensache hätte doch eher ich auf der Spur sein sollen.

Vielleicht hatte ja Brabazon heute abend eine für mich.




  

  (fortsetzung folgt)

 

eine Folge vor

HOME