Heute: Die Vier Tage des Boerzel

Tag zwei:

Was bisher geschah: die gesamte Redaktion begibt sich auf ein Machtwort des Chefs hin in Sommerurlaub - nur Praktikant Boerzel wird zu achtwöchiger Stallwache verdonnert! Drei goldene Regeln gilt es nun für ihn zu beachten: 1) keine Praktikantenfeten 2) keine peinlichen Pseudonyme 3) keine Haubentaucherinfos.

Wird Boerzel dem Druck statthalten? Schauen wir einmal hinein in die Untiefen der Internetredaktion ... Und was sehen wir? Boerzel sehen wir, zusammengesunken, ungekämmt und mit rotgeränderten Augen hängt er am Chefrechner und hackt soeben wild und leidenschaftlich einen Leserbrief an den SPON zum Thema "Jugend & Alkohol" in die Tastatur! Er zitiert zunächst einen gewissen Kjeld*r*n (... Ich kann nur jedem Jugendlichen raten, lasst die Finger vom Saufen, es bringt absolut nichts!!!) und schreibt dann:

 "Seh ich auch so!

Und die Idee, Jugendliche als Testsäufer durch die Discounter ziehen zu lassen, erscheint mir mittlerweile, wo ich nämlich ordentlich drüber nachgedacht habe, als ziemlich suspekt. Sicherlich - für lau einen picheln, das könnte mir auch gefallen, aber man muss doch die Kirche im Dorf lassen! Schliesslich ist doch die Jugend unsere Hoffnung und soll später mal unsere Rente bezahlen. Wenn die aber jetzt schon alles hinten und vorne reingesteckt kriegen, wollen die das dann vielleicht gar nicht mehr!

Da muss man ja auch mal dran denken - also mein Vorschlag: bis rauf zum Bockbier darf umsonst getestet werden - die harten Sachen aber bitte selber löhnen!"

Dann lehnt er sich seufzend zurück - das lange Warten beginnt ...  Wird der Beitrag dem harten Blick des SPON-Zensors standhalten können? "Bei diesen Neo-Cons weiss man das ja nie ...", keucht Boerzel und nippt fahrig an den Resten des letzten Praktikantenbesäufnisses. Wie gelähmt starrt Boerzel nun Stunde um Stunde auf den Monitor ... wichtige Redaktionsarbeit bleibt unerledigt im 'to-do'-Körbchen liegen ...

Boerzel, Boerzel - ob das noch lange gut geht?

(Fortsetzung folgt)