Der NKN-Kommentar zur Lage des Konsumenten

 

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NKN enthüllt einen weiteren Discounter-Skandal!

 

"Wenn ich irgendetwas hasse, ist's ein Rentner an der Kasse!", reimte schon der greise Erich Honecker ebenso unbeholfen wie sachlich richtig, nachdem er sein Begrüssungsgeld beim nächstbesten Discounter bis auf den letzten Pfennig verjubelt hatte. Und Genosse Mielke wusste ebenso eloquent zurückzureimen: "Hätt's im Konsumentenleben in der DDR niemals gegeben!" Tatsächlich legten die beiden Neubürger ganz konsequent ihre Finger in die klaffende Wunde des real existierenden Kapitalismus: den Entzug der Menschenwürde vor der Registrierkasse! Dabei hatten die beiden ja noch Glück gehabt - hatten sie doch nur eine Variante des grossen Warteschlangendramas miterlebt: den idealen Vollrentner, der, nachdem es ihm endlich gelungen war, seine Geldbörse zu finden und zu öffnen, nun endlos in dieser herumkramte und nicht etwa mit einem Schein bezahlte, sondern den geforderten Betrag bis zur letzten Kupfermünze exakt auf die Theke vorzählte. Und sowas dauert ...

Der zweite Phänotyp des Kassen-Nerds ist selbstverständlich der Monatskompletteinkäufer, der seinen Einkaufswagen möglichst bis zur Sprinkleranlage vollpackt und noch nach dem Auflegen der Ware aufs Band seine Einkaufsliste innerlich abarbeitet. Was ja bekanntermassen zu enormen Verzögerungen an der Wartefront führen kann. Und warten heisst leiden ...

Der dritte Typ hingegen ist noch relativ neu, hat sich jedoch in Windeseile durchgesetzt und bildet bereits heute den gut eingelebten Bodensatz einer landesweiten Pest, die uns eines Tages alle verschlingen wird: der Scheckkartenbezahler! Seine Möglichkeiten des "In-den-Wahnsinn-treibens" sind nahezu unbegrenzt und reichen von "OH! Jetzt hab ich doch meine Karte falsch 'rum reingesteckt!" über "OH! Jetzt weiss ich meine Nummer nicht mehr, warten Sie mal kurz, ich ruf nur schnell meine Frau an!" bis zum absoluten Klassiker "OH! Das war ja meine FALSCHE Karte! Wo hab ich denn jetzt nur die richtige ..."

Aber wen der Gott des Billigparadieses so richtig strafen will, dem setzt er die volle Dreierdröhnung vor die Nase: Ein Rentner, der seine Monatseinkäufe mit Scheckkarte bezahlt! Wobei natürlich auch hierbei noch eine Steigerung denkbar ist: Ein RentnerEHEPAAR, das sich an der Kasse streitet, wer denn nun die Monatseinkäufe mit welcher Karte zu bezahlen hat, sie dann verkehrt herum reinsteckt, nicht mehr rauskriegt, die falsche Geheimzahl eingibt usw. usw. usw.

Schön, dass bereits erste Gegenmassnahmen eingeleitet worden sind. Nicht etwa gegen Kartenzahler und Grosseinkäufer. Gegen Rentner! Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist z.B. ein Hinweisschild, das man jetzt immer häufiger an den Eingangsschleusen unserer Konsumtempel findet: "Wir müssen leider draussen bleiben!" Und darunter prangt nicht wie in der guten alten Zeit ein Bild von Dackel oder Schäferhund, sondern von einem fabrikneuen Rollator!

Das kann natürlich nur ein Anfang sein. Als Endziel für mündige Bürger in einer durchdemokratisierten Gesellschaft darf doch letztlich nur eines angestrebt werden: Absolutes Registrierkassenverbot für Personen über 50! Was auch sonst?

Flankierende Massnahmen, besonders aus Kreisen der CDU, seien an dieser Stelle ausdrücklich begrüsst: Gottfried Ludewig, ohne Zweifel ein RCDS-Mann mit gigantischer Zukunft, hat so z.B. die Halbierung des Wahlrechts für Altzausel ins Spiel gebracht ...

In diesem Sinne wünschen nun auch wir "Gut Konsum" im heiligen Monat Dezember! Die Herren Albrecht und Schwarz werden es uns zweifellos zu danken wissen.

 

 

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