Wir warten aufs Lotto
Buenas dias, liebe Lottofreunde!
Heute möchte ich mich aus meinem Exil an der Copacabana einem eher dustren Kapitel des Lottospiels widmen: der Zahl 'Siebzehn'!
'Ist diese Zahl nicht die Wurzel allen Übels?', fragt mich zum Beispiel völlig im Ernst Angela M. aus Berlin - und ich muss schon sagen: sie fragt es völlig zu Recht! Denn wenn eine Zahl Angst und Schrecken verbreitet in der Gemeinde der Profitipper, dann die 'Siebzehn'. Warum aber ist das so?
Da, liebe Mitspieler und -spielerinnen, müsste ich jetzt lang und weit ausholen, bis in die Anfänge der organisierten Kugelzieherei, ja sogar bis zur Installierung des "vereidigten Ziehungsbeamten" irgendwann im Neolotthikum ... aber wer will das schon? Und wer kann das schon? Ich kann das natürlich, will es aber nicht - darum jetzt und hier nur soviel: die Wurzel allen Übels ist natürlich nicht die 'Siebzehn' sondern (da hätten Sie aber wirklich auch selber draufkommen können!) die Wurzel aus siebzehn! Da diese Zahl jedoch lottotechnisch nicht darstellbar ist, wird sie üblicherweise "Ü17" genannt und besetzt einen Zahlenraum irgendwo zwischen 4 und 5. Wenn Sie also, werter Tipper, die Möglichkeit eingeräumt bekämen, eine Zahl zwischen 4 und 5 zu tippen, hätten Sie die nächste Ausspielung schon von Vornherein vergeigt! Welch ein Glück, dass der Gesetzgeber in seiner Voraussicht und Güte das zu verhindern gewusst hat ...
Also nicht traurig sein, wenn's mal wieder nicht geklappt hat mit dem erhofften "Dreier" - es hätte wirklich viel schlimmer kommen können
weiss
Euer Lottofuchs Gebhardt, der Mann mit dem 6-Appeal!
Ein Witz? Na gut:
Kaum bekannt ist selbst unter Kennern folgende kleine Geschichte:
Günter Grass nahm mal wieder eine seiner drei besten Langspielplatten auf; vor dem Einspielen eines der neuen Songs fragte er in seiner unnachahmlichen Art jedoch einen der anderen Musiker, der zufällig auch Günter hiess:
“Is it rolling, Günter?“
Genau so war’s, aber die Geschichte geht natürlich noch weiter. Nur müssen wir jetzt gut 100 Jahre zurückspringen: Jules Verne, der grosse Fortschrittsapologet, betritt soeben einen der ersten Überlandeisenbahnzüge. Er quetscht sich in sein Compartement und wartet. Und wartet. Aber der Zug will und will einfach nicht abfahren. Da beugt er sich aus dem Fenster und fragt den diensthabenden Stationsvorsteher:
“Haben wir retard?“
Toll, was? Während nämlich der erste Spruch sinngebend für die Zeit ab, na, sagen wir mal 1968 ist, ist der zweite Spruch genauso sinngebend für sämtliche Zeiten davor!
- also, das war ja nun nicht gerade ein Witz, eine Doppelanekdote allerhöchstens, aber doch kein Witz...
- ach, ich kann mir einfach keine Witze merken...
- na, dann vielleicht was Selbsterlebtes? Einen selbsterlebten Witz? Na los, Herr Grass, keine Hemmungen!
Hmmm, nagut:
Es war zu meiner Zeit in Indonesien, als ich als junger Dachs mit Kopra noch so manchen guten Dollar verdient hab, da trat der damalige Ministerpräsident vertraulich an mich heran und bat um Rat. Es war nämlich an dem, dass dieses Riesenreich wieder mal unter einer schweren Identitätskrise litt und auseinanderzudriften drohte und das stelle sich mal einer vor: tausend auseinanderdriftende Inseln! Na, jedenfalls wurde dringend eine neue Nationalhymne gesucht und ob ich als weitgereister Ausländer denn da nicht was Heisses auf der Pfanne hätte. Ich dachte natürlich sofort an den alten Diskokracher “in the navy“ von den Village People, das wär doch für so ein Seefahrervolk durchaus angebracht. Der Ministerpräsident zog eine anerkennende Grimasse und sagte sichtlich angetan: “Sie hören dann von mir, junger Mann!“
Na, und wie ich von ihm hörte!
Keine 14 Tage später nämlich erhielt ich eine staatlich beglaubigte Einladung zum Nationalhymneprobesingen ins Inselparlament. Und da standen sie dann alle, Regierung, Opposition, Minister, ja, selbst die Saaldiener und als die ersten zackigen Töne aus der Saalbeschallung dröhnten, stimmten alle mit ein:
“In do ne si....“
Es wurde dann aber doch eine ganz andere Hymne ausgewählt.
Sturm im Vatikan - Kippt der Heilige Stuhl?
Tunesien, Ägypten, Jordanien - nun taumelt der Vatikanstaat als letzte der Mittelmeerdiktaturen ungebremst dem Abgrund entgegen! Die Lage ist unübersichtlich, der Papst eskaliert beinahe stündlich - verwirrende Nachrichten machen die Runde! Sämtliche 552 Staatsbürger scheinen sich in unübersehbaren Demonstrationszügen auf den St. Petersplatz zuzuwälzen, mit zornroten Köpfen auf den dicken, gebenedeiten Hälsen, ekstatisch Parolen schmetternd wie: "Herr Ratzinger, bitte geben Sie uns - falls möglich - Gedankenfreiheit!"
"Auf der Via Schnappia hätt' mer'n fast erwischt!", erzählt uns ein euphorisierter Protestant, allerdings erzählt er uns das auf Italienisch, denn der Vatikan ist zur Gänze von der italienischen Stadt Rom umgeben - eine der vielen Merkwürdigkeiten in dieser verfahrenen Situation.
Der Papst selbst soll sich in seinem abhörsicheren bet-at-home-room verschanzt haben, den Fluchtheli jederzeit startbereit im Hintergarten, mit 15 Tonnen Gold im Gepäckfach arg an der Hubraum-Belastungsgrenze.
Wie auch immer: falls Sie in der nächsten Zeit dem Mann auf obenstehendem internationalen Fahndungsfoto begegnen, verständigen Sie bitte sofort die nächstgelegene Revolutions-Diözese!
Folgende Meldung weht uns gerade noch auf den news-desk: soeben ist aus dem bayrischen Genpool Edmund Stoiber mit einer Sondermaschine eingeflogen, bereit, die kommissarische Übergangsinquisition zu übernehmen ... ach, du grosser Gott!
Wir bleiben natürlich dran: over, amen and out!
Der NEUE netSkater - nicht irgendwann: ab 1. MAI auf jedem Flachbildschirm in the webwideworld!
...Und zum Guten Schluss: Ein wenig Philosophie
Die Transformation der Erde in eine bessere Welt? "Gar kein Problem, müssen sich nur alle mal kräftig am Transmissionsriemen reissen!", befand seinerzeit Karl Marx launig und hatte damit für die nächsten 150 Jahre das Thema absolut versenkt. Flappsigkeit aus Deutschland - das hatte halt zu allen Zeiten nur kontraproduktive Folgen. Da brauchte es schon Angela Merkel und ihre Goodwill-Tour durch die Vereinigten Staaten, um die Idee einer better world wieder auf die Tagesordnung zu setzen. "Und wie erreichen wir eine bessere Welt?", deklamierte Merkel während ihrer Rede vor dem house of congress -
und gab sogleich die einzig richtige Antwort: "Natürlich nur durch Überwindung des US-Imperialismus auf allen Gebieten!" Ihr spiritueller Godfather, Volker Kauder, habe es da mit der Bekehrung eines Cola-Verkäufers schon ganz richtig gemacht: "Cola? Kannste in der Pfeife rauchen!"
Nach ihrer umjubelten Rede wurde Merkel von den Obamas sogleich durch Bloomingdale's gelotst. "Diese Warenvielfalt! Das kennt unsereins ja gar nicht", liess sie ehrfürchtiges Staunen durchblicken, "das würde mich jetzt glatt aus den Schuhen hauen, wenn ich mir welche leisten könnte."
"Die bessere Welt - ohne Zweifel beginnt sie hier und jetzt", lautete zwangsläufig
das Fazit und auch als der Verkäufer in der Obstabteilung das Pfund Bananen nicht umsonst rausrücken wollte, blieb Merkel stets die konziliant agierende Pfarrerstochter aus der Uckermark: "Ich hoffe, dass dir Arsch heute abend nach dem Nachtgebet die Ohren abfallen!"
Dann ging's auch schon zurück nach Deutschland, allerdings nicht ohne den umweltpolitisch völlig überforderten amerikanischen Freunden gleich den nächsten Besucher anzukündigen: "Ich schick euch mal den Roettgen vorbei - der zeigt dann nachhaltig, wie man die Welt im Kleinen
rettet!"
Da freute sich selbst die notorisch kritische Washington Post: "Der Klima-Kasper kommt!"
Allerdings freute sie sich selbstverständlich auf Englisch:
Holy Cow - all becomes good!
So, das war's jetzt ... bye for now, user - and come back soon! ...