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FACTS »

Sämtliche Bühnen der Welt haben es abgelehnt, dieses Stück aufzuführen!

Leses Sie hier, warum!

 

 

 

die tische

 

drama in zwei utopien

 

  

 

 

 

(auf einer ansonsten leeren bühne zwei tische: einer links, einer rechts; an jedem tisch sitzen ca. 12 personen)

 

 

Stimme aus dem off:

 um eine lückenlose eins-zu-eins-zuordnung zu ermöglichen, bitte ich die anwesenden am linken tisch nun um eine möglichst ebenso lückenlose bestätigung. Wir beginnen mit sir galahad, genannt der freundliche. Wer entspricht jetzt bitte diesem anforderungsprofil?

 

Molotow: was ist eigentlich ein off?

 

Stimme: Gut. Ich notiere: sir galahad<> towarisch molotow.

Es geht nun weiter mit sir bors, genannt der rechtschaffende, sorry, der rechtschaffene.

 

Dscherschinski: nicht dass ich mich aufdrängen will, aber...

 

(Leises gelächter am rechten tisch.)

 

off: Weiter geht’s mit: sir parcival, der beherzte. Ich bitte um meldung...

 

Trotzki (wild gestikulierend und von seinem stuhl hochfahrend): Obskurantentum und parlamentarismus! Sämtliche zuordnungen müssen vom proletariat in freier wahl erstellt werden! Selbstverständlich unter umfassender kontrolle der partei!

 

Die stimme: Einsprüche in welcher form auch immer können keinesfalls anerkannt werden. Die restlichen paarungen werden daher vom schiedsgericht zugewiesen. Es treten an, der reihe nach:

Sir kay  gegen lenin, wladimir

Sir lancelot gegen genosse tomski

Sir gawain gegen frunse,m,v

Und die herrschaften lamorak, geraint, gareth, lancelot, bevidere, gaheris und tristram gegen die komsomolzen Sinowjew, Kamenjew, Bucharin, Kalinin, Tomski II, Rykow und Sokolnikow.

Ersatzmann zur rechten: patrick duffy.

Ersatzmann zur linken: danuk der weitgereiste.

 

Lancelot: sire, ihr habt mich zwiefach benannt!

 

So streicht eure zweite nennung, mylord!

 

Lancelot: Die andern sind aber dreizehn!

 

 Na, dann streichen wir halt Kalinin, der wird sowieso demnächst erschossen!

 

(Kalinin verschwindet von der bühne wie wegretuschiert.)

 

So. Wir erleben also nunmehr heute: chairman lenins ZK  gegen: king arthurs TR!

(bühnengong)

 

Wen haben die herrschaften als berater nominiert?

 

Lancelot: Merlin!

Lenin: Stalin!

 

Gutgut. Und durch wen wird das weibliche element vertreten?

 

Lenin: krupskaja!

 (gelächter rechts)

Lancelot: guinevere!

(Lenin versucht zurückzulachen, es bleibt aber bei einem peinlichen krächzer von molotow.)

 

Sehr schön. Da ja nun alles geklärt ist, können wir beginnen.

Erste aufgabe: singen! Genosse tomski beginnt! Und los!

 

Tomski: otschi tschumbaraja, otschi mastovoy, tscht-schurnaaaja, tumbala tumbala tum-ba-la....

 

(gelächter auf der gegengeraden)

 

Zwischenruf gawain: tomski joneski!

(gelächter)

Tomski (quengelt): Da liegt kein hall und kein echo auf meinem lied...

 

Stimme: Schon gut, jetzt bitte sir lancelot!

 

Lancelot blickt wild in die runde, rollt die augen, schweigt immer noch, erzeugt unendliche spannung, dann:

 

Lancelot (singt wie gejagt): busted flat in brest-litowsk!

 

(Johlendes gelächter am rechten tisch.)

 

Lancelot (eine oktave höher): come get me a freight-train!

 

(Zwischenruf Dscherschinski: proletkult!)

 

Im zuschauerraum erhebt sich erstes gemurmel:

(lustige person): und das soll besser sein als fussball?

(direktor): Realdrama hin und zeitverschiebung her, aber das überzeugt doch einfach nicht...

 

Molotow: wieso sitzen wir hier eigentlich auf einer bühne?

Sokolnikow: wer weiss das schon...

Tomski: und wer ist überhaupt tomski II?

Sir Gareth: 12 böcke suchen einen hirten, ha!

Frunse: 12 metweinsäufer suchen einen kellner, hoho!

(zurufe von links: gut gegeben! Nieder mit dem feudelpack! Ja, der frunse!)

Kurzfristig erscheint ein schild: Büro für die politische leitung des aufstands.

Sir Lamorak (hochrot im gesicht): IHR habt’s grad nötig!

(allgemeiner aufruhr)

 

Geheimnisvolle stimme: ich denke mal, der punkt geht an die ritter. Wie gefällt ihnen übrigens das: die ritter gegen die retter? Des abendlands?

 

Stimme aus dem gegenoff: der stabilisator schmiert gleich ab, boss!

 

Gareth: höllenspuk und teufelswahn!

(tumult)

Rykow (bestürzt): wie auch immer, wir liegen null-eins hinten....

 

(Die protagonisten scheinen jetzt gleichzeitig zu wachsen und zu schrumpfen. Die antagonisten allerdings auch...)

 

off-stimme: ...merkwürdig...

 

Rykow: wer ist denn nun tomski II?

(während der linke tisch sich rot verfärbt, schwiemelt der rechte ab ins dunkelblaue...)

Lenin (mit zeitverzerrter stimme): schwiemelantentum!

Tristram (wie heliumbeatmet, lustig kieksend): verdampfung!

Stalin stürzt nach vorne, kommt aber nicht recht vom fleck und bietet unfreiwillig die pantomime ’mann im sturm kämpft gegen glaswand’.

 

Publikum: na, das ist ja schon viel besser...

 

Stalin(tobt): insubordination!

 

Die körper der akteure scheinen sich mit dem puren nichts zu vermischen, ganz leis nur noch hört man rykow rufen...

 

Rykow (verschwindend): jetzt können wir nur noch auf die doping-probe hoffen....

 

Dann ist alles weg.

Das publikum sitzt auf dem gestühl wie schockgefrostet.

“That’s what we call ‘spicing up the old salad’ ” kalmückt Keith Richards in die stille hinein.

Der initiator des zeitgenössischen time-tunnel-theaters jedoch zieht es vor, sich unerkannt abzuseilen:

Mozart macht, dass er weg kommt!

 

 

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